Allgemein

Der „gefühlte“ Vierzylinder: Dreizylinder im VW Golf TSI Blue Motion ist sparsam wie ein Diesel

Noch vor zehn Jahren wäre ein Dreizylinder im VW Golf nicht denkbar gewesen. Mittlerweile machen sich viele Autohersteller auf den Weg, Dreizylinder anzubieten. Nicht alle sind so überzeugend „gefühlte Vierzylinder“ wie im VW Golf TSI Blue Motion. Die Laufruhe mit seidenweich zu beschreiben, wäre natürlich übertrieben. Aber dieser Motor überzeugt in vielerlei Hinsicht: Er klingt sehr angenehm, gibt sich bei keiner Drehzahl als Dreizylinder zu erkennen, sondern arbeitet wie ein rund laufender Vierzylinder und beschleunigt diesen Golf absolut temperamentvoll. Immerhin hat er mit seinen 115 PS fünf Pferde mehr als der erste Golf GTI, was 1976 in diesem 810-kg-Auto oft als „übermotorisiert“ beschrieben worden war.


Scheitert Tesla, scheitert das Elektroauto?

Das Elektroauto steht auf der Kippe, könnte man meinen. Jedenfalls dann, wenn man das zunehmende Anti-Elektroauto-Grundrauschen ernst nimmt. Das Scheitern des Fahrens unter Strom vom Scheitern Teslas abhängig zu machen, ist allerdings genau so abwegig, wie das Scheitern Europas vom Euro abhängig zu machen, wie es eine erfolgreich gescheiterte Kanzlerin einmal behauptet hat.

In einem hoch interessanten Interview des von mir sehr geschätzten Kollegen Jens Meiners im Handelsblatt plädiert Motorenpapst Fritz Indra eindeutig gegen den Strom. In jeder Beziehung.


Audi und China – eine äußerst erfolgreiche Verbindung

 

Dass Audi im letzten Jahr 578.932 Autos in China (einschließlich Hongkong) ausgeliefert hat, hätte noch vor wenigen Jahren jeder der so genannten Experten und Analysten für unrealistisch gehalten. Audi ist in China zweifellos der mit Abstand erfolgreichste Premium-Automobilhersteller. Und wenn die Zeichen der Zeit nicht täuschen, wird auch dieses Ergebnis in 2015 noch einmal übertroffen. Wenn nun Audi-Chef Rupert Stadler auf der CES China die „zweite Heimat“ von Audi nennt, ist das eher unter- als übertrieben. Denn Audi verkauft dort mehr Autos als im Heimatland Deutschland.


Im Porsche 911 Targa 4 GTS auf den Spuren der Targa Florio

„Targa Florio“ – Motorsportkenner bekommen Gänsehaut, wenn sie diesen Namen hören. Das legendäre Langstreckenrennen auf öffentlichen Straßen Siziliens mit etwa 900 Kurven wurde 1906 zum ersten, 1977 zum letzten Mal veranstaltet. Es war viele Jahre Bestandteil der Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Das Rennen wurde von so berühmten Fahrern siegreich bestritten wie Stirling Moss/Peter Collins (Sieger 1955 auf Mercedes-Benz 300 SLR), Joakim Bonnier/Hans Herrrmann (Sieger 1960 auf Porsche 718 RS60), Wolfgang Graf Berghe von Trips/Olivier Gendebien (Sieger 1961 auf Ferrari Dino 246SP)), Paul Hawkins / Rolf Stommelen (Sieger 1967 auf Porsche 910/8) und Gijs van Lennep / Herbert Müller (Sieger 1973 auf Porsche Carrera RSR), um nur einige zu nennen.


Piëchs Rücktritt aus dem Aufsichtsrat muss nicht endgültig sein

Die Nachricht hat eingeschlagen wie die sprichwörtliche Bombe. Der Rauchpilz dürfte noch lange über der Wolfsburg zu sehen sein. Die Nachricht vom Rücktritt der Piëchs aus dem Aufsichtsratsgremium ist die Nachricht des Tages, die auf einigen Sendern noch vor der Berichterstattung über das Erdbeben in Nepal übermittelt wurde. Ein Erdbeben hat auch die Volkswagen-Pressemitteilung ausgelöst, die für manchen Piëch-Kritiker Anlass zur Freude gab. Doch ob damit entschieden ist, wer im VW-Machtkampf gewonnen hat, bleibt dennoch offen.


Piëch gegen Winterkorn: Wer gewonnen hat, bleibt offen

Die Erklärung des VW-Aufsichtsrats-Präsidiums zum Martin Winterkorn war für viele eine Überraschung. Der VW-Chef soll bleiben, der Vertrag sogar verlängert werden. Man kann nur ahnen, wie heftig über jedes Komma diskutiert und wie viele Juristen sich über den Text gebeugt haben, bevor er am Freitag veröffentlicht wurde.

Dass der Spiegel seine Werbung für die Digitalausgabe nicht mehr aktualisiert hat, sondern die Zeile „Abserviert – VW-Chef Winterkorn muss gehen“ stehen ließ, ist wohl der Hektik des Tages geschuldet. Aber kein Ruhmesblatt für das immer so gut informierte Blatt.


Was sind Wolfgang Porsches Loyalitätsbekundungen wirklich wert?

„Wolfgang Porsche dementiert Wiedeking-Aus“, überschrieb das Handelsblatt vor einigen Jahren einen Artikel, in dem suggeriert wurde, dass Ferdinand Piëch im Familien-Clan der Porsches mit seiner Absicht auf Widerstand stößt, den damaligen Porsche-Chef Wiedeking aus dem Unternehmen zu entfernen. Am Ende beugte sich Wolfgang Porsche dem Wunsch des Salzburger Cousins und verabschiedete den erfolgreichen Porsche-Chef unter Tränen. Bei Wolfgang Porsche weiß man, dass es keine Krokodilstränen waren. Aber an der Entscheidung konnten sie nichts ändern.



