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Erfahrungen mit dem Cupra Born beim Stromer-Marathon – „Machbar, aber nicht empfehlenswert“

Nein, Gelsenkirchens Stadtteil Heßler stand definitiv nicht auf unserem Reiseplan, und erst recht nicht die touristisch wenig attraktiven tristen Tanklager am Stadthafen. Die Freude am Ziel war dennoch groß, nein, riesig: Eine freie, nicht defekte Schnellladesäule an einer Tankstelle sorgte für eine spürbare Senkung des Stresspegels. Ratzfatz zog sich der Cupra Born wie ausgehungert Strom mit über 170 Kilowattstunden in die nur noch zu elf Prozent gefüllte Batterie, die nur noch für 48 Kilometer gereicht hätte.


EU-Parlament wird hart kritisiert: „Verbrenner-Verbot ist pure Öko-Ideologie wider jede Vernunft“

„Verbote helfen nicht weiter, sie fördern weder Innovationen noch Akzeptanz. Ein Verbrenner-Verbot lehnen wir daher ab“, appellierte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, treffend und glasklar noch am Vortag zu jener anstehenden Entscheidung im EU-Parlament, „die industriepolitisch eine katastrophal falsche ist“, wie es ein bekannter Manager eines Premiumherstellers uns gegenüber kommentiert.

„Wir werden von Ideologen regiert, die jegliche sachliche Kompetenz vermissen lassen und blind durchzusetzen versuchen, was dem Industrie-Standort Deutschland enorm schaden wird“, sagt der Entwicklungsingenieur. Allerdings sei so gut wie sicher, dass sich die EU-Länder nicht auf den Kommissionsvorschlag einigen werden, „weil in vielen dieser Länder Arbeitsplätze u.a. in Zulieferbetrieben am Verbrenner hängen“. Wenn sich die EU nicht einmal auf das von der Bevölkerung mehrheitlich gewünschte Ende der Zeitumstellung einigen kann, dann habe er gute Hoffnung, dass das auch in Sachen Verbrenner-Verbot ein langes Hin und Her geben und auf einen Kompromiss hinauslaufen werde.


EU-Parlament entscheidet über Flottengrenzwerte: Kommt die Festlegung auf Elektromobilität in Europa?

Vor der Entscheidung des EU-Parlaments zu europäischen CO2-Flottengrenzwerten am Dienstag kommender Woche warnen Verbände, Mineralölproduzenten und Autozulieferer noch einmal vor einer einseitigen Festlegung auf Elektromobilität in Europa. Im Vorschlag der EU-Kommission ist das Ziel von minus 100 Prozent CO2-Emissionen der in der EU dann zugelassenen Neuwagenflotte enthalten.

Für die „eFuel Alliance“ deren Geschäftsführer Ralf Diemer: „Das ist bei einer puren Betrachtung des Fahrzeuges ohne die Vorkette faktisch ein Verbrennerverbot, weil ein solches Fahrzeug immer einen lokalen CO2-Wert hat, gleichgültig, ob es mit e-Fuels oder fossilen Kraftstoffen betrieben wird. Ein E-Fahrzeug ist nach dieser Logik immer ein Null-Emissionsfahrzeug, auch wenn es mit fossil hergestelltem Strom fährt. Die Betrachtung greift zu kurz. Wir brauchen eine ganzheitlichere Betrachtung von Emissionen. Nur das führt am Ende zur Klimaneutralität“


„Nach dem Ende der Umweltprämie für Elektroautos brach der Verkauf von E-Autos dramatisch ein“

Wie könnte sich die „Mobilitätswende“ im Jahr 2035 darstellen? Peter Groschupf hat das in einem fiktiven Interview antizipiert. Der befragte CEO möchte allerdings ungenannt bleiben. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und unvermeidbar zufällig.

2030 sollten laut Regierung 15 Millionen reine Elektroautos in Deutschland zugelassen sein. Heute, 2035, also fünf Jahre später sind es nicht einmal sechs Millionen. Warum wurden die hochfliegenden Ziele nicht erreicht?


