Liebes „Handelsblatt“: Rolls-Royce ist eben nicht Rolls-Royce

Warum ist der Journalismus in einer Glaubwürdigkeitskrise? Auch weil zuweilen recht oberflächlich gearbeitet wird. Sogar bei renommierten Blättern wie dem Handelsblatt.

Alle machen mal Fehler. Aber peinlich ist es schon, wenn so ein gravierender Hammer gedruckt wird. Der Handelsblatt-Autor in Bangkok hat sicher nicht gewusst, dass für den Layouter oder die Grafikerin Rolls-Royce eben Rolls-Royce ist. Um den Artikel zu illustrieren, dass Rolls-Royce einer Strafzahlung von 755 Millionen Euro zugestimmt hat, wurde ausgerechnet jenes Symbol als Illustration gewählt, das nun überhaupt nichts mit der Strafzahlung zu tun hat: die Rolls-Royce-Kühlerfigur Emily.

Und auch die Bildunterschrift dürfte im Münchner BMW-Vierzylinder für Verärgerung gesorgt haben: „Rolls-Royce-Kühlerfigur: Massive Korruption in Schwellenländern.“ Also spätestens hier stellt sich die Frage nach der Kompetenz einer großen Wirtschaftszeitung, deren Schlussredakteur nicht weiß, dass Rolls-Royce Motor Cars und die gleichnamige PLC bis auf den Markennamen nichts miteinander zu tun haben. Wer immer die Bildunterschrift formuliert hat, kann den Fehler nicht der Grafik zuschieben. So viel Gedankenlosigkeit sollte eigentlich schon beim oberflächlichen Korrekturlesen auffallen. Oder hat das Handelsblatt die Schlussredaktion eingespart?

Allerdings haben diesen Fehler neben dem Handelsblatt noch andere Medien gemacht, was von Rolls-Royce Motor Cars in einer besonderen Pressemitteilung richtig gestellt wurde.

 

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