Artikel von Peter Groschupf

Beschleunigt der Volkswagen-Skandal die Motoren-Wende?

Man könnte meinen, dass die Entdeckung der Mogel-Software bei VW-Dieseln von der E-Auto-Lobby initiiert worden ist. Tatsächlich kommt die Elektro-Antriebs-Chose auf einmal in Schwung. Die Bundesregierung diskutiert sogar über eine finanzielle Förderung beim Kauf eines E-Mobils.

Es ist wie der berühmte Flügelschlag des Schmetterlings, der nach der Chaos-Theorie einen Orkan auslösen kann. Die Folgen der fatalen Abgas-Manipulation sind nicht absehbar. Nicht nur für Volkswagen, sondern für das gesamte Automobil-Universum.


Porsche Carrera S: Weniger Sound, mehr Fahrdynamik

 

Immer wenn Porsche seinen Klassiker modernisiert, kommt zwar mehr Fahrleistung dabei heraus, aber diesmal – hier trauert der wahre Elfer-Fan – nun erstmals auch weniger von jenem Sound, der Gänsehaut macht(e) und Schauer der Verzückung über den Rücken laufen lässt.

Wenn im Sauger-Carrera ein Tunnel zu durchfahren ist, ein Fenster geöffnet wird, dann schießt für die Besitzer des „alten“ Carreras der mit kurzen Gasstößen maximierte Wohlklang eines kraftvollen Porsche-Treibsatzes ins Fahrzeuginnere. Diesen Klang auf die Ohren zu kriegen, wird/wurde zu einem ganz besonderen akustischen Genuss.



Es lebe der Diesel oder Totgesagte leben länger

Der Diesel-Skandal und seine Folgen. Endlos. Endlich haben die Gegner individueller Mobilität einen Ansatz, massiv gegen das Autofahren vorzugehen. Die Stimmungsmache gegen den Diesel ist überall wahrzunehmen. Spiegel online versteigt sich in die Prophezeiung, „für billigen Diesel werden wir teuer bezahlen“. Der Literpreis von zeitweise unter einem Euro wird mit düsterer Perspektive beschrieben: „Langfristig wird uns ein billiger Spritpreis teuer zu stehen kommen. Er wird mehr kosten, als uns lieb ist – im schlimmsten Fall Menschenleben.“ Was für ein Blödsinn.


VW – Das „Diesel-Thema“ oder die unendliche Geschichte

„Der VW-Skandal brodelt seit Monaten und welche Fragen sind eigentlich geklärt? Keine einzige. Das größte deutsche Unternehmen behandelt den größten anzunehmenden Betrugsfall in seinen Reihen, wie eine mittelgroße Rückrufaktion, bei der es darum geht, eine Panne zu beheben. Bis heute gibt es keine bekannten Schuldigen.“ Das schreibt das Handelsblatt und liegt damit im Mainstream der öffentlichen Meinung.


Audi unter Spannung auf Zukunft gepolt: Sogar die Stoßdämpfer können Strom erzeugen

Niemand weiß genau, was die Antriebstechnologie der Zukunft sein mag, wenn Verbrennungsmotoren Geschichte sind. Auf dem Weg zur zukünftigen Mobilität experimentiert Audi auf mehreren Technologie-Feldern. Alle haben sie mit Elektrizität zu tun.

Audi stellte bereits 1989 ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug vor, allerdings ohne es in den Verkauf zu bringen. Die Vielfalt der zu erforschenden Technologien – von der Batterie-Entwicklung bis zur Entsorgung, von der Brennstoffzelle mit Wasserstoff bis zur dafür notwendigen Tankstellen-Infrastruktur – ist immens.


VW-Konzernchef Matthias Müller darf den Krach mit dem Betriebsrat nicht scheuen, wenn er nicht verlieren, sondern gewinnen will

Mehr Schwachsinn geht nicht: „Lasst VW pleite gehen und helft den Arbeitnehmern“, tönt Spiegel-online-Kolumnist Wolfgang Münchau. Was wie Satire klingt, meint der Mann ernst. Betrug sei bei VW Normalität gewesen, schimpft er. Und er fragt sich, warum „die vielen Autojournalisten, von denen es in Deutschland nur so wimmelt“ nichts bemerkt hätten? „Vielleicht, weil viele von ihnen von der Autoindustrie – wie auch immer – bei Laune gehalten wurden?“ Der Mann hat wohl übersehen, dass in fast jedem Autotest die unrealistischen Verbrauchsangaben auf das Schärfste und immer wieder kritisiert wurden und werden.