Fiktives Interview mit dem CEO XY im Jahr 2035 zur Elektro-Mobilität: „Die E-Mobilität war allein ideologisch getrieben – und wir haben unkritisch und fern der Realität mitgemacht“

Wie könnte sich die „Mobilitätswende“ im Jahr 2035 darstellen? Peter Groschupf hat viele Gespräche mit Führungskräften in der Autoindustrie geführt, die öffentlich oft anders reden als im Vier-Augen-Gespräch. Die Zusammenfassung dieser Gespräche hat er in einem ungewöhnlichen Format, einem fiktiven Interview antizipiert und Fakten ins Jahr 2035 extrapoliert bzw. „hochgerechnet“. Der befragte CEO möchte allerdings ungenannt bleiben. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt, aber unvermeidbar.

Herr XY, Sie haben ein Autounternehmen als CEO übernommen, das sich schon früh und sehr konsequent der Elektromobilität mit Batterie verschrieben hat. Die hochfliegenden Pläne haben sich nicht erfüllt. Nach wie vor verkaufen Sie mehr Verbrennungsmotoren als Batterie-Autos. Was ist schiefgelaufen?


BMW M340d xDrive: Der Diesel im Schafspelz

Als BMW 1983 in die Diesel-Welt einstieg, wurde ich an der Tankstelle noch angesprochen, weil ich angeblich den falschen Sprit tankte. BMW und Diesel, das passte zusammen wie Formel 1 und Diesel. Mittlerweile gehören die BMW-Selbstzünder zweifellos zu den besten der Welt. Und zu den saubersten. Unser Testfahrzeug, ein BMW M340d xDrive, ist ein weiterer Beweis, dass die langfristige BMW-Strategie, neben Elektroantrieben auch die Verbrenner weiter zu entwickeln, die eindeutig richtige ist.

„Um Gottes willen“, brüllte mich 1983 ein Tankwart an, „Sie tanken DIESEL!“ Dabei war sein Notruf nicht böse gemeint, sondern der diskrete Hinweis an einen autofahrenden Vollidioten, der in seinem Fünfer BMW nicht wusste, dass BMW schließlich nur Benziner baut. Ich konnte den Mann mit einem Blick aufs Typenlogo beruhigen, hatte aber das Gefühl, ihn trotzdem fassungslos zurück zu lassen. Er konnte einfach nicht glauben, dass es einen BMW nun auch mit Selbstzünder geben sollte. Im Rückspiegel vermeinte ich sein Kopfschütteln zu sehen. Ich war auf einer Testfahrt mit dem gerade neu vorgestellten BMW 524td. Ich erinnere mich genau, mit welcher Einleitung ich den daraus resultierenden Fahrbericht in der Süddeutschen Zeitung begonnen habe: „Vergessen Sie alles, was Sie über Diesel wissen oder zu wissen glauben…“


Oliver Zipse auf der Hauptversammlung: „Der BMW Weg ist nicht Mainstream.“

Auf der BMW-Hauptversammlung wurde deutlich: Die Aktionäre stehen hinter der BMW-Strategie der Technologie-Offenheit bei den Antriebskonzepten. Oliver Zipse will auch künftig den Kunden ein breites Antriebsangebot machen und sich nicht auf einen Endtermin von Verbrennungsmotoren festlegen (lassen).

Der Versuch des Schweizer Investmentfonds Inyova, die kalifornische Mobilitätsforscherin Susan Shaheen im Aufsichtsrat zu platzieren, scheiterte. Der Vertreter von Inyova hatte BMW „hilfloses Verharren bei Verbrennern“ vorgeworfen und kritisiert, dass BMW die Klimakrise unterschätze und sich ganz auf Batterie-Mobilität fokussieren müsste.


Die BMW-Strategie der Technologie-Vielfalt im Fokus der Kritik

„Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer feuert auf allen Kanälen gegen BMW. Sowohl gegen den neuen Siebener als auch gegen die grundsätzliche BMW-Strategie der Technologie-Offenheit. Dabei widerspricht er sich selbst und will die Autokäufer quasi entmündigen.

