Consumer Electronic Show in Las Vegas: Audi forciert Technologie-Führungsanspruch und zieht in einer brillanten Präsentation kommunikativ alle Register

Noch vor wenigen Jahren war die Consumer Electronic Show in Las Vegas eher etwas für verspielte Nerds als für ernsthaft Automobil-Interessierte. Das hat sich mit und seit dem ersten Auftritt eines Premium-Herstellers, nämlich Audi, im Jahr 2011 dramatisch verändert. Weil elektronische Systeme im Automobil extrem wichtig geworden sind, gehört die Präsenz der Autohersteller auf der CES mittlerweile zum globalen Pflichtprogramm wie die Detroiter Motorshow, die eine Woche später stattfindet. Denn Automobile sind nicht nur Mobilitätswerkzeuge, sondern inzwischen mobile Technologie-Plattformen geworden.

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Virtuelles Cockpit im nächsten Audi TT: Der Fahrer kann sich sein Display nach Bedarf gestalten.

Virtuelles Cockpit im nächsten Audi TT: Der Fahrer kann sich sein Display per Knopfdruck nach Bedarf gestalten. Der Extra-Bildschirm wird überflüssig.

Der CES-Initialzündung Audis 2011 auf dieser Electronic-Show sind dieses Jahr gut ein halbes Dutzend Autohersteller gefolgt. Dass Audi auf der Messe hier weiter die Nase vorn hat und die Lufthoheit im Convention Center nicht abzugeben gedenkt, machte Audi-Chef Rupert Stadler in einer beeindruckenden Pre-Show-Keynote deutlich. Mit einem kommunikativen Feuerwerk, in das auch Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg wie in einem Science-Fiction-Film eingebunden war, legte Audi die Faszinations-Latte ziemlich hoch und setzte zweifellos Maßstäbe. Selbst der Hauptdarsteller aus der Comedy-Serie Big Bang Theorie als Moderator wirkte trotz seiner humorigen Beiträge ernsthaft und überzeugend. Fazit: Die Art der Präsentation, Inhalte, die Darstellung und die Dramaturgie waren absolut Premium. Und informativ. Die vorgestellten Technologie-Neuheiten machen Appetit auf die Zukunft.

Als Rupert Stadler oder der zunächst nur virtuell agierende Hackenberg mit dem Finger auf transparent schwebende Computerbildschirme drückte, fühlte man sich an bestes Hollywood-Kino erinnert. Und vielleicht an den Werbespruch eines bekannten Radiohändlers: „So muss! Technik.“

Ja, so muss zukunftsweisende Technologie präsentiert werden. Audi zieht gekonnt alle Register der informativen Bildsprache. Einmal mehr machte Stadler klar, dass er es mit dem Credo vom Vorsprung durch Technik nicht nur rhetorisch ernst meint, sondern den Slogan mit Substanz zu untermauern gedenkt. Auch wenn das „Vorsprung durch Technik“ in seiner in Englisch vorgetragenen Rede anders klang als der amerikanische Audi-Slogan „Truth in Engineering“, könnte das deutsche Firmen-Bekenntnis durchaus bald auch ins amerikanische Marketing einfließen. Auf deutsch.

Deutlich wurde bei diesem Auftritt am Vorabend zur CES, dass Audi die subtile Kritik an fehlenden Innovationen ad absurdum führen und schnell vergessen machen will. Audi ist technologisch ganz vorne dabei, und jeder soll es fühlen und wahrnehmen können. Das ist neben den in Las Vegas vorgestellten Innovationen – virtuelles Cockpit, Laserlicht-Scheinwerfer, Pilotiertes Fahren, Integration von Android, Zusammenarbeit mit Google etc. – die eigentliche Botschaft der Audi-Keynote Rupert Stadlers.

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