VW-Aufklärung: Was sind Unregelmäßigkeiten im Abgasverhalten?

Volkswagen-Chef Matthias Müller ist nicht zu beneiden. Der Traumjob ist für ihn längst zum Albtraum-Job geworden. Mit der Aussicht, als gefühlter Retter von Volkswagen in die Detroiter Hall of fame einzugehen oder kleinlaut als Verlierer vom Platz gehen zu müssen. Die Aufgabe, die er meistern muss, hätte selbst Herkules überfordert.


Audi S8 plus: Super-Sportwagen mit vier Türen

Wer diesen Audi mit dem Maßstab der rei­nen Vernunft misst, hat die Frage nach dem Sinn des Lebens völlig falsch verstanden. Denn der Mensch lebt nicht von Brot-und-Butter-Autos allein und das Leben ist nüchtern genug. Der Audi S8 plus hat aber selbst bei nüchterner Betrachtung genau jenes Plus an Eigenschaften, die sich Maßstäben vernünftiger und braver Durchschnittlichkeit wohltuend entziehen.


MIT-Studie: Diesel-Todesfälle wegen VW-Manipulation sind ein schlechter Witz!

Unglaublich, was das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) „hochgerechnet“ haben will: nämlich bis heute 60 zusätzliche Tote durch erhöhte Stickoxide aus Diesel-Motoren von VW und weitere 130 Tote in der Zukunft, weil die Fahrzeuge vor einer Nachbesserung noch in Betrieb sind. Wenn man die Studie genau liest, scheinen sich nicht einmal die MIT-Forscher ihrer Sache sicher zu sein.


ADAC-Skandal Gelbe Engel: War da was? Das Amtsgericht München prüft noch immer Gemeinnützigkeit des Vereins

Die Zeit heilt offenbar alle Wunden. Auch jene verlorener Glaubwürdigkeit. Freudig vermeldet zum Beispiel Audi aktuell „drei Klassensiege bei Deutschlands größter Kundenzufriedenheitsstudie“ – dem ADAC Kundenbarometer 2015.

Dieses hat natürlich nichts mit der manipulierten Wertung der Gelben Engel zu tun, die es schon lange nicht mehr gibt und den ADAC 2014 in seine größte Krise gestürzt haben.Der Präsident musste zurücktreten, zahlreiche involvierte Führungskräfte wurden gefeuert. Der ADAC gelobte Besserung und eine neue Vereinsstruktur, in der Geschäftsinteressen und Mitglieder-Service streng getrennt werden sollten.


Compliance: Wackelt das Sponsoring der deutschen Fußball-Nationalmannschaften durch Mercedes-Benz?

„Unsere strengen Compliance-Richtlinien könnten das Ende unseres Engagements beim Deutschen Fußballbund bedeuten“, mutmaßt ein mit dem Thema vertrauter Daimler-Manager. Obwohl das Unternehmen nicht das Geringste mit möglichen schwarzen Kassen beim DFB zu tun habe, dürfte die noch für Recht und Integrität bei Daimler zuständige ehemalige Bundesverfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt not amused sein, sich noch vor ihrem Wechsel in den Volkswagen-Vorstand mit den fragwürdigen Entwicklungen beim DFB befassen zu müssen.
Sollte sich bewahrheiten, was der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger beinhart behauptet, dass es beim DFB schwarze Kassen gab, dann müsste nach Überzeugung eines Compliance-Experten „Mercedes-Benz das Sponsoring der Nationalmannschaft einstellen“. Denn es sei nicht auszuschließen, „dass es Berührungen zwischen Sponsor-Geldern und dubiosen Konten gegeben hat“.
Grundsätzlich dürfe Daimler nach den eigenen „eisern eingehaltenen Regeln nicht mit Unternehmen und Institutionen zusammen arbeiten, die Korruption geduldet, gefördert oder praktiziert haben“. Wie zu hören ist, werde bei Daimler bereits geprüft, welche Auswirkungen schwarze DFB-Kassen auf das seit 1990 bestehende Engagement des Autobauers haben könnte. Erst 2011 war der Sponsoring-Vertrag bis 2018 verlängert worden.
Damals sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche: „Die Zusammenarbeit zwischen Mercedes-Benz und dem Deutschen Fußball-Bund ruht auf einem starken Fundament – den gemeinsamen Werten Verantwortung, Faszination und Perfektion. Dies sind auch künftig die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kooperation.“ Der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger sagte: „In unseren Nationalmannschaften legen wir großen Wert auf Teamgeist und gegenseitigen Respekt. Die Partnerschaft mit unserem Generalsponsor Mercedes-Benz wird vom gleichen Geist getragen. Wir freuen uns daher sehr, die bewährte Zusammenarbeit weiterhin fortsetzen zu können.“ Über die Höhe des Sponsorings wurde nichts gesagt, Sport-Bild schrieb einmal von 50 Millionen Euro in sechs Jahren.


