Donald Trump macht Druck auf Auto-Hersteller: Ford streicht Mexiko-Pläne

Dei neue Audi Fabrik in San José Chiapa ist das modernste Audi-Werk weltweit und hat eine Kapazität von 150.000 Audi Q5. Foto:Audi AG

Noch ist Donald Trump nicht Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, aber schon zeigen seine Ankündigungen Wirkung in der Autoindustrie.

Weil er exportierte Arbeitsplätze wieder in die USA holen will, hat Ford sein bereits fertig geplantes Werk in Mexiko gestrichen und investiert nun statt 1,6 Milliarden Dollar in Mexiko 700 Millionen in Michigan.

Ob und inwieweit Trumps Groll auf Arbeitsplätze amerikanischer Firmen im Ausland auch auf deutsche Hersteller und Zulieferer, die in Mexiko produzieren, Auswirkungen hat, ist noch nicht absehbar. Allerdings ist auch nicht zu erwarten, dass General Motors oder Ford nun ihre Produktionsstätten in Mexiko von heute auf morgen abreißen werden. So hat Ford bereits angekündigt, die Produktion des neuen Focus im mexikanischen Hermosillo auszubauen. Auch General Motors wurde von Trump kritisiert, weil es Werke in Mexiko betreibt, wo die Arbeitsstunde und Mann nur 6,36 US-Dollar kostet, während die Unternehmen in den USA 36 Dollar bezahlen müssen. In Deutschland kostet die Stunde 46 US-Dollar (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Wenn die USA die bestehende Freihandelszone NAFTA aufkündigen würden, die bislang zollfreie Importe aus Mexiko in die USA erlaubt, hätte dies fatale Folgen auch für deutsche Hersteller. So hat Audi erst im letzten September ein Werk in Mexiko eröffnet, in dem der neue Q5 für den Weltmarkt gebaut wird (Siehe Foto). Sollten darauf in den USA Einfuhrzölle erhoben werden, gerät die ganze Kalkulation ins Wanken.

Bleibt zu hoffen, dass Trump darüber nachdenkt, was es bedeuten würde, wenn BMW, Mercedes-Benz, VW oder Toyota seine Werke in den USA schließen würden. Ob Trumps Berater verstehen, dass Globalisierung keine Einbahnstraße ist? So richtig durchdacht scheint Trumps Wirtschaftspolitik nicht zu sein. Eigentlich kann die neue Administration die enge Verzahnung weltweit agierender Unternehmen nicht ignorieren, sollte man meinen. Wenn Trump seinen radikalen Ankündigungen Taten folgen lässt, würde dies auch die europäischen Hersteller vor große Herausforderungen stellen.

 

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