Peter Meyer


ADAC-Spitze kneift bei Günther Jauch – Thema wurde abgesagt – Ex-Präsident Otto Flimm sollte einspringen – Auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft wollten nicht mitdiskutieren

Sonntagabend, 26.1., Talk mit Günther Jauch. Geplant war das Thema ADAC-Skandal. Die Redaktion erhielt fast nur Absagen, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Auch Peter Meyer und Karl Obermair sollen gekniffen haben. Für die Redaktion ein Grund, die Sendung zu vertagen. Oder ganz zu streichen? Hektische Betriebsamkeit hinter den Kulissen. Wer zu- oder abgesagt hatte, ist bislang nicht in Erfahrung zu bringen. Auf meine Frage, warum die Sendung gekippt wurde, nur ein knappes Statement der Redaktion: „… weil wir als Erste Ausschnitte aus dem ersten weltweiten TV-Interview mit Edward Snowden ausstrahlen können“.


ADAC-Skandal: Präsident Meyer und Geschäftsführer Obermair werden in Kürze zurück(ge)treten – sie wissen es nur noch nicht – Der ADAC könnte zur Aktiengesellschaft werden

Der Herr Präsident steckt in der Klemme. Die Zahlenmanipulation seines Pressechefs hat weitreichende Folgen, die an jenem Donnerstag in der Allerheiligen-Hofkirche zu München niemand abzusehen wagte. Wahrscheinlich nicht einmal der den Skandal auslösende Michael Ramstetter. Die Sprengkraft der Zahlen-Fälscherei wird wohl den ADAC seine Vereins- und Steuerprivilegien kosten und mit Sicherheit den totalen Umbau der Firma ADAC zur Folge haben.


Der ADAC hat seine Glaubwürdigkeit verspielt: Nun müssen auch Präsident Peter Meyer und sein Geschäftsführer Karl Obermair zurücktreten!

„Daran führt kein Weg vorbei“, sagte mir Sonntagmorgen ein hochrangiger Automanager, nach dem ADAC-Pressechef Michael Ramstetter die Manipulation der Stimmen zugegeben hatte und zurückgetreten war. „Wer als Präsident oder Geschäftsführer des ADAC die Berichterstattung der Süddeutschen öffentlich einen journalistischen Skandal, an den Haaren herbeigezogen und frei erfunden nennt, macht sich mit dem Fälscher der Zahlen gemein und ist genauso verantwortlich wie der Urheber des Skandals. Meyer kann nicht mehr 18 Millionen Mitglieder vertreten, das ist für mich unvorstellbar.“


Über der ADAC-Feier zum Gelben Engel stand der Rauchpilz der SZ-Investigativ-Bombe – Präsident Peter Meyer nennt Bericht „frei erfunden und an den Haaren herbeigezogen“

Auch wenn die ADAC-Funktionsträger so taten, als wäre nix, belastete die Geschichte über angeblich manipulierte Zahlen zur Wahl der Gelben Engel die Veranstaltung in der Allerheiligen-Hofkirche in München spürbar. Konnte sich ADAC-Präsident Peter Meyer 2011 noch freuen, dass „kein Vorstandsvorsitzender eines deutschen Herstellers fehlt“, so war die erste Reihe diesmal in Bezug auf Promi-Relevanz relativ dünn besetzt. Lediglich BMW-Chef Norbert Reithofer, VW-Boss Martin Winterkorn und Audi-Chef Rupert Stadler waren gekommen. Reithofer freute sich über den Preis beste Marke, Winterkorn über den Preis für „Deutschlands liebstes Auto“, den Golf. Wer in diesen Kategorien gewinnt, kann der Preisübergabe nicht fern bleiben, das ist klar.


Vertritt der ADAC-Präsident noch die Interessen deutscher Autofahrer? Vor einem Jahr forderte Peter Mayer die Senkung der Mineralölsteuer – jetzt will er sie erhöhen lassen

ADAC-Präsident Peter Mayer: Interessenvertreter der Autofahrer?

ADAC-Präsident Peter Mayer: Interessenvertreter der Autofahrer?

Viele ADAC-Mitglieder dürften sich verwundert die Augen reiben und die gleiche Frage stellen: Warum fordert Peter Mayer jetzt die Erhöhung von Steuern auf Kraftstoffe, die er doch vor nicht allzu langer Zeit massiv kritisiert hatte und sie sogar gesenkt wissen wollte?