Die EU verlangt „radikales Umdenken“ der Autoindustrie – und ignoriert die Kunden völlig

BMWBMW-Werbung für den M4 in den USA

Es ist wieder einmal Zeit fürs Autoindustrie-Bashing. In 2030 sollen 20 Prozent der verkauften Autos mit Elektroantrieb oder Brennstoffzelle fahren. Das verlangt jetzt der für Energie zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic. Und er denkt noch weiter: 2050 sollen gar mehr als 50 Prozent der Autos völlig emissionsfrei betrieben werden. Es ist wieder einmal jene typische EU-Anwandlung, die mehr mit planwirtschaftlichem Denken zu tun hat als mit marktwirtschaftlicher Freiheit.

EU-Beschlüsse sind oft reines Wunschdenken

Wir erinnern uns: 2003 hatte die Kommission beschlossen, dass 2010 Europa die wirtschaftlich stärkste Region zu sein hat. Der CEO eines großen Dax-Unternehmens kommentierte diese Forderung damals so: „Dann kann man auch beschließen, wie schön oder regnerisch der nächste Sommer zu sein hat.“ Und so ist es denn auch gekommen: Wir sind in Europa weder die wirtschaftlich stärkste Region auf der Welt geworden noch verlaufen die Sommer planmäßig sommerlich.

Die EU lässt nicht ab von ihrem Regulierungswahn. Und wir dürfen uns nicht wundern, wenn die Bürger der EU den bedauerlichen Brexit insgeheim als nachahmenswert betrachten.Wie naiv die Forderung des tschechischen Kommissars ist, wird schon bei einfacher Analyse deutlich: Längst hat sogar die Bundesregierung erkannt, dass ihr Ziel, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf dem Markt zugelassen zu haben, Illusion war, ist und bleiben wird. Da hilf auch nichts, 3000 bzw. 4000 Euro Kaufprämie auszuloben. Wenn Sefcovic in 14 Jahren gar 20 Prozent Null-Emissions-Fahrzeuge sehen will, hat der Mann wirklich keine Ahnung von freier Marktwirtschaft. Außerdem: Sefcovic meint nicht etwa auch Hybride, sondern reine Elektrofahrzeuge.

Und jetzt kommt seine Schlussfolgerung, die falscher gar nicht sein kann: Die europäischen Autokonzerne müssten umdenken! Sie seien Spitze beim Verbrennungsmotor, aber bei alternativen Antrieben hinkten sie hinterher. Es ist schwer zu akzeptieren, dass Sefcovic mit seiner marktfernen Auffassung unser Leben bzw. unser Mobilitätsverhalten bestimmen soll.

Die Wünsche der Kunden sind zu erfüllen

Es sind die Kunden, die sich nicht wirklich bremsen lassen, Autos mit Verbrennungsmotoren zu kaufen. Von der Autoindustrie zu verlangen, auf diese Wünsche nicht mehr einzugehen, ist sozialistische Zwangsbeglückung. Solange die Autokäufer lieber einen Diesel oder Otto-Motor kaufen, so lange wird und muss die Autoindustrie diesen Wünschen entsprechen. Wenn hier jemand umdenken müsste, dann die Autokäufer.

Sefcovic kann doch nicht völlig darüber hinwegsehen, wie intensiv die europäische Autoindustrie daran arbeitet, alternative Antriebe zu entwickeln und zu verkaufen. Nur die Mehrzahl der Kunden ist noch nicht dazu bereit, die Vorteile eines Verbrenners gegen die technischen Nachteile (Reichweite, Ladezeit) einzutauschen. Wieso sollte daran die Autoindustrie schuld sein?

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