Porsche SE: Der Rückzug Martin Winterkorns ist keine Überraschung – Pötsch wird Nachfolger

Die Pressemitteilung der Porsche SE, die am Samstag um 17 Uhr versandt wurde, war wirklich keine Überraschung. Dass Martin Winterkorn sich auch aus dem Amt als Vorstandsvorsitzender der Porsche SE zurückziehen würde, war zu erwarten. Ob er letztlich dazu gezwungen werden musste, bleibt zunächst ein weites Feld für Spekulationen. Insider behaupten, er wäre gerne Chef der Holding geblieben, die ja eine Aktienmehrheit bei Volkswagen hält. Dass er damit auch die Arbeit seines Nachfolgers bei der Volkswagen AG Matthias Müller beeinflussen könnte, macht die Unsinnigkeit deutlich, auf diesem Stuhl beharren zu wollen. Eigentlich unvorstellbar, dass Winterkorn diesen Interessenkonflikt nicht gesehen hat. Allerdings klingt die Pressemitteilung nicht nach freiwilligem Rückzug. „Die Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart (,Porsche SE), hat sich mit Prof. Dr. Martin Winterkorn darüber geeinigt, dass dieser seine Tätigkeit als Mitglied und Vorsitzender des Vorstands der Porsche SE zum Ablauf des 31. Oktober 2015 beendet.“


Überraschung des Tages: Christine Hohmann-Dennhardt wechselt von Daimler zu Volkswagen

Das ist die Überraschung des Tages: Daimler-Vorständin für Compliance Christine Hohmann-Dennhardt wechselt aus dem Daimler-Vorstand zur Volkwagen AG. Diese kluge Entscheidung kann helfen, VW in ruhigeres Fahrwasser zu navigieren.

Wenn es um Übergeordnetes geht, ist die deutsche Autoindustrie offenbar bereit, Wettbewerbsdenken über Bord zu werfen. Dass der Daimler-Aufsichtsrat der Bitte von VW nachgekommen ist, die Vorständin freizugeben, ist offenbar bei Daimler sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsratspräsidium auf große Bereitschaft gestoßen.


„Pötsch als Aufsichtsratschef wäre das falsche Signal“ – Gegen den VW-Finanzchef formiert sich Widerstand auch im Aufsichtsrat

Die VW-Affäre zieht weitere Kreise. Angeblich soll es erste Geständnisse und massive Schuldzuweisungen geben. Die Schlammschlacht gegenseitiger Beschuldigungen ist in vollem Gang. Der gewerkschaftlich dominierte Aufsichtsrat tut sich schwer, Licht ins Dunkel zu bringen. Schließlich trägt das Garemium indirekt eine gewisse Mitverantwortung, denn es hat das Führungs-Klima im Konzern mit getragen, wenn nicht sogar mit geprägt.

Im Präsidium sieht sich die Kapitalseite mit Wolfgang Porsche einer gewerkschaftlich orientierten Phalanx gegenüber, bestehend aus Ex-IG-Metallchef Berthold Huber, Betriebsratschef Bernd Osterloh und Stellvertreter Stefan Wolf. Obwohl SPD-Ministerpräsident Stephan Weil für das Land Niedersachsen der Kapitalseite zugerechnet wird, macht er aus seiner Nähe zur Gewerkschaft kein Geheimnis.


Der Polo GTI ist nicht mehr der kleine Bruder des Golf GTI

Als 1976 der erste Golf GTI die Straßen eroberte, erschienen 110 PS als wahnwitzige Übermotorisierung, die mindestens eine Rennlizenz erforderlich machen müsste. Wir haben uns schnell daran gewöhnt, dass gut motorisierte Kompaktfahrzeuge nicht nur Spaß machen, sondern bei aller Kraftmeierei dank exzellenter Fahrwerke auch beherrschbar sind. Die Fahrwerkstechnik ist nicht mehr mit der aus den Siebzigern vergleichbar und längst hoher Motorleistung angepasst.