Wie Besserwisser und Welterklärer Markus Lanz Tatsachen ignoriert

Wie das Märchen von einer angeblich nicht eingehaltenen Zustimmung Deutschlands zum Verbrenner-Aus aufrechterhalten wird, grenzt an kognitiver Blindheit. „Ausgewogenheit und Neutralität“ sind im öffentlichen TV leere Worthülsen. Ob Talkshow oder Tatort-Krimi: Die Volkserzieher sind immer dabei, den Bürgern zu erklären, was sie denken sollen. Diese ideologische Einseitigkeit schmerzt. Kritiker grüner Mainstream-Politik gegen das Automobil kommen so gut wie nicht zu Wort.


Der Verbrenner bleibt!

Das hätte ich FDP-Verkehrsminister Wissing nicht zugetraut: der EU und dem ökosozialistischen Mainstream gegenüber standhaft zu bleiben und Verbrenner auch nach 2035 zulassungsfähig zu erhalten.

Auch wenn die Grünen und ein paar EU-Politiker jetzt schnappatmen, das ist doch keine Entscheidung gegen das Batterie-Auto, sondern für eine technologieoffene Entwicklung. Wenn E-fuels künftig zu teuer sind, dann werden sie vom Markt für den Pkw verschwinden. Wenn nicht, dann werden damit betankte Autos kein CO2 mehr ausstoßen. Was ist daran zu kritisieren?


Fahrbericht BMW XM: Saubere Provokation

Wie eine Kathedrale steht er da, mit scharfen und groben Linien gezeichnet, eine Provokation auf Rädern und doch in sich stimmig: Der BMW XM, neuer Spitzen-Geländewagen und gleichzeitig das erste eigenständige Modell der M GmbH seit dem legendären M1.

Von diesem hat er die zwei separaten BMW-Logos geerbt, die in die Oberkante der Heckverglasung lasergraviert sind. Ein pointierter Akzentstreifen windet sich um die seitliche Fenstergraphik; es gibt dieses Element in Gold und Schwarz, womit sich seine Wirkung je nach Exterieurfarbe abmildern oder satt unterstreichen lässt. Und schon in der Serienausstattung steht der XM auf 275er-Reifen vorn und 315er-Reifen hinten – aufgezogen auf 21-Zoll-Felgen. Bis zu 23 Zoll sind im Angebot.


„Die besten Verbrenner kommen jetzt erst noch“ – Ist das die Audi-Wende zur Technologie-Offenheit?

Dass Oliver Blume sich nicht vom Verbrenner verabschieden will, hat er nicht nur als Porsche-Chef gesagt, sondern auch noch in einem Pilotprojekt die E-Fuel-Produktion in Chile angeschoben. Natürlich dachte Blume dabei nicht nur an die 911er-Besitzer. Während Vorgänger Herbert Diess als Volkswagen-Konzernchef voll aufs Verbrenner-Aus und Batterie-Mobilität gesetzt hatte, steuert Blume den Konzern nun vorsichtig in Richtung Technologie-Offenheit, die Verbrenner mit E-Fuels ermöglichen soll.

Für Audi-Chef Markus Duesmann ist es offenbar nicht einfach, dem neuen technologieoffenen Kurs des Konzernchefs Blume zu folgen, ohne intern und extern gefragt zu werden, was dieses Hin und Her zu bedeuten hat. Während Audi noch unter Volkswagen-Konzernlenker Diess dem Verbrenner total abgeschworen hatte (oder abschwören musste), ab 2026 keine neuen Verbrenner mehr auf den Markt bringen wollte, deutet sich nun die Wende an. Im Interview mit der Bild-Zeitung eiern Duesmann und Audi-Entwicklungschef Oliver Hoffmann verbal in eine neue Richtung. Es ist schwer zu argumentieren, dass die noch 2021 verkündete Strategie nun eine Art Öffnungsklausel erhält. Für die PR-Strategen eine harte Nuss.


VW ID 2 – ein Elektroauto fürs Volk?

Volkswagen besinnt sich auf seine Wurzeln und stellt mit der Studie ID.2all ein erschwingliches Elektroauto vor – mit erstaunlichen Eckwerten: Der Kleinwagen mit den Abmessungen eines VW Polo und dem Innenraum eines Golf soll eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern haben und weniger als 25.000 Euro kosten. Ab 2025 soll er als ID 2 in Europa verkauft werden,

 


Grünen-Chefin Lang: „Die Industrie selbst will E-Mobilität“

Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang ist ganz schön dreist: In der Maischberger-Diskussion mit Jens Spahn argumentierte sie entgegen der Wirklichkeit: Die Autoindustrie selbst wolle in Richtung Elektromobilität. Lang tut dabei so, als sei die Initiative Richtung E-Batterie-Mobilität von der Autoindustrie ausgegangen. Wahr ist, dass die Autoindustrie politischen Vorgaben folgt, nicht diese rückhaltlos begrüßt hat. Sehr deutlich hat sich Stellantis-Chef Carlos Tavares dazu geäußert. „Nicht wir wollten E-Elektromobilität, sondern allein die Politik.“

 


„Herr Diess hätte das Golf-GTI-Treffen nicht nach Wolfsburg geholt“

Volkswagen unter dem neuen CEO Oliver Blume bekennt sich offensichtlich (auch) zum Verbrennungsmotor. Und zur GTI-Tradition. So interpretieren Führungskräfte in Wolfsburg die VW-Entscheidung, das traditionelle Golf-GTI-Treffen vom Wörther See nach Wolfsburg zu holen: eine großartige Entscheidung!

