Artikel von Peter Groschupf

Weiß Donald Trump nichts von den Fabriken deutscher Auto-Hersteller in den USA?

Das Bild-Interview mit Donald Trump lässt trotz Aufsehen erregender Präsentation und großer Medienresonanz wichtige Fakten außer Acht.

Dass es Bild-Herausgeber Kai Diekmann gelungen ist, zusammen mit einem englischen Kollegen ins Büro im New Yorker Trump-Tower des künftigen US-Präsidenten für ein Interview vorgelassen zu werden, ist zweifellos eine bemerkenswerte Leistung. Entsprechend groß ist die Beachtung des Inteviews in sämtlichen Medien – geniale PR für die Bild-Zeitung. Und ihren bald scheidenden Herausgeber.


„Volkswagen steht am Abgrund“ – Strafzahlung bringt noch keinen Rechtsfrieden

Kann es noch schlimmer kommen? „Aber ja“, sagt ein mit dem Thema vertrauter Manager aus dem Volkswagen-Konzern. „Hier ahnt man inzwischen, dass die Einigung auf eine Strafzahlung von 4,3 Milliarden Dollar noch lange nicht das Ende ist und Volkswagen sich mit Geld wird keinen Rechtsfrieden erkaufen können.“

Justiz und Medien generieren tagesaktuell in transatlantischer Verbundenheit zwischen USA und Europa „Braking News“zum Volkswagen-Diesel-Skandal am laufenden Band. Dass der in Florida festgenommene VW-Manager Oliver Schmidt nicht gegen eine hohe Kaution freigelassen wurde (die Rede ist von einer Million Dollar, die Schmidts Anwälte angeboten haben sollen), hat in Wolfsburg mehr noch als seine Verhaftung zu einer regelrechten Schockstarre geführt. Man habe fest mit seiner Entlassung letzten Donnerstag gerechnet, heißt es in der Konzernzentrale.


VW-Deal mit US-Justiz schließt strafrechtliche Verfolgung Verantwortlicher nicht aus

Der kurz vor Abschluss stehende Deal mit den amerikanischen Justizbehörden soll sich auf 4,1 Milliarden Euro belaufen. Allerdings bedeutet er nicht das Ende der anhängigen Ermittlungen und Strafverfahren gegen verantwortliche Manager.

Wie die New York Times in ihrer gestrigen Ausgabe berichtet, könnte der Deal sogar zu weiteren Strafverfahren führen, wenn sich das Unternehmen schuldig bekennt. Dann nämlich sei zu erwarten, dass sich Volkswagen in der Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit den Behörden verpflichtet und die Ermittlungen gegen Mitarbeiter unterstützen muss. Ein Schuldeingeständnis könnte auch teure Folgen für die Klagen von Aktionären haben, deren Vorwürfe, Volkswagen hätte zeitlich früher über die finanziellen Risiken der Abgasmanipulation gewusst haben müssen, damit von VW selbst bestätigt würden.


VW-Manager Oliver Schmidt bleibt bis auf Weiteres in den USA in Haft

Eigentlich schien alles im grünen Bereich: Der Vergleich mit VW-Kunden vor dem Gericht in San Francisco in trockenen Tüchern, eine Einigung mit dem Justizministerium wegen betrügerischer Abgastests in Reichweite. Die Verhaftung des VW-Managers Oliver Schmidt letztes Wochenende in Florida schlug in Wolfsburg wie eine Bombe ein.

Weder das FBI noch Volkswagen waren zu einer Stellungnahme in diesem laufenden Verfahren bereit. VW betont, dass man weiterhin mit dem US-Justizministerium kooperiere. Ob Schmidt in Haft bleibt, soll am Donnerstag, 12.1. von einem Richter in Detroit entschieden werden, wo die Klage eingereicht wurde.


Jeep Renegade: der robuste Rebell

Mit dem Jeep Renegade demonstriert die Mutter aller Geländewagen nicht nur dem Modell-Namen nach die Unabhängigkeit von gesellschaftlichen Konventionen.

Robust im optischen Auftritt, zuweilen brachial im Gelände zeigt sich der„Rebell“ im Wesentlichen aber durchaus zivilisiert. Die 140-Diesel-Pferde zogen unseren Testwagen Dank Allradantrieb auch durch das unwegsame Gelände eines Steinbruchs.

Das Design polarisiert, strahlt aber Robustheit aus. Fotos: Jeep

Das Design polarisiert, strahlt aber Robustheit aus. Fotos: Jeep



Der neue Audi Q5 quattro mit „ultra-Technologie“: Allrad nur, wenn´s nötig ist

Die zweite Generation des Audi Q5 kommt in Kürze auf den Markt und wartet mit interessanten Weiterentwicklungen auf. Eine davon ist das Paradoxon „quattro ultra“, der Allradantrieb, der meistens nur mit zwei (!) angetriebenen Rädern unterwegs ist.

