Mobilitäts-Strategie der Zukunft: Ford setzt (auch) aufs Fahrrad

Autos zu bauen ist für den global agierenden Fahrzeughersteller Ford nicht mehr der einzige Unternehmenszweck. Car- und Fahrrad-Sharing, Digitalisierung, Elektrifizierung und Autonomisierung des Autos gehören nun verstärkt auch zur Firmen-Strategie eines „verbreiterten Mobilitätsangebots“.

Allerdings, so Wolfgang Kopplin, der stellvertretende Geschäftsführer der Ford-Werke GmbH in Köln, liege auch in Zukunft der Schwerpunkt auf einem umfangreichen, umweltfreundlichen und technologisch fortschrittlichen Modell-Angebot, bei dem der Kundennutzen im Vordergrund stehe. Diese Strategie habe sich bereits bewährt: „In Deutschland sind wir jetzt bereits im fünften Jahr in Folge auf Wachstumskurs. Das ist der Beweis, dass wir mit unseren Angebot genau den Nerv unserer Kunden treffen.“

Fiesta in sieben Versionen und ein wilder Mustang

In den ersten neun Monaten des Jahres liege Ford Deutschland bei einem Marktanteil von 7,5 Prozent und habe bis Ende September 183.208 Pkw zugelassen. Bei den Nutzfahrzeugen habe Ford 34.208 Zulassungen verbucht, was einem Marktanteil in Nutzfahrzeug-Segment von 12,6 Prozent entspreche.

Ford Deutschland habe im August quasi zum Auftakt des Diesel-Forums in Berlin eine Umweltinitiative gestartet, die verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt werden soll. Dazu gehöre, so Wolfgang Kopplin:

„1. Wir holen alte Diesel von der Straße. Die Ford-Händler übernehmen die Verschrottung alter Diesel aller Marken bis zur Euro-4-Norm und einer Zulassung bis 2006. Gleichzeitig gewähren wir je nach Baureihe einen Umweltbonus von 1.750 bis 8.000 Euro beim Kauf eines neuen Ford-Modells noch in diesem Jahr.“ Dies könne ein moderner Diesel, ein Benziner oder auch ein Hybrid-Fahrzeug sein wie z.B. der Mondeo Hybrid.

„2. Wir fördern autofreie Mobilität in den Innenstädten. Ford schenkt über die Ford-Partner 100.000 Kunden eine einjährige Mitgliedschaft bei Call a Bike, dem Fahrrad-Verleihsystem der Deutschen Bahn AG.“

„3. Wir investieren in Elektromobilität, z.B. in den elektrischen innerstädtischen Lieferverkehr. Ford und die Deutsche Post DHL Group haben eine Partnerschaft zur Fertigung des batterie-elektrischen Lieferfahrzeugs StreetScooter Work XL angekündigt. Bis Ende 2018 werden 2.500 dieser Fahrzeuge im innerstädtischen Lieferverkehr der Post zum Einsatz kommen.“ Durch dieses Gemeinschaftsprojekt entstehe der größte Hersteller batteriebetriebener Lieferfahrzeuge in Europa.

Der beste Fiesta aller Zeiten

Stolz verweist Kopplin 41 Jahre nach seiner Premiere auf den neuen Ford Fiesta: „Einen besseren hat es noch nie gegeben.“ Die neue Baureihe beginnt mit Preisen ab 12.950 Euro im Fiesta Trend und 70 PS und geht bis 200 PS in der Version ST-Line für Preise ab 17.800 Euro. Der neue Fiesta kommt bis Mitte nächsten Jahres in sieben verschiedenen Versionen und 25 Ausstattungspaketen auf den Markt. Die ultimative Fiesta-Sportvariante ST-Line mit einem neuen 1,5-Liter-Dreizylinder mit Zylinderabschaltung setze Maßstäbe, sagt Ford. Auch in Bezug auf die 15 verfügbaren Fahrerassistenz-Systeme. Die ST-Line-Modelle sähen nicht nur sportlich aus, sondern glänzten auch mit einem sportlich abgestimmten Fahrwerk und leistungsstarken Benzin- und Turbodieselmotoren.

Der Ausblick auf den neuen Ford Mustang, der Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen soll, dürfte Sportwagen-Enthusiasten begeistern: Der neben dem 2,3-Liter-Eco-Boost-Motor mit 317 PS im Mustang GT verfügbare 5,0-Liter-V8 leistet 450 PS und sorgt mit einem optionalen 10-Gang-Automatikgetriebe für ein besonderes Dynamik-Erlebnis: Mit 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h ist er der bislang dynamischste Mustang. Preise werden erst Ende des Jahres bekannt gegeben. Dass der Ford Mustang nicht nur in den USA zu den beliebtesten Sportwagen gehört, sondern auch in Europa ist an den bisher 30.000 auf europäischen Straßen rollenden „Wildpferden“ zu sehen.

Autopilotiertes Fahren schon in 2022 fast auf Level 5

Der Zukunft verpflichtet sieht sich Ford auch in Punkto Elektromobilität: In den nächsten fünf Jahren will Ford 4,5 Milliarden Dollar in die Entwicklung und Fertigung von elektrifizierten Modellen investieren. Bis 2010 sollen 13 elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt kommen. Ford sieht sich auch in Sachen autonomes Fahren bestens aufgestellt. In vier Jahren will Ford ein Fahrzeug in Großserie anbieten, das auf Lenkrad und Pedale verzichten soll. Allerdings soll es dabei lediglich Autonomie-Level 4 entsprechen und als Robotaxi eingesetzt werden können. Level 5 soll aber nicht lange auf sich warten lassen, heißt es bei Ford.

 

 

 

 

 

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