Millionen-Zahlung an Hohmann-Dennhardt und der Neid-Faktor

Die zwölf Millionen Euro für die Ex-Vorständin bei Volkswagen, Christine Hohmann-Dennhardt, sind keine Abfindung, sondern die Auszahlung eines vorzeitig beendeten Arbeitsvertrags, wie sie jeder normale Angestellte auch verlangt hätte.

Unabhängig von der Höhe des auszuzahlenden Vertrages ist der Vorgang rechtlich völlig in Ordnung. Unredlich ist die Forderung des CSU-Generalsekretärs Scheuer, es wäre nur konsequent, die Millionen zurück zu zahlen. Wieso sollte die Ex-Verfassungsrichterin zurückzahlen, was ihr laut Vertrag zusteht? Weil sie SPD-Mitglied ist?

Die Frage ist doch, warum wurde sie Volkswagen mit diesem Millionen-Vertrag von Daimler in Stuttgart nach Wolfsburg gelockt? War die renommierte Juristin nur als kurzfristiges Signal Richtung USA gedacht, um dort den Eindruck von engagierter Skandal-Aufklärung zu erzeugen? Wie ernst, wie ehrlich haben es VW-Aufsichtsrat und ihr Vorsitzender Hans Dieter Pötsch wirklich gemeint, als sie den nun auszuzahlenden Vertrag unterschrieben haben? Warum hat der SPD-Ministerpräsident Stephan Weil und mit ihm der gesamte Aufsichtsrat, darunter mehrere SPD-Mitglieder, den Millionen-Vertrag mit Hohmann-Dennhardt gebilligt, wenn Millionen-Gehälter in dieser Höhe angeblich den ethischen Grundsätzen der SPD widersprechen, wie es jetzt der erkorene Kanzlerkandidat Martin Schulz lauthals verkündet?

Das Dilemma linker Apologeten und der SPD ist es nicht erst seit dem Fall Hohmann-Dennhardt, dass ihre namhaften Respräsentanten – und hier hat CSU-General Scheuer absolut Recht – „Wasser predigen, aber Wein trinken“. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kann allerdings nichts dafür, dass sich auch SPD-Manager gerne mit Millionen bezahlen lassen.

Was Millionen-Gehälter fragwürdig macht, ist schwer zu fassen. Ethische und moralische Kategorien sind kaum belastbar zu definieren. Der Abstand zu einem Bandarbeiter oder einem mittleren Angestellten mag da hilfreich sein, letztlich ist es auch eine Frage des Marktwertes eines Managers und seines Nutzens für das Unternehmen. Solange Martin Winterkorn Volkswagen nach vorne brachte, hat sich kaum jemand darüber aufgeregt, dass er 16 Millionen im Jahr bekommen hat. Erst im Nachhinein wird klar, dass er sie eigentlich nicht verdient hat.

Auf einem ganz anderen Blatt steht die nun von den Grünen und der Linken wie ein Pawlowscher Reflex hysterisch angezettelte Neid-Debatte. Manager-Gehälter sollten künftig nicht mehr unbegrenzt als Betriebsausgaben bei der Steuer berücksichtigt werden können.




Wie kann die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt wider besseres Wissen oder aus Ahnungslosigkeit nur populistisch behaupten: „Es ist doch absurd, dass diese obszöne Praxis durch den Steuerzahler subventioniert wird“? Wie kommt Göring-Eckardt nur darauf, dass dem Staat dadurch Steuern entgehen? Oder will sie mit alternativen Fakten die Wähler für dumm verkaufen? Denn wenn auf der einen Seite das Unternehmen die Manager-Gehälter als Betriebsausgaben absetzt, müssen die Manager die vereinnahmten Gehälter natürlich mit dem Höchststeuersatz von 45 Prozent plus Solidarzuschlag versteuern, was dem Staat unter Umständen mehr Einnahmen bringt als der Verlust durch den Betriebsausgaben-Abzug.

Wenn Manager-Gehälter nicht mehr als Betriebsausgaben abgesetzt werden könnten, die Manager aber darauf Steuern zahlen, bedeutet das zweifellos mehr Steuereinnahmen für den eh schon unersättlichen Fiskus, der dann Steuern doppelt abkassiert. Wahrscheinlich ist das die wahre Intention linker Gerechtigkeits-Fantasten wie Göring-Eckardt. Aber es macht sich halt besser, zu fordern, dass Manager-Gehälter nicht mehr unbegrenzt als Betriebsausgaben abgesetzt werden dürfen.

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