Artikel von Peter Groschupf

Im Porsche 911 Targa 4 GTS auf den Spuren der Targa Florio

„Targa Florio“ – Motorsportkenner bekommen Gänsehaut, wenn sie diesen Namen hören. Das legendäre Langstreckenrennen auf öffentlichen Straßen Siziliens mit etwa 900 Kurven wurde 1906 zum ersten, 1977 zum letzten Mal veranstaltet. Es war viele Jahre Bestandteil der Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Das Rennen wurde von so berühmten Fahrern siegreich bestritten wie Stirling Moss/Peter Collins (Sieger 1955 auf Mercedes-Benz 300 SLR), Joakim Bonnier/Hans Herrrmann (Sieger 1960 auf Porsche 718 RS60), Wolfgang Graf Berghe von Trips/Olivier Gendebien (Sieger 1961 auf Ferrari Dino 246SP)), Paul Hawkins / Rolf Stommelen (Sieger 1967 auf Porsche 910/8) und Gijs van Lennep / Herbert Müller (Sieger 1973 auf Porsche Carrera RSR), um nur einige zu nennen.


Piëchs Rücktritt aus dem Aufsichtsrat muss nicht endgültig sein

Die Nachricht hat eingeschlagen wie die sprichwörtliche Bombe. Der Rauchpilz dürfte noch lange über der Wolfsburg zu sehen sein. Die Nachricht vom Rücktritt der Piëchs aus dem Aufsichtsratsgremium ist die Nachricht des Tages, die auf einigen Sendern noch vor der Berichterstattung über das Erdbeben in Nepal übermittelt wurde. Ein Erdbeben hat auch die Volkswagen-Pressemitteilung ausgelöst, die für manchen Piëch-Kritiker Anlass zur Freude gab. Doch ob damit entschieden ist, wer im VW-Machtkampf gewonnen hat, bleibt dennoch offen.


Piëch gegen Winterkorn: Wer gewonnen hat, bleibt offen

Die Erklärung des VW-Aufsichtsrats-Präsidiums zum Martin Winterkorn war für viele eine Überraschung. Der VW-Chef soll bleiben, der Vertrag sogar verlängert werden. Man kann nur ahnen, wie heftig über jedes Komma diskutiert und wie viele Juristen sich über den Text gebeugt haben, bevor er am Freitag veröffentlicht wurde.

Dass der Spiegel seine Werbung für die Digitalausgabe nicht mehr aktualisiert hat, sondern die Zeile „Abserviert – VW-Chef Winterkorn muss gehen“ stehen ließ, ist wohl der Hektik des Tages geschuldet. Aber kein Ruhmesblatt für das immer so gut informierte Blatt.


Was sind Wolfgang Porsches Loyalitätsbekundungen wirklich wert?

„Wolfgang Porsche dementiert Wiedeking-Aus“, überschrieb das Handelsblatt vor einigen Jahren einen Artikel, in dem suggeriert wurde, dass Ferdinand Piëch im Familien-Clan der Porsches mit seiner Absicht auf Widerstand stößt, den damaligen Porsche-Chef Wiedeking aus dem Unternehmen zu entfernen. Am Ende beugte sich Wolfgang Porsche dem Wunsch des Salzburger Cousins und verabschiedete den erfolgreichen Porsche-Chef unter Tränen. Bei Wolfgang Porsche weiß man, dass es keine Krokodilstränen waren. Aber an der Entscheidung konnten sie nichts ändern.



Toyota Mirai: Schrittmacher in eine teure Zukunft

Was es heißt, ein nicht unbedingt schönes Auto auf den Markt und an den Mann zu bringen, wird dieser Tage bei Toyota Deutschland sichtbar. Es ist verdammt hart, ein Auto zu vermarkten, das man nicht kaufen, sondern nur leasen kann, das durchaus weit in die Zukunft weist, aber im dünnen Wasserstoff-Tankstellennetz, also im Hier und Heute verhaftet ist.


BMW 435d xDrive Gran Coupé: Mehr Sport wagen mit Diesel-Power

Es gibt viele Autos, die beeindrucken. Wenige, die begeistern. Und noch weniger, die sich bei all dem Dynamik-Spaß auch noch mit weniger als neun Liter auf 100 km begnügen. Das BMW 435d xDrive Gran Coupé ist genau von jener Fahr-Qualität, die all das subsummiert, was wir auch uneingeschränkt Freude am Fahren nennen dürfen. Dabei kommt die Frage auf: Brauchen wir mehr


Maut-Diskussion: Kommt jetzt die Europa-Maut?

Die europäische „Verkehrsministerin“ Violeta Bulc will ab 2017 eine europaweite Maut einführen, „damit die Windschutzscheiben der Autos nicht mit unterschiedlichen bunt beklebt werden und die Autofahrer nicht an Mautstellen in der Schlange stehen müssen“. Die Naivität der EU-Verkehrskommissarin ist nur schwer zu überbieten. Wieder mal gut gemeint, aber kaum durchsetzbar. Zu viele Interessen müssten unter einen Hut gebracht werden, eine endlose Diskussion wäre die Folge. Das kann Jahre dauern. Und brächte am Ende nichts.


Top Gear bleibt auf Sendung – aber ohne Jeremy

Der Quasi-Rauswurf von BBC-Kult-Moderator Jeremy Charles Robert Clarkson hat seine Fans mobilisiert, die ihm nicht nur jeden Fehltritt verzeihen, sondern gerade das an ihm lieben. „Seine Art, Dinge so undiplomatisch wie möglich auszusprechen, ist einmalig in der Welt des gestanzten Schönsprechs“, schreibt einer seiner Fans in den aufgewirbelten sozialen Netzwerken.