Genau das will BMW nicht und setzt weltweit sowohl auf Verbrenner und Elektromobilität. Der Direktor des CAR-Centers Automotive Research in Duisburg führt sogar Steve Jobs als Beweis ins Feld, der beim iPhone konsequent auf das tastenfreie Mobilgerät gesetzt hat und nicht zweigleisig auch noch mit einem Mobiltelefon mit Tasten auf den Markt gekommen ist. Selten hat ein Vergleich dermaßen gehinkt wie in diesem Fall. Dass BMW zur Bedienung Touchscreen und einige wenige Tasten/Schalter beibehalten hat, ist nicht der eigenen Unsicherheit und Orientierungslosigkeit, sondern den Kundenwünschen geschuldet. Wie die Marktforschung nicht nur bei BMW ergeben hat, sind die Kunden sowohl touch-affin als auch konservativ orientiert. So wollen sie z.B. am Drehknopf für Laut und Leise festhalten und kritisieren virtuelle Schieberegler wie bei Volkswagen.


Renault-Chef Luca de Meo ist überzeugt: „2030 werden 90 Prozent der Autos weltweit einen Verbrennungsmotor haben“

Der Chef der Renault-Gruppe rechnet damit, dass 2030 weltweit rund 90 Prozent der Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor haben werden. Diese überraschende Ansage machte der Chef der Renault-Gruppe auf dem Wiener Motorensymposium und dürfte damit jene Fraktion überrascht haben, die allein im Elektroauto die Zukunft sieht. Der Renault-Chef ist überzeugt, dass auch der Diesel-Motor über 2030 hinaus eine Zukunft haben werde.

De Meo nannte dafür drei wichtige Punkte: Kundennutzen, Öko-Fußabdruck und Bezahlbarkeit . Der Öko-Fußabdruck eines E-Autos sei zudem wegen des Strommixes in vielen Regionen, auch in Deutschland, höher als der eines sparsamen Hybridautos. Und schließlich müssten E-Autos auch bezahlbar sein, um gekauft zu werden. Doch die steigenden Rohstoffpreise verteuerten E-Autos weiter. Die Kunden würden deshalb ihre bisherigen Autos länger behalten.


Wiederbelebungsversuch

Ein chinesischer Hersteller glaubt, die wirtschaftlich gescheiterte Automarke Smart endlich auf Erfolgskurs bringen zu können.

Von Harald Kaiser

Es war einmal. Aus unserem kollektiven Gedächtnis ist sie weitgehend gestrichen. Fast so, als hätte es sie nie gegeben. Dabei war das Tamtam um das Produkt ab 1998 eine zeitlang enorm. Es geht um die Automarke Smart, die jetzt eine radikale Kehrtwende in der Hoffnung vollzieht, demnächst Gewinne erzielen zu können. Vor beinahe 25 Jahren gab es jede Menge Getöse, um die Wägelchen und deren so genannte Produktwelt ins Bewusstsein der vorwiegend jungen und umweltbewussten Zielgruppe zu hämmern.


Auto motor und Sport-Chefredakteurin kritisiert die BMW-Strategie als „zynisch“

„Wie kann man einem Auto eine solche Anmutung verschaffen“, kritisiert die Auto Motor und Sport-Chefin Birgit Priemer. Man muss den neuen Siebener nicht schön finden, aber was die Chefredakteurin sonst noch dazu schreibt, wird viele Leser der „Bibel“ des Vollgas-Genres überraschen. Schon länger outet sich die Journalistin als für den Job ziemlich grüne Protagonistin einer autounfreundlichen Betrachtung. Einer Betrachtung, die nicht nur Verbrenner zu verachten scheint, sondern immer wieder gesellschaftliche Entwicklungen als falsch kritisiert und dem von Links-Grün geforderten „Transformationsprozess“ das Wort redet. Sicher nicht die Aufgabe einer Autozeitschrift.


Der Meister der Sprücheklopfer

Was Tesla-Chef Elon Musk so alles twittert. Eine interessante und aufschlussreiche Analyse der letzten Jahre.

