Wenn der „Moderator“ die von ihm gestellten Fragen selbst beantwortet

Markus Lanz im Disput mit Prof. Köhler Foto:ZDF

Markus Lanz ist eine Zumutung. Wenn seine Gäste nicht oft so interessant wären, hätte die Sendung sicher weniger Zuschauer. Wenn er Fragen stellt, die Beantwortung dann selbst übernimmt, zeigt sich, dass er als Moderator eine Nullnummer ist.

Als er jüngst den Lungenfacharzt Professor Dieter Köhler zu Gast hatte, versuchte Lanz immer wieder, dem Facharzt seine eigene Feinstaub-Meinung in den Mund zu legen. Assistiert von dem SPD-Gesundheitsexperten Professor Karl Lauterbach glaubte Lanz sich sicher, Köhler aufs Kreuz legen zu können. Aber der argumentierte messerscharf zurück. Allerdings war es in der Feinstaubdiskussion, die immer mal wieder zur Stickoxid-Frage mutierte, klar, wer am längeren Hebel sitzt. Die Meinungsführerschaft beansprucht natürlich Lanz, der Mann mit seinem Perma-Lächeln mit nichts dahinter als Zähnen reißt bei widerspenstigen Gesprächspartnern gerne das Gespräch sofort wieder an sich, fällt ins Wort, unterbricht den Befragten und lässt so für Widerworte wenig Raum.

Dass Köhler Feinstaub nicht für gesundheitsfördernd, sondern lediglich die Grenzwerte für zu niedrig hält, ließ Lanz nicht gelten. „Sie sind Lungenfacharzt, Sie müssten doch an jedem Partikel weniger deutlich mehr interessiert sein als umgekehrt.“ Köhler antwortete souverän: “Es geht um die Verhältnismäßigkeit. Seit Jahrmillionen Jahren inhalieren wir Staub“. Hier unterbrach Lanz:  „Aber es gibt doch Momente, wo es uns allen klar wird“, argumentiert Lanz bezogen auf die weltweite Luftverschmutzung. „Wieso bestreiten Sie das?“ fragte Lanz im Ton ziemlich unverschämt. „Ich bestreite das gar nicht. Aber es geht um die Menge und welche Substanzen. Nicht alle Substanzen machen krank“, beharrte Köhler auf seiner Meinung.

Weil Lanz nicht mehr weiter wusste, polemisierte der überschätzte Lanz haarsträubend hilflos und versuchte, den Wissenschaftler auf Mainstream-Linie zu bringen. „Können Sie mir noch einmal erklären, warum Sie dermaßen forsch nach vorne gehen? Sie wissen, was sowas heute auslöst. Sowas löst heute im Zeitalter von sozialen Medien Weltverschwörungstheorien aus.“

Was für eine Sichtweise der Weltverschwörungs-Theoretiker Lanz hier erkennen lässt, macht sprachlos. Ist das die propagierte Meinungsfreiheit des GEZ-finanzierten öffentlichen Rundfunks? Überzeugungen zu äußern, ist also ab sofort verboten, wenn sie Verschwörungstheorien auslösen können. Lanz als eitlen Fatzke zu bezeichnen, der Andersdenkende vorführt und sich am liebsten selbst reden hört, ist keine Verschwörungstheorie. Sondern die Wahrheit.

 

 

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