Dass Audi im letzten Jahr 578.932 Autos in China (einschließlich Hongkong) ausgeliefert hat, hätte noch vor wenigen Jahren jeder der so genannten Experten und Analysten für unrealistisch gehalten. Audi ist in China zweifellos der mit Abstand erfolgreichste Premium-Automobilhersteller. Und wenn die Zeichen der Zeit nicht täuschen, wird auch dieses Ergebnis in 2015 noch einmal übertroffen. Wenn nun Audi-Chef Rupert Stadler auf der CES China die „zweite Heimat“ von Audi nennt, ist das eher unter- als übertrieben. Denn Audi verkauft dort mehr Autos als im Heimatland Deutschland.
Fragt man junge Chinesen nach ihrem Traumauto, so hört man vor allem „Audi“ als Antwort.Audi gilt in bei jungen Chinesen als „cool“, technologisch führend, designorientiert und qualitativ hervorragend. Allerdings darf dabei nicht außer acht gelassen werden, dass der Löwenanteil der verkauften Audis in China produziert wird. Audi ist in China mit einem Joint-Venture und einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft vertreten. Mit den Joint-Venture-Partnern Volkswagen und dem chinesischen Unternehmen First Automotive Works (FAW) produziert Audi in Changchun die Modelle Audi A4 L, Audi A6 L, Audi Q3 und Audi Q5. Audi A6 L und Audi A4 L hat das Unternehmen als Modelle mit verlängertem Radstand speziell für China entwickelt. Im Südchinesischen Foshan fahren seit 2014 der Audi A3 Sportback und die Audi A3 Limousine vom Band. Die in Changchun und Foshan produzierten Modellreihen erreichten 2014 495.900 Auslieferungen. Importiert wurden aus deutscher Audi-Produktion in 2014 rund 80.000 Fahrzeuge.
Auf der Consumer Electronic Show Asia in Shanghai (eine Parallelveranstaltung der gleichnamigen Traditionsmesse in Las Vegas) will Audi nicht nur zeigen, wie erfolgreich die Ingolstädter in Asien unterwegs sind, sondern sich auch als innovativer Taktgeber der Automotive-Branche präsentieren. Im Mittelpunkt des Auftritts steht die Vernetzung des Autos mit seiner Umwelt. Schwerpunktthemen sind unter anderem das pilotierte Fahren, die neuen Lösungen von Audi connect, neue Infotainment-Bausteine, Bedien- und Anzeigekonzepte sowie innovative Entwicklungen in der Lichttechnologie. Ein Highlight auf dem Messestand ist das Showcar Audi R8 e-tron piloted driving mit rein elektrischem Hochleistungsantrieb.
„Die zunehmende Vernetzung prägt unsere Welt „, sagte Prof. Dr. Ulrich Hackenberg, Vorstand für Technische Entwicklung: „Im Auto sorgt sie dafür, dass Fahrer und Passagiere noch mehr Informationen, Sicherheit und Komfort erleben. Connectivity ist ein entscheidendes Innovationsfeld unserer Entwicklungsarbeit. Schon seit Jahren kommt Audi immer wieder als Erster mit neuen Elektronik-Technologien in den Markt.“
Rupert Stadler sieht im künftigen Automobil eine Art smartphone auf Rädern: „Unsere smartphones sind heute ganz anders als unsere Handys einmal waren. Wir neigen sogar dazu, zu vergessen, dass wir damit einfach auch nur telefonieren können.“ Die neue Generation erwarte technische Geräte, die Allroundfähigkeiten haben. Auch beim Auto werde dies erwartet.
„Wir erleben eine digitale Revolution mit tiefergehenden Auswirkungen als bei der industriellen Revolution vor 150 Jahren.“ Niemand wolle heute noch eine Straßenkarte auf Papier oder brauche ein dickes Lexikon, und niemand müsse mehr nach einer Telefonzelle suchen. „Warum auch“, fragt der Audi-Chef rhetorisch, wenn wir all das in einem einzigen Gerät finden.“ Audi-Vertriebschef Luca de Meo gab sich in Shanghai ähnlich visionär: „In 2020 werden 50 Prozent der Wertschöpfung auf Apps, Software, Elektronik und digitalen Services stammen.“ Dies werde die Autoindustrie revolutionär verändern.
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