Wenn der „Moderator“ die von ihm gestellten Fragen selbst beantwortet
Markus Lanz ist eine Zumutung. Wenn seine Gäste nicht oft so interessant wären, hätte die Sendung sicher weniger Zuschauer. Wenn er Fragen stellt, die Beantwortung dann selbst übernimmt, zeigt sich, dass er als Moderator eine Nullnummer ist.
Als er jüngst den Lungenfacharzt Professor Dieter Köhler zu Gast hatte, versuchte Lanz immer wieder, dem Facharzt seine eigene Feinstaub-Meinung in den Mund zu legen. Assistiert von dem SPD-Gesundheitsexperten Professor Karl Lauterbach glaubte Lanz sich sicher, Köhler aufs Kreuz legen zu können. Aber der argumentierte messerscharf zurück. Allerdings war es in der Feinstaubdiskussion, die immer mal wieder zur Stickoxid-Frage mutierte, klar, wer am längeren Hebel sitzt. Die Meinungsführerschaft beansprucht natürlich Lanz, der Mann mit seinem Perma-Lächeln mit nichts dahinter als Zähnen reißt bei widerspenstigen Gesprächspartnern gerne das Gespräch sofort wieder an sich, fällt ins Wort, unterbricht den Befragten und lässt so für Widerworte wenig Raum.