Intelligenter geht´s kaum: Genialer Mercedes-Spot zum 100. Geburtstag von BMW

Kürzer, prägnanter, intelligenter, frecher, subtiler, freundlicher, sympathischer, respektvoller, selbstbewusster und souveräner kann man einem Wettbewerber wohl nicht zum 100. Geburtstag gratulieren. Mercedes-Benz hat sich Mit dem Spot „He´s a Jolly good Fellow“  auf der nach oben offenen Sympathie-Scala einen Spitzenplatz erobert. Und gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, dass 30 Jahre Vorsprung nicht so leicht aufzuholen sind. Richtig müsste man sagen: aufzuholen waren. BMW hat die 30 Jahre Vorsprung doch längst ausgeglichen. Denn die Bayern haben seit ein paar Jahren in vielen Kriterien die Nase vorn, was sich wohl so nicht wird halten lassen, denn Mercedes-Benz setzt gerade wieder einmal zum Überholen hat.

Beide Firmen verbindet nicht nur die A 8 zwischen Stuttgart und München, sondern eine gemeinsame Geschichte. BMW war eigentlich pleite und sollte am 9. Dezember 1959 von Daimler übernommen werden. Herbert Quandt investierte und überzeugte die Banken, dass BMW wieder auf die Beine kommen würde. Die Übernahme durch Daimler konnte verhindert und BMW als Unternehmen erhalten werden. Die Stabilität der Besitzverhältnisse, rund 47 Prozent der Aktien gehören den Quandt-Erben, und das absolute Bekenntnis zum Unternehmen haben bis heute eine kontinuierliche Entwicklung der BMW Group gewährleistet. Diese war nicht ohne Krisen. Da war die Ölkrise Anfang der siebziger Jahre und das in die Hose gegangene Abenteuer bei der Übernahme von Rover, um nur die beiden gefährlichsten Ereignisse zu nennen. Das Unternehmen BMW konnte sich stets auf die Hauptanteilseigner verlassen, die nie daran dachten, ihre Anteile zu verkaufen.

Die Jubiläumsfeier – typisch BMW – beschäftigt sich weniger mit der Vergangenheit, sondern will die nächsten 100 Jahre angehen. Zukunftsorientierung ist sicher eine der herausragenden Kernwerte der Marke, die sich nie auf Lorbeeren auszuruhen pflegte, sondern darauf aufbaut.

Apropos Daimler-Werbespot: Eigentlich müsste BMW den Ball in Anspielung auf die über fünf Stunden grausam lange Jubiläumsfeier zum 100. Daimler-Jubiläum antworten: „Die Zukunft ist länger als die Vergangenheit. Wir feiern deshalb schneller und etwas kürzer.“ Damals griff sogar der Daimler-Vorstandsvorsitzende Werner Breitschwerdt in den langatmigen Ablauf der Veranstaltung ein und forderte den berühmten Regisseur Michael Pfleghar auf, die Show sofort abzubrechen. Die endlose Feier in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle ging als kommunikative Peinlichkeit in die Annalen des Unternehmens ein.

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