BMW will gegen EU-Entscheidung und die Kürzung von Fördergeldern vorgehen

Die Entscheidung aus Brüssel, dass BMW weniger Subventionen für den BMW i3 bekommen soll als von BMW beantragt, berechnet, erwartet und eingeplant, ist wieder mal EU-typisch. Weil BMW so erfolgreich ist, soll das Unternehmen weniger Geld bekommen. So und nicht anders ist die Entscheidung der EU-Kommission zu interpretieren, gegen die BMW nun – folgerichtig – gerichtlich vorgeht.

Die EU-Kommissare hatten argumentiert, dass von den geplanten 45 Millionen Euro lediglich 17 Millionen erforderlich seien, damit BMW in den Bau von Elektroautos investieren kann. Was für eine absonderliche Argumentation ausgerechnet der Wettbewerbshüter, die gleichzeitig meinen: Der Volkswagen-Konzern dürfe eine Regionalbeihilfe von knapp 44 Millionen Euro erhalten.

Das verstehe, wer will.

Diese Fördersummen sind angesichts der gigantischen Investitionen der Hersteller in die Entwicklung und Forschung in Sachen E-Mobilität nur Tropfen auf glühend heiße Steine. Im Vergleich zu den notwendigen Mitteln wirklich nur Peanuts.

Die EU und die Bundesregierung geben vor, alles zu tun, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Die Kanzlerin verweist dabei gerne auf Länder, in denen Elektroautos schon heute ein Renner sind. Zum Beispiel in Norwegen. Dabei ist dieser Erfolg nicht dem hohen Umweltbewusstsein der Norweger geschuldet, sondern massiver staatlicher Förderung. Den Strom zum Auftanken gibt´s kostenlos! Steuern werden weder beim Kauf (25 Prozent Mehrwertsteuer!) noch beim Betrieb erhoben, und der Staat schießt bis zu 50 Prozent auf den Kaufpreis eines E-Mobils zu. Mittlerweile gilt Oslos als die Welthauptstadt der Elektromobilität. Dass der vor allem aus Wasserkraft gewonnene Strom nur fünf Cent pro Kilowattstunde kostet, macht das kostenlose Auftanken verständlich. Aber grundsätzlich ist die umfassende E-Förderung in Norwegen der Grund für den Verkaufs-Anstieg bei Elektroautos. Auch die deutsche Regierung sollte ihre Haltung gegenüber Fördermaßnahmen überdenken. Das gilt für die gesamte EU, die ja sonst sogar die Vernichtung von Ernteerträgen finanziell belohnt.

Die Kürzung der BMW-Förderung ist auch für den Konzern „nicht nachvollziehbar“. Und weiter heißt es bei BWM: „Auch deshalb, weil die EU-Kommission die Bedeutung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben nach eigenen Angaben unterstützen und fördern will.“ Insofern müsse die Entscheidung „auf ihre sachliche Richtigkeit umfassend überprüft werden“.

Der Autobauer verweist auf bisher rund 400 Millionen Euro für die Produktion von Elektrofahrzeugen, die allein im Werk Leipzig seitens BMW investiert wurden. Ein Umfang, der sich auch auf den Arbeitsmarkt positiv ausgewirkt habe. In der i-Fertigung seien 800 Arbeitsplätze entstanden – von Januar bis Ende Juni hatte der bayerische Autobauer rund 5.400 Exemplare des Elektroautos vom Band laufen lassen.

Ob Förderung oder nicht: Die Autohersteller treiben die Entwicklung der Elektromobilität intensiv weiter voran. Ein Sprung nach vorne dürfte erreicht werden, wenn das lästige Kabelhandling beim Aufladen der Batterien entfällt. BMW und Daimler entwickeln deshalb zusammen ein induktives Ladesystem. Dabei wird das Fahrzeug über eine Ladestation gefahren, die die Batterien kabellos auflädt. Mehr zu dem Projekt lesen Sie hier: BMW: induktives Laden.

Ganz sicher ein wesentlicher Punkt, das Fahren mit Batteriestrom noch attraktiver zu machen.

 

 

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