Kia Optima Sportswagon: Nomen est omen

In seinem Namen liegt viel Wahrheit: Tatsächlich macht der Kia Optima Sportswagon einen sehr guten Eindruck. Wenn man über kleine Schwächen hinweg sieht, ist er ein optimaler Kombi, der den Vergleich mit Passat und Co nicht zu scheuen braucht. Und das nicht nur wegen seiner sieben Jahre Garantie.

Schon als Limousine ist der Optima ein Markt-Erfolg. Der nachgeschobene Kombi, bei Kia traditionell Sportswagon genannt, dürfte diese Entwicklung fortsetzen, denn familientaugliche Limousinen mit riesigen Gepäckabteil erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Wahrscheinlich entscheiden sich Optima-Käufer zu 90 Prozent für den Kombi, weiß man bei Kia Deutschland den Markt einzuschätzen.

Der Fronttriebler mit dem Diesel-Vierzylinder und seinen 141 PS ist in Bezug auf seine Fahrleistungen kein Rennpferd, aber in Bezug auf seine Wirtschaftlichkeit und seinen Verbrauch absolut ein Auto der Vernunft. Es gibt in zwar auch mit einem 245-PS-Triebwerk, aber ob Power zum entscheidenden Kaufkriterium wird, wagen wir zu bezweifeln. Der Optima ist gerade als Diesel-Variante (mit Euro 6 bleibt er Innenstadttauglich) das ideale Fahrzeug für den Dienstgebrauch. Aber auch als Familien-Transporter ist dieser Optima bestens geeignet, weil er in Sachen Unterhalt in fast jedes Familien-Budget passt.

Trotz scharfer Fahrweise auf einer langen Autobahnfahrt kamen wir nie über einen Verbrauch von 7,5 Litern auf 100 Kilometer hinaus; meistens lag er im Stadtverkehr/Landstraße so zwischen 5,3 und 6,5 Liter. Auf einer Strecke von 120 Kilometer haben wir es sogar geschafft, mit 4,9 Liter Diesel auszukommen, – ohne als Verkehrshindernis unterwegs gewesen zu sein. Das ist schon sehr nahe am kombinierten Normverbrauch von 4,6 Liter. Zu diesem wirtschaftlichen Fahrerlebnis trägt zweifellos das sehr angenehm schaltende Doppelkupplungs-Getriebe bei, das mit sehr gut abgestuften Fahrstufen die Motorleistung effizient in Beschleunigung umsetzt. Effizienzklasse A+ ist sichtbarer Ausweis optimaler Energieausbeute. Das Doppelkupplungs-Getriebe lässt sich auch per Schaltpaddel schalten. Das Tankvolumen von 70 Litern trägt durch die damit ermöglichte Reichweite ebenso zum Langstreckenkomfort bei. Eine Fahrt von München nach Hamburg ist leicht ohne Tankstopp machbar, aber bitte nicht ohne Kaffee-Pause!




Design spielt eine immer größere Rolle beim Kaufentscheid

Weil heutzutage eine Kaufentscheidung nicht nur auf technischen Kriterien basiert, sondern das Design eine immer wichtigere Rolle spielt, hat der deutsche Kia-Chefdesigner Peter Schreyer (früher VW und Audi) dem Optima Sportswagon eine Form gegeben, die gleich mehrfach preisgekrönt wurde. Im Red Dot-Wettbewerb wurde der Optima sogar „Best oft the Best“, die wohl renommierteste Design-Auszeichnung für ein Automobil. Tatsächlich sieht der Optima aus allen Richtungen sehr gut aus. Um das festzustellen muss man kein Design-Studium absolviert haben.

Der Innenraum besticht durch schöne Form und hochwertigen Materialien.

Besonders von der Seite zeigt der Optima seine klare Struktur, die abfallende Dachlinie, die Form besonders der hinteren Türen und die nach hinten schmäler werdenden Seitenfenster strahlen Eleganz aus. Gerade bei einem Kombi ist „Spießigkeit“ ein No Go. Das Optima-Gesicht mit dem flach integrierten Kühlergrill, die scharf gezeichneten LED-Scheinwerfer und die dynamischen seitlichen Lufteinlässe erzeugen einen leicht aggressiven Auftritt, was genau den Geschmack vieler Autokäufer trifft.

Die außen vorgegebene dynamische Eleganz setzt sich auch im Innenraum fort. Ergonomisch und formal exzellent gestaltet und mit hochwertigen Materialien verarbeitet, erreicht Kia auch hier eindeutig Premium-Niveau. Das Cockpit strahlt trotz seiner zahlreichen Knöpfe formal Ruhe aus, unaufgeregte Harmonie, die Technologie und Design verbindet. Ob es die mit einem Rollo verschließbare Ablage auf der Mittelkonsole ist oder die Bedienbarkeit der vielen Funktionen im Lenkrad: alles ist optimal angeordnet, fühlt sich sehr gut an und ist ohne Lesen der Bedienungsanleitung nutzbar.