Wie nun durchsickerte, soll Clarkson einen Produzenten geohrfeigt haben. Dies mache es BBC unmöglich, Clarkson zurück zu holen, heißt es beim Sender. Fest steht nur, dass Top Gear weiter produziert wird und wohl einer seiner Co-Moderatoren die Führung übernehmen werde.


Jeremy Clarkson hat überzogen: Ist Top Gear jetzt am Ende?

Dass man streikende Arbeiter erschießen müsse, war eine der oft haarsträubenden Empfehlungen des BBC-Moderators und Vater aller Autotester, Jeremy Clarkson. Im abzusprechen, dass er mit Top Gear eine Kultsendung geschaffen hat, wäre falsch. Top Gear ist seine Sendung, er hat sie groß gemacht, und wurde dabei zum Schrecken der Autoindustrie. Seine Verrisse getesteter Autos hinterließen offene Wunden. Clarkson, das kann man ohne Übertreibung sagen, ist unter den gefürchteten Autojournalisten der gefürchtetste.


Mit großem Vorsprung verdienter Sieger: Der VW Passat ist „Car oft the Year 2015“

Auszeichnungen für Automobile gibt es viele. Aber nur wenige ernsthafter Natur, will heißen: die ernst genommen werden. Dass dieses Jahr der neue VW Passat die begehrte Trophäe „Car oft the Year“ erhalten hat, dürfte den heute in Genf stattfindenden traditionellen Volkswagen-Konzernabend krönen. Dieser Sieger hat es wirklich verdient.

Volkswagen Passat R-Line

Mit dem neuen Passat in die Oberklasse


Verstößt die Maut gegen EU-Recht?

Bildschirmfoto 2015-02-27 um 16.33.11In Sachen Maut pflegen viele Politiker den vorauseilenden Gehorsam. Weil sich die EU-Kommission angeblich auf ein Gutachten des Juristischen Dienstes in Brüssel berufe (das noch niemand genau kennt), jubeln die Maut-Gegner, dass der Gesetzentwurf aus Deutschland damit quasi gescheitert wäre. Verkehrsminister Dobrindt drohe ein Debakel. Das ist aber noch lange nicht der Fall.


Der Zündschloss-Skandal bei GM ist ein Lehrstück schlechten Managements und verhängnisvoller Sparmaßnahmen

Man stelle sich vor, ein deutscher Autohersteller wäre für 56 Tote verantwortlich, weil ein Kostenkiller im Unternehmens-Einkauf statt vier Cent nur zwei Cent für eine Feder im Zündschloss bezahlen wollte: eigentlich (und hoffentlich) unvorstellbar. Der gesamte Vorstand müsste wohl seinen Hut nehmen.

Beim Riesentanker General Motors ist das anders. Denn das Drama zieht sich seit über zehn Jahren durch zahlreiche juristische und noch mehr Management-Instanzen. Wirklich verantwortlich ist natürlich niemand, weil sich im Gewirr Tausender e-mails und vieler Sitzungsprotokollen offensichtlich keine einzelne Person mehr wirklich verantwortlich machen lässt.


Ist der neue „smart“ ein Säufer?

Was Spiegel online aktuell über den neuen smart Forfour schreibt, dürfte in der Daimler-Zentrale nicht gerade begeistern. Die Geschichte vom „durstigen Däumling“ zeigt einmal mehr, wie sehr die offiziellen Verbrauchswerte der meisten Fahrzeuge an der Wirklichkeit, besser Wahrheit vorbei gehen. Was aber noch mehr zählt: Dass das von Daimler und Renault gezeugte Baby in Sachen Verbrauch alle Erwartungen enttäuschen könnte.

Der neue smart forfour (Foto: smart)

Der neue smart forfour (Fotos: smart)


Schwacke-„Wertmeister 2015“: Die Prognose zum Werterhalt ist keine Garantie

Fast alle Autohersteller freuen sich dieser Tage, weil eines oder mehrere ihrer Modelle von Schwacke und Autobild zum „Wertmeister“ gekürt wurde. Grundsätzlich ist die Wertmeister-Liste aber so zuverlässig wie die Wettervorhersage fürs nächste Jahr.

Die „Wertmeister“-Titel sind nun mal kein Garantie-Versprechen. Das sollte bei aller Freude über die „Wertmeister“ bei den Autokäufern nicht übersehen werden. Zwar loben sich dieHersteller nicht selbst, sondern kommunizieren nur, was das Fachblatt Autobild und Gebrauchtwagen-Analyst Schwacke zum zwölften Mal ermittelt haben (wollen): den so genannten „Wertmeister“. Also jenes Fahrzeugmodell, das in vier Jahren (voraussichtlich) den geringsten Wertverlust zu verzeichnen hat und somit als „wertbeständig“ gelten kann.


Jaguar Land Rover: Zwei Ex-BMW-Manager befördern das indisch-englische Wunder

Ford hat es versucht und ist gescheitert. BMW hat es versucht und aufgegeben. Ausgerechnet die Tata-Gruppe aus dem gefühlten Auto-Entwicklungsland Indien, seit 2008 im Besitz der beiden britischen Nobelmarken, beweist den etablierten Premium-Herstellern, welches Potential Jaguar und Land Rover haben.

Die Entwicklung von Jaguar Land Rover (wie die Firma jetzt heißt) ist beeindruckend. Nicht weil das Unternehmen in diesem Jahr weltweit 500.000 Fahrzeuge verkaufen will und fünf Jahre kontinuierlich gewachsen ist. Sondern weil die Qualität unter dem neuen Management deutlich zugelegt hat. Und warum? Weil das Unternehmen nicht ständig vom Sparen redet, sondern in Qualität und neue Modelle investiert. Das ist auch im neuen Discovery Sport zu spüren.