Auf der Suche nach jeder Möglichkeit zur Verbrauchsreduzierung sind die Audi-Ingenieure ausgerechnet beim Allrad-Markenkern „quattro“ fündig geworden. Weil auch der beste Allradantrieb mehr Kraftstoff verbraucht als ein „Zweiradler“, wird der quattro-Vierradantrieb im modellgepflegten Q5 nur dann zugeschaltet, wenn es nötig ist. Auf unserer Testfahrt in Mexiko, dem Land, in dem der Q5 vom Band rollt, reichten meistens zwei angetriebenen Vorderräder. Nur wenn der Untergrund in sandigem Gelände rutschig wurde, schaltete quattro ultra blitzartig, genau in 200 Millisekunden auf Allradantrieb um. Der Fahrer spürt davon nichts und kann sich darauf verlassen, immer dann vier angetriebene Räder unter sich zu haben, wenn es dem sicheren Vorankommen dient. So ungewöhnlich es auch erscheinen mag, dass der Allradantrieb meistens ungenutzt bleibt, so effizient wirkt sich das von Audi Ultra-Technologie genannte quattro-Konzept aus.


Der neue Crossover C-HR von Toyota setzt auf Design-Emotion

Mit dem neuen SUV-Coupé C-HR überrascht Toyota nicht technologisch, sondern in Sachen Design. Während die Modellpalette der Marke optisch eher braver Vernunft zuzurechnen ist, soll der neue C-HR Toyota auch als Design-Marke positionieren.

Die Frage „Design oder Nichtsein?“ hat Toyota bislang meistens mit sachlicher Emotionslosigkeit beantwortet. Damit ist die japanische Marke und Mutter des Hybridantriebs immerhin zum erfolgreichsten Autohersteller der Welt geworden. Der C-HR (Coupé High-Rider) soll nun auch jene Autokäufer ansprechen, denen das Toyota-Design bislang zu langweilig erschien.


Hyundai i20 Active: kleiner Crossover mit Spaßfaktor

Obwohl er offiziell in der Kategorie Kleinwagen positioniert ist, bietet der Hyundai i20 Active eine Menge Platz und mit seinem effizienten Dreizylinder-Benzinmotor und 100 PS auch ordentlich Temperament. Der Crossover sieht gut aus, macht Spaß und ist sehr vernünftig.

Wenn ein Auto in allen Lebenslagen Spaß macht, dann ist es gut. Der Hyundai ist so ein Typ: Er macht Spaß, weil er als Benziner (!) in Sachen Sparsamkeit fast an vergleichbar starke Diesel heranreicht und sich bei unseren Testfahrten auf langen, schnellen Autobahnfahrten mit durchschnittlich 6,5 Liter auf 100 km zufrieden gab. Wer mit dem Gasfuß zurückhaltend bleibt, kann auch mit 5,5 Liter auskommen. Für einen Benziner ist das allemal überraschend sparsam und nicht mal weit weg von der offiziellen Verbrauchsangabe von 4,8 Liter. Trotzdem reicht es nur zur Effizienz-Klasse B.


Deutschlands Autoindustrie hat nicht nur ein VW-Problem

 

Mit Bekanntwerden des VW-Diesel-Skandals wurde die automobile Welt in Deutschland nicht nur wachgerüttelt, sondern auf den Kopf gestellt.

Weil alles mit allem irgendwie zusammenhängt, kann sich kein Hersteller, kein Zulieferer, kein von der Autoindustrie Abhängiger zurückziehen und sagen: Geht mich alles nichts an.


Es darf auch Luxus sein: Ford setzt auf „Vignale“

Luxus lässt sich gut verkaufen. Darauf setzt auch der Massenhersteller Ford, der unter der Submarke „Vignale“ an seinem Premium-Image arbeitet.

Immer mehr Ford-Modelle sollen unter dieser Bezeichnung ein markantes Upgrade erfahren, eine Höherpositionierung, in der Materialien und hochwertige Verarbeitung gefragt sind. Was einst in der Turiner Werkstatt des Kutschenbauers Alfredo Vignale seinen Anfang nahm, ist für Ford nun die Basis für einen qualitativ beeindruckenden Sprung ins Premium-Segment. Bei unserer Testfahrt im neuen Ford Kuga Vignale überraschte die handwerkliche Qualität und die wertige Haptik des gesamten Interieurs. Keine Spur von „plastiliner“ Massenware, sondern ein Ambiente hochpreisiger Luxusausstattung. Ford plant, die Ausstattungsvariante Vignale auf weitere Modelle auszudehnen, die es bisher schon im Mondeo und Ford S-MAX gibt.


