Artikel von Peter Groschupf

Volkswagen T-Roc: Der Aufsteiger

Mit dem T-Roc fuhr Volkswagen vor acht Jahren in das Segment der kompakten SUV, und mit dem weiter entwickelten Nachfolger verlässt die Marke diese automobile Klasse wieder – irgendwie wenigstens. Die Neuauflage ist, haben sich die Marketing-Strategen in Wolfsburg überlegt, wegen ihres coupéartigen Designs doch eher ein „Crossover Utility Vehicle“ (CUV) als ein klassisches SUV.

 

Von Walther Wuttke


Warum Mercedes Mercedes heißt

 

Wie ein Autohändler vor 125 Jahren dafür sorgte, dass die schwäbischen Autos zu ihrem Namen kamen.

Von Harald Kaiser

Das Telegramm an Daimler enthielt eine Art Befehl: „Ich will nicht das heutige, auch nicht das morgige, ich will das Auto von übermorgen!“, schrieb Emil Jellinek Ende März 1900. Der 47jährige erfolgreiche Autohändler und Motorsportfan erlebte damals ein Desaster.

Was war passiert?


Mercedes Vision V: Design oder nicht sein – hat Hässlichkeit jetzt einen Namen?

Ist diese gerade von Mercedes-Benz in Kalifornien vorgestellte Vision V ein exhibitionistischer Schritt in die Zukunft des Mercedes-Designs oder ein Schlag ins Gesicht des guten Geschmacks und traditioneller Ästhetik? In den sozialen Medien ereifern sich die Kritiker dieser Design-Studie wie selten zuvor. Und es fällt uns schwer, das Exterieur-Design auch nur im Ansatz zu verteidigen.

Design-Brüche sind immer wieder mal notwendig, um einer Marke neue Impulse zu geben.  Erinnern wir uns nur an den viel kritisierten Bangle-Siebener, der trotz der Kritik von Millionen „Design“- Experten erfolgreicher als sein Vorgänger wurde. Er hat BMW als Design-Marke aufgeladen und wurde zum Orientierungs-Fixpunkt neuer Formgebung. Auch für andere Marken, die einige der Richtungsvorgaben subtil versteckt nachahmten. Dieser Siebener war allerdings längst nicht so weit weg von der BMW-Tradition wie der Vision V 1 von Mercedes.


Das Jaguar-Desaster: „Wie kann man nur eine Traditionsmarke so desaströs ruinieren?“

„Ist das der/die typische Jaguar-Fahrer/in“?, fragte ich im November letzten Jahres an dieser Stelle (https://automotive-opinion.com/2024/11/28/ist-das-der-die-typische-jaguar-fahrer-in/) und stellte das nicht nur rhetorisch in Frage. Der jetzt erfolgte Rücktritt des Jaguar-CEO Adrian Mardell war längst überfällig. Nicht nur wegen der Werbung, auch die Total-einstellung der Verbrenner-Produktion wird von Experten als dramatischer Strategie-Fehler verurteilt.

Zwar hat der CEO nicht allein diese überzogen woke, diese „kranke Positionierungskampagne“ (ein Jaguar-Verkäufer) kreiert, aber er hat sie zugelassen im Glauben, dass es die Agenturen schon richtig machen, wenn sie dem woken Zeitgeist noch voraus sprinten. Eigentlich unglaublich, dass so ein „Kreativ-Exzess“ überhaupt an den Verantwortlichen im Hause Jaguar Land Rover vorbei gelangen konnten. „Da muss einer unter Drogen gestanden haben“, vermutet ein ehemaliger Jaguar-Manager. „Jaguar-Werbung ohne ein einziges Auto zu zeigen, ist ein Witz!“ Nicht nur weil in der Kampagne Autos überhaupt nicht zu sehen waren, sondern vor allem weil die bunte Schar skurriler Protagonisten alles suggerierten, nur nicht automobile Leidenschaft.


VW Golf: Der unsterbliche Charakter-Darsteller

Für mich ist das größte Wunder des Golf: dass er über acht Generationen immer ein Golf geblieben ist. Nicht nur dem Namen, sondern vor allem dem Charakter nach. Obwohl zwischen den Generationen jedes Mal Fortschritte – mal kleine, mal große – zu verzeichnen waren, ist der klassenlose Charakter dieses Typs immer gleich geblieben. Und das, obwohl er sich äußerlich und technologisch doch stark verändert hat. Was heißt eigentlich klassenlos? Wenn man mit dem Golf vor jedem Luxushotel parken kann, ohne vom Hotelpersonal verscheucht zu werden.

