Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang ist ganz schön dreist: In der Maischberger-Diskussion mit Jens Spahn argumentierte sie entgegen der Wirklichkeit: Die Autoindustrie selbst wolle in Richtung Elektromobilität. Lang tut dabei so, als sei die Initiative Richtung E-Batterie-Mobilität von der Autoindustrie ausgegangen. Wahr ist, dass die Autoindustrie politischen Vorgaben folgt, nicht diese rückhaltlos begrüßt hat. Sehr deutlich hat sich Stellantis-Chef Carlos Tavares dazu geäußert. „Nicht wir wollten E-Elektromobilität, sondern allein die Politik.“
Lang wandte sich bei Maischberger gegen Technologie-Offenheit in Sachen Kraftstoffe und verglich dies mit der Unsinnigkeit, mit einem Einrad rückwärts zu einem Ziel zu fahren. Spahn konterte rhetorisch souverän, dass der Radfahrer selbst entscheiden können muss, wie er zum Ziel kommt, „solange er damit niemanden schadet“. Die Grüne kam ins Schleudern, weil Jens Spahn kein Verständnis für die Grünen hat, „dass CO2-freier Atomstrom abgeschaltet und die größten CO2-Schleudern Braunkohle-Kraftwerke jetzt ans Netz gehen“. Spahn weiter: „Es wird auch nach 2035 Verbrennungsmotoren klimaneutral auf der Welt geben, sogar viele neue geben. Sie werden nur nicht mehr in Europa produziert.“ Und hier positionieren sich mit Sicherheit schon Firmen, im Ausland formal zugelassene Neuwagen nach Europa einzuführen, deren Betrieb hier sicher nicht verboten werden kann.
Noch ist offen, ob die FDP standfest bleibt, eine Zulassung von E-Fuels in Europa nach 2035 durchzusetzen. Wenn man die letzten Äußerungen von FDP-Chef Lindner hört, scheint er mit FDP-Verkehrsminister Volker Wissing entschlossen, E-Fuels nach 2035 zuzulassen. „Es ist unser Ziel, dass in Deutschland auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden“, sagte der FDP-Chef der Funke-Mediengruppe. Neu zugelassene Verbrennerfahrzeuge würden nach 2035 allerdings eine Ausnahme bleiben und müssten mit Öko-Sprit betrieben werden. „Die EU-Kommission hat leider keine Anstalten unternommen, bei ihren Verbotsplänen ernsthaft Ausnahmen für solche Verbrennungsmotoren zu prüfen, die ausschließlich mit Öko-Sprit fahren“, kritisierte Lindner. „Es ist zudem unwahrscheinlich, dass die Kommission das, was sie über Monate nicht getan hat, innerhalb der nächsten Tage noch tun wird.“
Wo sind denn die Abmahnvereine, wie z. B. der Deutsche Umwelthilfe e.V., wenn öffentlich damit geworben wird, Elektroautos seien „Emissionsfrei“?
Wenn das Gebot zur Wahrheit in der Werbung durchgesetzt würde, bekäme jeder, der ein batteriebetriebenes Auto als „emissionsfrei“ bezeichnet, eine Abmahnung zugestellt. „Der Begriff ‚Null-Emission‘ beim E-Auto ist eine bewusste Irreführung und bösartige Täuschung der Allgemeinheit“, ärgert sich Horst Roosen, Vorstand des UTR |Umwelt|Technik|Recht| e.V. und Initiator des VCD Verbrenner Club Deutschland im UTR e.V.
Richtig, das Elektroauto selbst, stößt keine Schadstoffe aus. Die Quelle der Umweltverschmutzung wurde vom Auto in ein Kraftwerk verlagert. Dort kann, je nach Energiequelle, in erheblichem Umfang CO2 ausgestoßen werden. Dürften die zugelassenen E-Autos ausschließlich mit Strom aus Wind und Sonne geladen werden, hätte Deutschland den längsten Autostau aller Zeiten.
Nicht berücksichtigt wird in der schönen neuen E-Autowelt die Herstellung der Batterien. Die ist nämlich unglaublich energieintensiv.
Das „emissionsfreie“ Elektroauto gibt es also nicht, es ist eine dreiste Marketinglüge und eine schlimme Verbrauchertäuschung.