Audi R8 Spyder: The Sound of Violence

Superlative nutzen sich schnell ab. Und für den neuen Audi R8 Spyder lässt sich kein besserer kreieren als jenen, den wir ihm schon in seiner ersten Version mit auf den Weg gegeben haben: Hammer! Dieses Wort sagt einfach alles.

3,6 Sekunden auf 100 km/h, untermalt vom zehnzylindrigen Gänsehaut-Gebrüll aus der mehrflutigen Auspuffanlage machen die Bang & Olufsen-Soundanlage mit den zusätzlichen Lautsprechern in den Kopfstützen zu einem relativ überflüssigen Extra. Wenn da nicht auch die Möglichkeit bliebe, in aller Offenheit über schöne Landstraßen zu schlendern. Das Dach lässt sich bis 50 km/h binnen 20 Sekunden öffnen und schließen. Das genussvolle Dahinrollen ist offen ganz besonders beeindruckend. Es muss ja nicht immer Vollgas sein. Und das macht den Reiz dieses absolut alltagstauglichen Supersportwagens aus: die ganze Bandbreite eines emotionalen Fahrerlebnisses auskosten zu können. Von Bummeltempo bis zu 318 km/h ist alles machbar.


Das aktuelle Spiegel-Interview mit Hans Michel Piëch und Wolfgang Porsche liest sich wie aus dem Lehrbuch für floskelhafte Antworten

Dass Dietmar Hawranek zu den herausragenden Wirtschaftsjournalisten nicht nur beim Spiegel gezählt werden kann, ist wohl unumstritten. Die Gravitationswellen seines „Ich-bin-auf-Distanz-zu-Winterkorn“ Scoops lässt noch immer die Wände der Wolfsburg erzittern.

Mit diesem kommunikativen Urknall nahm seinen Anfang, was kurze Zeit später im Diesel-Skandal seine Fortsetzung fand. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Piëchs Distanz-Statement vielleicht auf dem Wissen um die risikobehafteten US-Themen basierte. Vielleicht war „der Alte“ einfach verärgert darüber, wie leichtfertig im VW-Management mit den kritischen Fragen der US-Behörden zu Abgaswerten und deren seltsamem Anstieg vom Prüfstand auf die Straße umgegangen wurde.


Mazda MX-5: Der kleine Road-Star glänzt mit typischen Eigenschaften

Als 1989 die Cabrio-Liebhaber rund um den Globus befürchteten, dass die US-Behörden das Offenfahren aus Sicherheitsgründen verbieten würden, warf sich Mazda mit dem MX-5 den Gerüchten mutig entgegen. Die Gedankenspiele der US-Behörden wurden zum Glück nie umgesetzt. Und der MX-5 macht in der vierten Generation und einer Million weltweit verkauften Exemplaren so viel Freude wie nie zuvor.

Klein, knackig und ein Leichtgewicht: Mazda MX-5 Fotos: Mazda

Klein, knackig und ein Leichtgewicht: Mazda MX-5         Fotos: Mazda


Steuererhöhungen sollen ab 2030 den Verbrennungsmotor killen

Die Forderung der Grünen, ab 2030 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen, ist mindestens so realitätsfern wie vor 20 Jahren die Forderung, den Benzinpreis auf fünf D-Mark anzuheben. Dass die aktuelle Forderung vor allem dazu dienen könnte, dem anstehenden Parteitag ein Medien relevantes Thema zu geben, ist nicht von der Hand zu weisen. Dennoch findet der Vorschlag auch in einem Papier des Bundesrats seinen Niederschlag. Der will europaweit prüfen lassen, wie man mit Steuern und Abgaben den Prozess beschleunigen kann. Allerdings ist von einem Verbot des Verbrennungsmotors keine Rede.


VW-Design-Chef Mauer in Paris: Design bestimmt, welche Automarke überlebt

Ein wichtiger Bereich des Volkswagen Konzerns, der sich intensiv mit den Zukunftsfeldern Elektromobilität, Digitalisierung oder neuen Mobilitätsdiensten beschäftigt, ist das Design. Michael Mauer, Leiter des Konzernbereichs Design sagte am Vorabend zur Automobilausstellung in Paris: „Ich bin davon überzeugt, dass Design ganz wesentlich dafür verantwortlich sein wird, welche Automarke in Zukunft überlebt.“