Das 1982 vom Fremdenverkehrsamt Maria Wörth initiierte Golf-GTI-Treffen wurde für dieses Jahr und für die Zukunft wegen „der Auswirkungen des Klimawandels“ abgesagt, versucht der Ort, das Welt-Klima zu retten. Volkswagen war schon immer Hauptsponsor der legendären Veranstaltung und das Treffen Showbühne und Marketing-Event nicht nur für Autofans der Marke. Allerdings gab es auch kritische Stimmen aus der Bevölkerung, weil das Verkehrsaufkommen in Maria Wörth doch erheblich war. Aber jetzt klagen die Geschäftsleute aus Gastronomie und Hotels, dass mit der Streichung des GTI-Treffens erhebliche Einnahmen fehlen werden. „Nach drei Jahren Corona-Pause hat uns diese Absage durch unseren Bürgermeister gerade noch gefehlt“, bedauert ein Gastwirt.


Was steckt hinter dem Verbrenner-Verbot?

Jetzt hat auch das EU-Parlament das „Verbrenner-Aus“ beschlossen. Eine neue Situation begründet das nicht, von einer Korrektur früherer Entscheidungen ist die EU jedoch noch immer weit entfernt. Prof. Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ordnet den Beschluss ein.

Von Jens Meiners (cen)

Herr Professor Koch, nach der Kommission hat sich jetzt auch das EU-Parlament für ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 ausgesprochen. Hat sich damit an der Situation etwas geändert?


Silberpfeile in braunen Diensten

Ein Blick in die Geschichte der Formel 1, die am 5. März in die Saison 2023 startet: Vor fast einem Jahrhundert wurden die Silberpfeil-Seriensiege von Mercedes und Auto Union von den Nazis benutzt, um dem Volk mit Hilfe unterdrückter Medien und kriegerischer Propaganda das angeblich überlegene Deutschtum einzutrichtern.

Von Harald Kaiser

An den Start gingen „Nationalrennwagen“. Gemeint waren die Silberpfeile von Auto Union und Mercedes ab 1933. Darin saßen nicht einfach Fahrer, sondern „Männer in Leder“, wie die Rennfahrer in einem gleichnamigen Nazi-Propagandafilm von 1940 genannt wurden. Ob es die ‚Fox Tönende Wochenschau‘ war, die beispielsweise am 22. Mai 1935 den Kinozuschauern in die Ohren brüllte, „dass die deutschen Wagen…gefürchtet sind“, oder ob es ‚Der Filmkurier‘ war, der am 18. Februar 1939 über einen Rennfilm stramm braun schrieb: „Hier werden gewaltige Motorenschlachten ausgetragen, und immer wieder ist es ein Sieg für die geniale Konstruktion deutscher Techniker und Konstrukteure.“


BMW 320i: Es lebe der Verbrenner

Wenn 2035 mit Verbrennern tatsächlich Schluss sein sollte, würde ich noch kurz vorm Jahreswechsel 2034/2035 einen neuen Verbrenner kaufen. Offen bliebe nur noch, ob als Diesel oder Benziner. Unser jetzt getesteter 320 i lässt uns grundsätzlich fragen, wieso wir auch nur eine Gedankensekunde an ein mit Batterie betriebenes E-Auto verschwenden sollten. Die evolutionäre Reife dieses Reihen-Vierzylinders mit der seidenweichen Charakteristik eines Reihen-Sechser bestätigt beeindruckend die BMW-Strategie, an Technologie-Offenheit festzuhalten. Wer mit einer Batterie glücklich werden will, sollte es tun. Noch (!) gehöre ich nicht dazu.

 


Das Ende des Verbrenners in Europa soll auf 2030 vorgezogen werden

Wenn man dem EU-Klima-Kommissar Frans Timmermans zuhört, muss es jedem Autofahrer den Angstschweiß auf die zornesfaltige Stirn treiben. In einem Interview mit Bild lässt Timmermans seinen autoritären Machtanspruch gegen das Auto erkennen: Planwirtschaft nach sozialistischem Modell. Dabei argumentiert Timmermans widersprüchlich und ideologisch völlig an der Wirklichkeit vorbei.