Toyota Mirai: Schrittmacher in eine teure Zukunft

Was es heißt, ein nicht unbedingt schönes Auto auf den Markt und an den Mann zu bringen, wird dieser Tage bei Toyota Deutschland sichtbar. Es ist verdammt hart, ein Auto zu vermarkten, das man nicht kaufen, sondern nur leasen kann, das durchaus weit in die Zukunft weist, aber im dünnen Wasserstoff-Tankstellennetz, also im Hier und Heute verhaftet ist.


BMW 435d xDrive Gran Coupé: Mehr Sport wagen mit Diesel-Power

Es gibt viele Autos, die beeindrucken. Wenige, die begeistern. Und noch weniger, die sich bei all dem Dynamik-Spaß auch noch mit weniger als neun Liter auf 100 km begnügen. Das BMW 435d xDrive Gran Coupé ist genau von jener Fahr-Qualität, die all das subsummiert, was wir auch uneingeschränkt Freude am Fahren nennen dürfen. Dabei kommt die Frage auf: Brauchen wir mehr


Maut-Diskussion: Kommt jetzt die Europa-Maut?

Die europäische „Verkehrsministerin“ Violeta Bulc will ab 2017 eine europaweite Maut einführen, „damit die Windschutzscheiben der Autos nicht mit unterschiedlichen bunt beklebt werden und die Autofahrer nicht an Mautstellen in der Schlange stehen müssen“. Die Naivität der EU-Verkehrskommissarin ist nur schwer zu überbieten. Wieder mal gut gemeint, aber kaum durchsetzbar. Zu viele Interessen müssten unter einen Hut gebracht werden, eine endlose Diskussion wäre die Folge. Das kann Jahre dauern. Und brächte am Ende nichts.


Top Gear bleibt auf Sendung – aber ohne Jeremy

Der Quasi-Rauswurf von BBC-Kult-Moderator Jeremy Charles Robert Clarkson hat seine Fans mobilisiert, die ihm nicht nur jeden Fehltritt verzeihen, sondern gerade das an ihm lieben. „Seine Art, Dinge so undiplomatisch wie möglich auszusprechen, ist einmalig in der Welt des gestanzten Schönsprechs“, schreibt einer seiner Fans in den aufgewirbelten sozialen Netzwerken.

Wie nun durchsickerte, soll Clarkson einen Produzenten geohrfeigt haben. Dies mache es BBC unmöglich, Clarkson zurück zu holen, heißt es beim Sender. Fest steht nur, dass Top Gear weiter produziert wird und wohl einer seiner Co-Moderatoren die Führung übernehmen werde.


Jeremy Clarkson hat überzogen: Ist Top Gear jetzt am Ende?

Dass man streikende Arbeiter erschießen müsse, war eine der oft haarsträubenden Empfehlungen des BBC-Moderators und Vater aller Autotester, Jeremy Clarkson. Im abzusprechen, dass er mit Top Gear eine Kultsendung geschaffen hat, wäre falsch. Top Gear ist seine Sendung, er hat sie groß gemacht, und wurde dabei zum Schrecken der Autoindustrie. Seine Verrisse getesteter Autos hinterließen offene Wunden. Clarkson, das kann man ohne Übertreibung sagen, ist unter den gefürchteten Autojournalisten der gefürchtetste.


Mit großem Vorsprung verdienter Sieger: Der VW Passat ist „Car oft the Year 2015“

Auszeichnungen für Automobile gibt es viele. Aber nur wenige ernsthafter Natur, will heißen: die ernst genommen werden. Dass dieses Jahr der neue VW Passat die begehrte Trophäe „Car oft the Year“ erhalten hat, dürfte den heute in Genf stattfindenden traditionellen Volkswagen-Konzernabend krönen. Dieser Sieger hat es wirklich verdient.

Volkswagen Passat R-Line

Mit dem neuen Passat in die Oberklasse


Verstößt die Maut gegen EU-Recht?

Bildschirmfoto 2015-02-27 um 16.33.11In Sachen Maut pflegen viele Politiker den vorauseilenden Gehorsam. Weil sich die EU-Kommission angeblich auf ein Gutachten des Juristischen Dienstes in Brüssel berufe (das noch niemand genau kennt), jubeln die Maut-Gegner, dass der Gesetzentwurf aus Deutschland damit quasi gescheitert wäre. Verkehrsminister Dobrindt drohe ein Debakel. Das ist aber noch lange nicht der Fall.


Der Zündschloss-Skandal bei GM ist ein Lehrstück schlechten Managements und verhängnisvoller Sparmaßnahmen

Man stelle sich vor, ein deutscher Autohersteller wäre für 56 Tote verantwortlich, weil ein Kostenkiller im Unternehmens-Einkauf statt vier Cent nur zwei Cent für eine Feder im Zündschloss bezahlen wollte: eigentlich (und hoffentlich) unvorstellbar. Der gesamte Vorstand müsste wohl seinen Hut nehmen.

Beim Riesentanker General Motors ist das anders. Denn das Drama zieht sich seit über zehn Jahren durch zahlreiche juristische und noch mehr Management-Instanzen. Wirklich verantwortlich ist natürlich niemand, weil sich im Gewirr Tausender e-mails und vieler Sitzungsprotokollen offensichtlich keine einzelne Person mehr wirklich verantwortlich machen lässt.