Unsere Testfahrt mit dem Golf 8 PA Style 2.0 TDI und seinen 150 PS, die vom 7-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe jederzeit gut abgestimmt sachgemäß auf die Antriebsräder übertragen werden, zeigte keinerlei Schwächen. Vielleicht nur die klitzekleine, aber subjektiv lang dauernde Zehntelsekunde beim Anfahren stört zuweilen, wenn es gilt, schnell anfahren zu wollen. Zum Beispiel weil ich kurz an einer roten Ampel die Grün-Phase verschlafen und den hupenden Hintermann nicht länger hinhalten und provozieren wollte. Nein, insgesamt bilden DSG und Drehmoment (max. 360 Nm/1600 1/min) des High-Tech-Diesels eine kongeniale Antriebseinheit. Dass am Ende mehrerer tausend Kilometer zügig gefahrener Kilometer nur ein Durchschnittsverbrauch mit einer Fünf vor dem Komma stand, spricht für die Reife dieses Antriebs. Auf unserer Sparrunde waren es sogar mal 4,2 Liter. Das Temperament dieses 150-PS-Golf macht richtig Spaß. Null auf 100 km/h in 8,8 Sekunden sprechen eine klare Sprache. Und die Höchstgeschwindigkeit von 223 Stundenkilometer macht deutlich, dass hier kein Verzichtsmobil unterwegs ist.


Der Regulierungswahn der EU-Kommission will die TÜV-Regeln verschärfen

Autos sollen jährlich zum TÜV, wenn sie älter als 10 Jahre sind. Das soll die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Was für ein Unsinn! So sinnvoll wie die festgemachten Verschlüsse an unseren PET-Flaschen. Nicht die einzigen Ergebnisse eines fast schon pathologischen Regulierungswahns.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die zigtausend Beamten im Brüsseler Elfenbeinturm in ihren Sitzungen verzweifelt auch aus Langeweile diskutieren, wo es noch Regelungsbedarf gibt, bzw. geben könnte. Nicht um zu regulieren, sondern um eine Art Arbeitsnachweis zu liefern. Dass dabei überwiegend Schnapsideen wie die Vorschriften zur maximalen Saugkraft eines Staubsaugers geboren werden, darf da nicht verwundern.


Studie: Deutsche Autofahrer wollen weiterhin Verbrenner fahren

Wie eine jährliche Forsa-Befragung im Auftrag der Targobank ergab, stehen Verbrennerfahrzeuge bei deutschen Autofahrern nach wie vor hoch im Kurs. Für gut ein Drittel der Befragten bleiben Benziner die beliebteste Antriebsart. Die Bereitschaft auf einen alternative Antrieb umzusteigen ist dagegen eher mau. Nur für eine Minderheit käme ein reiner Elektroantrieb in Frage, immerhin konnten Hybride, hier besonders der Plug-in-Hybrid, zulegen.

Bereits seit 2016 beauftragt die Targobank das Umfrageinstitut jährlich mit einer Autostudie. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei die Entscheidungskriterien für den Autokauf, die Einstellung zu unterschiedlichen Antriebsarten sowie die grundsätzlichen Ansichten zu aktuellen verkehrspolitischen Fragestellungen und Maßnahmen. An der repräsentativen Online-Umfrage im Februar hatten 1002 erwachsene Autofahrer teilgenommen.


VW ID. Every1: Der Preis ist heiß

Mit dem ID.Every1 will Volkswagen der E-Mobilität einen neuen Schub verleihen. Der jetzt in Düsseldorf vorgestellte Kleinwagen (er wird voraussichtlich ID.1 heißen) soll mit einem Preis von etwa 20.000 Euro die wichtige Preisschwelle erreichen, die dem Massenerfolg reiner Batterieautos bislang im Wege steht. Dass der hübsche Kleinwagen erst Ende 2027 zu den Händlern rollt, trübt die Vorfreude.

Die Präsentation in Düsseldorf fand nicht nur vor 350 Journalisten statt, sondern in den folgenden Tagen auch vor rund 10.000 VW-Händlern. Wenn es an diesem Abend eine Meinungsumfrage gegeben hätte, wäre die Zustimmung mehrheitlich überwältigend gewesen. Der Kleine verspricht ein ganz Großer zu werden. Wenn nur nicht diese lange Wartezeit bliebe. Die VW-Strategie in die E-Mobilität war von Anfang an zwar konsequent, aber von Volkswagen werden nun einmal Volkswagen erwartet, also Autos, die sich breite Schichten leisten können. Mit dem ID.1 soll das möglich werden.


DS No. 8: Französische Anti-Stress-Therapie

Französische Autos sind bekannt für ihren Komfort, sowohl beim Fahren als auch dem Leben an Bord. DS Automobiles will beides mit dem neuen Elektro-Flaggschiff No. 8 (Chanel lässt grüßen) auf die Spitze treiben.

Von Frank Wald

„Umschmiegende“ Massagesitze? Check. Nackenwärmer? Na klar. „Künstlerische“ Ambientebeleuchtung? Aber sicher. Dazu ein adaptives Fahrwerk, das nicht nur Unebenheiten glättet, sondern auch vorausschauend auf Straßenzustände reagiert. Sogar das Ladeerlebnis der vollelektrischen Coupé-Limousine soll der „fortschrittlichen Entspannung“ dienen. Klingt alles gut – solange man nicht hinten sitzt.