Auf die Frage, warum allein das Batterie-Auto die Zukunft sein soll, verweist der Kommissar allein darauf: „Die ganze Welt ist dabei, E-Autos zu produzieren. Wir müssen massiv Batterien in Europa produzieren“, redet der Mann zusammenhanglos die Nowendigkeit des E-Autos schön. Und: „Wir dürfen uns nicht an der Vergangenheit festketten“, diffamiert er die automobile Entwicklung, als hätte die Vergangenheit nicht überwiegend positive Ergebnisse wie Wohlstand und Arbeitsplätze gebracht.


Verbrenner-Aus: „Es geht in Wahrheit nicht um CO2-Reduktion“

Es rauscht im Blätterwald: Jetzt hat auch das EU-Parlament das „Verbrenner-Aus“ beschlossen. Eine neue Situation begründet das nicht, von einer Korrektur früherer Entscheidungen ist die EU jedoch noch immer weit entfernt. Prof. Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ordnet den Beschluss ein.

Professor Koch, nach der Kommission hat sich jetzt auch das EU-Parlament für ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 ausgesprochen. Hat sich damit an der Situation etwas geändert?


EU-Verbrenner-Verbot ist blinde Ideologie

Vor allem Deutschland hat das Nachsehen: Das am Valentinstag vom EU-Parlament verabschiedete „Verbrenner-Verbot“ dient weder dem Umwelt- noch dem Klimaschutz. Es ist der Ausfluss einer ideologisch verblendeten, besser erblindeten Sichtweise, die nicht die Lösung anstrebt, sondern völlig eindimensional den technologischen Weg zur CO2-Reduktion vorschreiben will und allein im Batterie-Auto die Zukunft sieht. Mit anderen Worten: Nicht das Ziel steht für die EU im Vordergrund, sondern der mit Ideologie gepflasterte Weg dorthin.


Vor 70 Jahren begann die Erlkönig-Jagd – Unscharf, teuer und geheim

Wie kommen Medien an Fotos von geheimen Autos? Harald Kaiser, lange stern-Ressortleiter für Auto und Technik, plaudert aus dem Nähkästchen, wie es zum allerersten Erlkönigfoto kam und wie die Industrie bis heute damit umgeht.

Von Harald Kaiser

„Was issn dat fürn Hobel?“ In schwarzweiß liegt ein Bild auf dem Tisch des Chefs vom Dienst beim stern, das den Prototyp eines neuen Autos zeigt. „Das ist der neue Opel Astra“, sagte ich als verantwortlicher Redakteur und hoffte, dass das Bild gedruckt wird. Das Erlebnis ist etwa 30 Jahre her.


Peugeot 308 SW Hybrid: Form vollendet

Über Geschmack lässt sich streiten. Aber ganz sicher nicht in Bezug auf die Design-Qualitäten dieses Franzosen. Der Peugeot 308 SW gehört zweifellos zu den Spitzenprodukten europäischen Automobil-Designs. Außen und innen wird deutlich, dass hier Top-Designer Hand angelegt haben, die Kriterien der Ästhetik und technischer Substanz gekonnt synchronisiert haben.

Wenn ein Medium behauptet, dass der 308 SW ein schicker Kombi sei, dann geht das an der Wirklichkeit vorbei. Denn „schick“ ist zwar positiv gemeint, aber es trifft voll daneben, weil das Design tatsächlich handwerklich viel mehr ist, als nur schick zu sein. Hier sind klassische Formen entstanden, die ein tiefes Verständnis von automobiler Formgebung erkennen lassen. Die Außenhaut zeigt nichts Überflüssiges, sondern passt sich unseren heutigen Sehgewohnheiten so an, dass die Form auch in den nächsten Jahren als zeitgemäß und modern wahrgenommen werden wird. Spektakuläre modische Designs altern schneller als klassisch-ästhetische Formen, wie sie hier zu sehen sind. Peugeot steht schon viele Jahre für herausragende Formgebung im Automobilbau.


Die CES in Las Vegas wird traditionelle Automessen in Europa ablösen – BMW setzt mit dem BMW i Vision Dee auf totale Digitalisierung

War die Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas noch vor wenigen Jahren die Messe für elektronisches „Spielzeug“, hat sie sich inzwischen zum Schaufenster für digitalisierte Automobil-Entwicklungen gewandelt. Damit wird deutlich, dass es in Zukunft nicht mehr um die letzten Innovationen der Fahrzeugtechnik geht, sondern um das digitale Fahrerlebnis. BMW setzt zum großen Sprung in die Digital-Welt an.

Audi hatte die CES ziemlich als erster Autohersteller vor Jahren als Show-Plattform für seine Fahrzeuge entdeckt und genutzt. Weil sich die Automobilentwicklung längst nicht mehr vor allem auf die mechanischen Bausteine im Automobil konzentriert, müsste Audi seinen Slogan vom „Vorsprung durch Technik“ längst auf „Vorsprung durch Technologie“ zukunftsfähig gemacht haben. Hier hinkt offenbar die Marketing-Kommunikation der realen Entwicklung hinterher.