Die Servolenkung ist ausgesprochen präzise

Das Fahren im Optima entspricht dem Anspruch an eine Limousine der gehobenen Mittelklasse. Präzise, elektronisch unterstützte Servolenkung, ein komfortabel-sportliches Fahrwerk und eine sehr leise Geräuschkulisse auch jenseits der 150 km/h machen – wir wiederholen uns – den Optima zum idealen Langstrecken-Partner.

Der Platz im Gepäckabteil ist üppig bemessen und variabel nutzbar. Fotos: Kia

Der üppige Gepäckraum ermöglicht den kleinen Umzug ebenso wie den Transport sperriger Güter. Die dreigeteilte Rücksitzlehne schafft Variabilität und erweitert das Raumvolumen auf bis zu 1686 Liter. Die sensorgesteuerte elektrische Heckklappe, per Fußbewegung bedienbar, und eine niedrige Ladekante setzen auch hier einen Komfort-Punkt, den nicht alle Wettbewerber vorweisen können.

Sieben Jahre kostenloses Karten-Update für das Navigationssystem

Die 7-Zoll-Kartennavigation gehört in punkto Bedienungsfreundlichkeit, Funktionalität und Darstellungssystematik zum absolut Besten auf dem Markt. Das Navi hat uns regelrecht begeistert. Dass Kia nicht nur sieben Jahre Garantie gibt, sondern auch sieben jährliche Karten-Updates liefert, ist das Nonplusultra an Kundenfreundlichkeit. Dazu kommt die übliche „Connectivity“, schnelles Integrieren des smart-Phones und eine hervorragende Sprachqualität der Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Rückfahrkamera, Klimaanlage, Geschwindigkeitsregelanlage, elektronische Parkbremse und ein Dämmerungssensor sind weitere Beispiele einer sehr guten Basis-Ausstattung.

Dazu sind optionale Extras möglich wie dynamisches Kurvenlicht, Fernlichtassistent, Premium-Soundsystem von Harman-Kardon, digitaler Radioempfang, induktive Ladestation für Smartphones, LED-Innenraumbeleuchtung, Panoramadach, Solarverglasung, Smart-Key und eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Der Kunde kann, teilweise gegen Aufpreis, noch mehr erwarten: Stabilitätsprogramm, Gegenlenkunterstützung, Berganfahrhilfe, aktives Reifendruckkontrollsystem und aktive Bremsleuchten, Spurhalte- und Spurwechselassistent, Querverkehrwarner, Einparkautomatik (haben wir nicht ausprobiert, weil wir selbst einparken können…), Verkehrszeichen-Erkennung per Kamera, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage inklusiver Frontkollisionswarner und autonomer Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, adaptives Fahrwerk – einmal Luftholen, bitte: das ist das technologische Angebot, das auch mit weit teureren Fahrzeugen auf dem Markt mithalten kann und viele Wettbewerber überbietet.

Fazit: Der Kia Optima Sportswagon ist eindeutig auf Augenhöhe mit deutschen Premium-Marken angekommen. Der erste Mittelklassekombi von Kia ist kein Billigangebot, aber in bestem Sinne preiswert, also seinen Preis wert. Sein Design trifft den europäischen Geschmack, die Ausstattung ist schon in der Basis-Ausführung sehr umfangreich. Kia wird mit dem neuen Kombi weiter an der eigenen Erfolgsgeschichte schreiben, die 2016 einen Zuwachs in Deutschland von über zehn Prozent zum Vorjahr verzeichnet.

 

Technische Daten Kia Optima Sportswagon 1.7 CRDi (GT-Line): fünftüriger Kombi, Länge: 4,85 Meter, Breite: 1,86 Meter, Höhe: 1,47 Meter (inkl. Dachreling), Radstand: 2,80 Meter, Wendekreis: 10,9 Meter, Leergewicht: 1.635 Kilogramm, Kofferraumvolumen: 552 – 1686 Liter, Tankinhalt: 70 Liter, Motor: Reihenvierzylinder-Diesel mit Turbolader, Hubraum 1.685 ccm, Leistung: 141 PS bei 4000 U/min, max. Drehmoment: 340 Newtonmeter bei 1.750 – 2.500 U/min, 0 – 100 km/h (7-Stufen DTC): 11,1 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,6 Liter Diesel/100 km, CO2-Emission: 116 g/km, Preis GT-Line ab: 37.090 Euro).

1 Kommentar zu "Kia Optima Sportswagon: Nomen est omen"

  1. Sieht Super aus. Hatte bislang nur deutsche Autos,könnte mir aber vorstellen ein asiatisches zu kaufen.

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