Aston Martin Vanquish: Zwölfender mit Stil

In Gesprächen über den britischen Autobauer Aston Martin klingt immer etwas Ehrfurcht mit. Es ist zum einen für jedermann eine äußerst faszinierende Marke, zum anderen begeistern die stets in Handarbeit hergestellten Fahrzeuge durch sportlich-elegantes Design, herausragende Technik und vor allem mit britischem Stil und viel Fahrspaß.

Von Falk von Ried


Wer hat den VW Käfer wirklich erfunden?

Fragen Sie Ihren Freund, Nachbarn oder Tankwart, wer den VW Käfer erfunden hat. Mit Sicherheit werden die meisten antworten: Ferdinand Porsche. Ein Irrtum, wie der Journalist Harald Kaiser in seinem lesenswerten Buch „Vor 100 Jahren“ aufgeschrieben hat.


Ist das der/die typische Jaguar-Fahrer/in? Der neue Markenauftritt geht weg von traditionellen Werten

Man kann es sich in etwa vorstellen, wie die Marketing-Experten bei Jaguar diskutierten, um das Image der Traditionsmarke in die Schwerelosigkeit surrealistischer Fantasien zu katapultieren. Vorgabe: unbedingt weit weg von automobiler Leidenschaft.

Markenrelevanten Ideen, die automobile Legenden der Vergangenheit und Gegenwart erkennen ließen, wurde der Daumen nach unten gezeigt. Was ins woke abgefahrene Weltbild passte, wurde beklatscht. Gefördert und beklatscht wurde ein Weltbild, in dem automobile Werte keinerlei Existenzberechtigung haben, das Automobil eher als moralischer Ballast in Erscheinung treten kann.


VDA-Präsidentin Hildegard Müller bei Hart aber Fair: „Wir sollten uns ehrlich machen“

Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, schlug Alarm – aber leider nur  diplomatisch verhalten. Der Verband rechne mit dem Verlust von 190.000 Arbeitsplätzen inklusive Zulieferindustrie. Schuld daran habe allerdings nicht das Industrie-Management.

„Ich finde, dass wir eine neue Ehrlichkeit in der Debatte brauchen“, forderte sie in der TV-Runde. Um dann gleich unehrlich zu klingen: „Die Transformation in die Elektromobilität führt dazu, dass Arbeitsplätze sich verändern“ wich sie der Tatsache aus, dass E-Mobilität Arbeitsplätze nicht nur verändern, sondern überflüssig machen wird. Veränderung ist zwar richtig, aber nicht des Arbeitsplatzes, sondern Veränderung in die Arbeitslosigkeit. Warum spricht Frau Müller das nicht klar aus, sondern vernebelt die Fakten  bagatellisierend mit dem Terminus „Veränderung“?


Vorstellung von Teslas Robotaxi im Filmstudio: Elon Musk wird in Deutschland unterschätzt

Tesla hat unter dem Motto „We, robot“  in den Warner Filmstudios sein Robotaxi vorgestellt. Es soll vor 2027 für unter 30.000 Dollar zu kaufen sein und es kleinen Unternehmen ermöglichen, einen Taxi-Betrieb zu eröffnen. Irgendwann soll dieses Fahrzeug sicher auch für normale Kunden angeboten werden. Außerdem will Musk Tesla zu einer Robotic-Firma machen.

Als vor einigen Jahren Elon Musk erklärte, Raketen bauen zu wollen, die zurückkommen und auf der Erde punktgenau landen würden, hielt ich das für unrealistische Fantasterei. Als ich das erstmal live verfolgen konnte, wie eine zurückkehrte Rakete butterweich landete, hielt ich bewundernd die Luft an. Wer versucht, einen Bleistift hinzustellen, erkennt, was das für eine physikalische Herausforderung ist. Zumal für eine Rakete.


VW Tayron: Neues Zugpferd für Familie und Freizeit

VW bringt demnächst ein neues SUV-Modell auf den Markt: den Tayron. Wobei, so richtig neu ist er nicht, wird die gestreckte Tiguan-Version Allspace in China doch bereits seit 2018 unter diesem Namen angeboten.

Von Frank Wald

Der Nachfolger des wahlweise Fünf- oder Siebensitzers soll nun auch in Europa unter dieser Bezeichnung als eigenständiges Modell die Brücke zwischen Tiguan und Touareg schlagen. Doch noch lässt er auf sich warten. Im März kommenden Jahres sollen die ersten Exemplare beim Händler stehen. Bestellungen werden aber schon jetzt entgegen genommen.


Plug-in-Hybrid – von Kunden geliebt, von Brüssel nicht

Elektroautos sind bei Autokäufern nach wie vor beliebt – zumindest, wenn sie auch noch einen Verbrenner mit an Bord haben: Die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden (PHEV) steigt, ganz im Gegensatz zu der nach batterieelektrischen Autos (BEV). Und das nicht nur in Deutschland. Doch der Europäischen Union ist das ein Dorn im Auge. Sie will es dem beliebten Antrieb in den nächsten Jahren möglichst schwer machen.

Von Guido Reinking