Der Hyundai i30 kommt mit messerscharfem Design-Sprung nach Paris

Auf den ersten Blick könnte es auch ein Audi sein. Nur das dominante Hyundai-Logo im „Single-Frame-Grill“ macht deutlich, dass hier ein Koreaner Gesicht zeigt. Haben die Designer bei Audi abgekupfert? Ja und nein, kann man unumwunden zum neuen i30 sagen, der übrigens in Europa entwickelt wurde.

Der Createur des Single Frame Grills bei Audi ist nämlich auch der verantwortliche Designer für den i30. Die Ähnlichkeit mit Audi-Fronten ist deshalb kein Zufall. „Der neue Hyundai i30 ist ein Fahrzeug für Jedermann. Für das Design der neuen Generation unseres Kompakten haben wir uns nicht nur einen Kunden angeschaut, sondern den Fokus auf viele unterschiedliche Bedürfnisse gelegt“, erklärt Peter Schreyer, Präsident und Chief Design Officer Hyundai Motor Group. „Unsere Designsprache hat sich mit diesem Modell deutlich weiterentwickelt und verhilft unserem beliebtesten Modell mit dem neu-gestalteten Kaskaden-Kühlergrill zu einem erwachsenen Auftritt.“ Hören Sie ihn persönlich hier: https://youtu.be/WLHhrigZyxA

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Scharfe Kanten, trendige Scheinwerfer: Der Hyundai i30 soll einen weiteren Designsprung markieren

Seit Design-Guru Schreyer Volkswagen 2006 Richtung Kia verlassen hat, wird seine Handschrift auf den asiatischen Modellen von Kia und Hyundai sehr deutlich sichtbar. In Wolfsburg und Ingolstadt ist man über diese Entwicklung nicht glücklich.

Der Mann, der unter anderem den neuen VW Beetle geformt und Audi-Modellen ihr markantes Gesicht gegeben hat, kann sich doch nicht selbst kopieren. Oder doch? Die Wahrheit ist: Ein Designer bleibt nicht immer einer Marke treu, aber ganz bestimmt seiner „Handschrift“, seiner Überzeugung und seinem Geschmack.

Ein Vorwurf, die Asiaten würden kopieren, wäre deshalb nicht nur ungerecht, er wäre falsch. Wer sich wie Hyundai/Kia einen anerkannten Designer mit skulpturierter Vergangenheit ins Haus holt, will dessen Kompetenz fürs eigene Modellprogramm nutzen. Das ist nicht nur unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten legal, sondern durchaus auch legitim. Ein solcher Wechsel eines Designers führt natürlich dazu, dass die Firma die DNA seines Geschmacks, die kreativen Bausteine seiner formalen Vorstellung mit übernimmt. Das ist ja der Sinn einer solchen Abwerbeaktion.

Was Kia 2006 angestrebt hat, ist zweifellos gelungen: den Erfolg auch in Sachen Design. Denn seit Peter Schreyer 2006 die Gestaltungshoheit für die Marken Kia und Hyundai übernommen hat, befinden sie sich im Aufwind. Das einst im Konzern sträflich vernachlässigte Thema hat Schreyer zur Chefsache gemacht. Durchweg mit Erfolg. Als Belohnung wurde Schreyer 2012 als erster Nicht-Koreaner Präsident des Familien-Unternehmens und kurz darauf sogar Design-Oberhaupt beim Kia-Mutterkonzern Hyundai.

 

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