Audi-Chef Rupert Stadler: „Der Trend zum SUV wird in allen Klassen weiter zunehmen!“

 

Wenn man auf die Straßen dieser Welt schaut, scheinen die sogenannten SUV (Sports Utility Vehicle) längst die Modell-Mehrheit individueller Mobilität auszumachen. Im Gespräch mit Audi-Chef Rupert Stadler haben wir gelernt, dass das Ende der SUV-Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Obwohl es mittlerweile keine Firma mehr zu geben scheint, die keinen SUV im Angebot oder in der Planung hat, gibt sich Stadler überzeugt: „Der Trend zum SUV wird über alle Klassen noch einmal deutlich zunehmen.“

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Audi-Chef Rupert Stadler       Foto: Audi AG

Die deutschen Umwelthelfer werden weiter Krokodilstränen vergießen und SUVs als Spritschlucker geißeln: Aber die Kunden aller Länder werden weiter nach jenem Fahrgefühl trachten, das ihnen subjektiv mehr Sicherheit, mehr Überlegenheit und mehr Übersicht bietet. Dass besonders Frauen dieser Art Höherpositionierung suchen und lieben, ist hinreichend bekannt. Die These Stadlers ist – das lässt sich heute schon erkennen – absolut richtig, er weiß, warum er bei Audi die Q-Familie mit dem Q2 weiter ausbaut.

Richtig liegt Stadler auch in der Gewissheit, dass der SUV-Trend „über alle Klassen“ hinweg erfolgt. Das zeichnet sich deutlich schon heute ab: Denn nicht nur im Top-Luxus-Segment sind SUVs am Start oder geplant, sie stehen auch ganz unten auf der automobilen Nahrungskette ganz oben auf der Wunschliste der Kunden. Ob Bentley Bentayga, der geplante Rolls-Royce Cullinan oder der Lamborghini Urus am oberen Ende, alle werden sich gut verkaufen. Auch die ganz Kleinen sind begehrt wie nie: vom Mini Countryman bis zum Mazda CX-3 oder dem Fiat 500X, ja sogar vom Kleinstwagen smart soll 2019 ein SUV mit Namen formore für die Fahrt durch den Großstadt-Dschungel (auf Basis des Nissan Juke) beim Händler stehen, nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Lassen wir die Diskussion beiseite, ob dieser Trend nun vernünftig oder Blödsinn ist: Des Kunden Wunsch ist den Autoherstellern Befehl. Auch wenn die üblichen Verdächtigen unter den Autokritikern immer wieder fordern, die Hersteller oder der Gesetzgeber müssten die Kunden bevormunden und ihnen SUV verweigern. Noch immer hat der Kunde die Wahl.

Ob ein „Geländewagen“ für das urbane Geläuf notwendig ist, stellt sich nicht wirklich wegen maroder Straßenbeläge. Tatsächlich macht es Spaß, einen SUV zu fahren, wie ich als privater SUV-Verweigerer gerade in letzter Zeit immer wieder erfahren durfte. SUV haben eine geradezu archaische Ausstrahlung, die in unseren Genen vielleicht als Remake der Kutschen-Fahrerei abgelegt ist. Da schwingt auch ein wenig Abenteuer-Sehnsucht mit, die Gewissheit, im Notfall querfeldein dem Stau entkommen zu können. Diese Tagträumerei wird durch SUV mit bloßem Vorderrad-Antrieb natürlich konterkariert, aber was soll´s? Allein das Gefühl ist Wirklichkeit. Und nur das zählt.

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