Von Harald Kaiser

Seine Worte haben Gewicht. Wenn Elon Musk in die Tasten greift und eine Botschaft twittert, dann schmelzen die meisten seiner mehr als 80 Millionen Follower dahin. Den Eindruck kann man jedenfalls haben. Diese Masse ist in etwa so viel, wie Deutschland Einwohner hat. Damit besitzt der Tesla-Chef einen der reichweitenstärksten Accounts des Kurznachrichtendienstes. Über diesen Kanal macht er nicht nur Stimmung, seine Tweets können auch millionenschwere Auswirkungen erzeugen.


Der Polo ist auch als Kleinwagen ein Großer

Diesel-Fans müssen nicht traurig sein, weil es den neuen VW Polo nur noch als Benziner gibt. Denn der Kleine ist mit dem Otto-Motor-Dreizylinder fast ebenso sparsam wie der frühere Diesel, macht ebenso Spaß und muss kein zusätzliches AdBlue tanken. Der von uns getestete Polo hat uns in allen relevanten Kriterien der Abteilung Kleinwagen überzeugt. Nur beim Preis haben wir Vorbehalte: Ein Kleinwagen für fast 29.000 Euro sind schon ein Wort…

Allerdings müssen wir einräumen, dass die 29.000 Euro für den Testwagen eine Menge an Extras boten, auf die wir bis auf die extrovertierte Farbe „Vibrant Violet Metallic“ für 540 Euro nicht verzichten wollten. Unser Testwagen, ein VW Polo Style 1.0 TSI mit 95 PS und handgeschalteten fünf Gängen, macht nicht nur Spaß, sondern zeigt auch den hohen Entwicklungsstand turbogeladener Otto-Dreizylinder: Komfortabel leise, vibrationsarm wie ein guter Vierzylinder, ausreichend temperamentvoll und mit von uns gemessenen rund 5,2 Litern Verbrauch auf 100 Kilometern an der Grenze zur Genügsamkeit eines Diesels angesiedelt. Und wer auf Extras verzichten will, kann den Basis-Polo als „Fresh“ schon ab rund 16.000 Euro bestellen. Die Serienausstattung ist auch in dieser Version beachtlich.


Möglicher Förderstopp bei Hybridfahrzeugen verspielt Verbrauchervertrauen

„Die Überlegungen, die Förderung für Plug-in Hybride auslaufen zu lassen, gefährdet in einer ohnehin angespannten Zeit den Hochlauf der E-Mobilität und ignoriert die Lebenswirklichkeiten der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland“, erklärte Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie.

Und auch Reinhard Zirpel, der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und Thomas Peckruhn, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) halten sich bei ihrer Kritik nicht zurück.


Gibt Volkswagen in der Formel 1 Vollgas?

Warum es gut sein kann, dass der Volkswagenkonzern mit einer seiner zahlreichen Marken in der Formel 1 an den Start gehen wird.

Von Harald Kaiser

Will Volkswagen demnächst im Formel-1-Zirkus auftreten? Nach verschiedenen Meldungen soll bei VW eine Entscheidung unmittelbar bevorstehen, ob der Konzern Teil des Formel 1-Zirkus werden will oder nicht. So meldete es beispielsweise die Nachrichtenagentur Reuters. Webseiten wie motorsporttotal.com, deren Wesen es ist, ausschließlich über die Vollgasszene zu berichten, spekulieren darüber schon länger. Vor Jahren lehnte dies der langjährige VW-Dominator Ferdinand Piëch mit dem Hinweis ab, dass ein Engagement dort reine Geldverschwendung sei.


Von Alkoholikern, Spinnern und Könnern

Fast unbemerkt von der von ihm so geliebten Öffentlichkeit ist er Mitte Februar 90 geworden: Robert („Bob) Anthony Lutz, der ehemals schillernde Autoboss, suchte stets die Blitzlichter, nahm nie ein Blatt vor den Mund und sonnte sich in seiner Prominenz. Heute lebt er zurückgezogen in Ann Arbor/Michigan. Wie er über manche seiner einstigen Managerkollegen urteilt und wie es auf den Chefetagen mitunter zuging, hat er in seinen Erinnerungen „Idole und Idioten“* veröffentlicht. Auszüge daraus mit gleichermaßen amüsanten wie teils absonderlichen Erlebnisse im feinen Zwirn.