EU-Parlament wird hart kritisiert: „Verbrenner-Verbot ist pure Öko-Ideologie wider jede Vernunft“

„Verbote helfen nicht weiter, sie fördern weder Innovationen noch Akzeptanz. Ein Verbrenner-Verbot lehnen wir daher ab“, appellierte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, treffend und glasklar noch am Vortag zu jener anstehenden Entscheidung im EU-Parlament, „die industriepolitisch eine katastrophal falsche ist“, wie es ein bekannter Manager eines Premiumherstellers uns gegenüber kommentiert.

„Wir werden von Ideologen regiert, die jegliche sachliche Kompetenz vermissen lassen und blind durchzusetzen versuchen, was dem Industrie-Standort Deutschland enorm schaden wird“, sagt der Entwicklungsingenieur. Allerdings sei so gut wie sicher, dass sich die EU-Länder nicht auf den Kommissionsvorschlag einigen werden, „weil in vielen dieser Länder Arbeitsplätze u.a. in Zulieferbetrieben am Verbrenner hängen“. Wenn sich die EU nicht einmal auf das von der Bevölkerung mehrheitlich gewünschte Ende der Zeitumstellung einigen kann, dann habe er gute Hoffnung, dass das auch in Sachen Verbrenner-Verbot ein langes Hin und Her geben und auf einen Kompromiss hinauslaufen werde.

Synthetische Kraftstoffe bleiben im Gespräch

Wie der aussehen kann? „Wahrscheinlich wird man das Verbrenner-Verbot auf fossile Brennstoffe beschränken, synthetische Kraftstoffe und damit auch den Verbrenner weiterhin zulassen.“ Alles andere wäre absolut unverständlich und von „dramatisch ideologischer Idiotie“ getragen. Es bleibe die Hoffnung, dass „die Entscheidungen im Wolkenkuckucksheim Brüssel die Plausibilitäts-Prüfung nicht übersteht“. Einig ist man sich in weiten Teilen der Motorenproduzenten: Synthetische Kraftstoffe können nicht verboten werden. Das widerspräche jeder Logik. Diese Entscheidung wird sich nicht halten lassen, auch weil EU-Länder Tausende Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie verlieren würden.

Die Brüsseler Entscheidung wird nicht nur vom VDA deutlich kritisiert, sondern auch vom ADAC und FDP-Politikern aus der Ampel-Koalition. So heißt es beim VDA: „Mit dem Beschluss… …hat das EU-Parlament eine Entscheidung gegen die Bürger, gegen den Markt, gegen Innovation und gegen moderne Technologien getroffen“. So ignoriere diese Entscheidung, „dass es in weiten Teilen Europas keine ausreichende Ladeinfrastruktur gibt. Es ist daher für eine derartige Zielsetzung schlichtweg noch zu früh.“ Der VDA und damit eigentlich die gesamte Autoindustrie sind der Überzeugung, dass zur Erreichung von Klimazielen auch E-Fuels unabdingbar nötig seien. Nur mit diesen könne der aktuelle Fahrzeugbestand CO2-neutral gemacht werden.

ADAC fordert Technologieoffenheit

Der ADAC äußert sich ähnlich: „Allein mit der Elektromobilität werden sich im Verkehr die ambitionierten Klimaschutzziele nicht erreichen lassen. Deshalb wäre es notwendig gewesen, auch eine Perspektive für den klimaneutral betankten Verbrennungsmotor zu öffnen.“ ADAC Technikpräsident Schulze: „Der Rat ist nun gefordert, eine klare Haltung zugunsten von Technologieoffenheit und effizienter CO2-Reduktion zu ergreifen, um in den Verhandlungen zu einem tragfähigen Kompromiss zu kommen. Deutschland als wichtige Stimme in Europa sollte in diesem Sinne seine Verhandlungsposition überdenken.“

Unverständnis ist in Kreisen der Autofirmen zu hören. „Wie kann man nur E-fuels trotz CO2-Neutralität verbieten; das ist ideologische Öko-Unvernunft. Denn dann müsste auch das Elektroauto verboten werden, das weder CO2-frei produziert, entsorgt oder betrieben werden kann. Mit solchen, den Interessen der Bürger zuwiderlaufenden Entscheidungen macht sich die EU unglaubwürdig und zu einem geradezu diktatorischen Gesinnungsapparat.“

Dazu passt eine Meldung aus Indien, das gerade von Kanzler Scholz mit einer Milliarde für „Klimaschutzmaßnahmen“ bedacht worden ist. Indiens Regierung hat dieser Tage die Wiedereröffnung von mehr als 100 stillgelegten Kohleminen angeordnet, um den in die Höhe schießenden Strombedarf zu decken und die zusätzlich zu den 281aktiven Kohlekraftwerke im Bau befindlichen 80 Kohlekraftwerke mit Brennstoff zu versorgen.

2 Kommentare zu "EU-Parlament wird hart kritisiert: „Verbrenner-Verbot ist pure Öko-Ideologie wider jede Vernunft“"

  1. Man kann wirklich nur noch den Kopf schütteln bei diesen Irrsinn. Wissend, dass die Grundlagen für diese Entscheidung des EU-Parlaments nicht stimmen, ein solches Verbot politisch anzustreben. Die Parlamentarier*innen, die das wollen, versperren sich im besten Fall gegen die wahre Sachlage oder verdrehen im schlimmsten Falle die Fakten in die intendierte Richtung Tod dem Verbrenner. Wenn man den Brgriff weit genug fast, ist Letzteres eine Art von Betrug – an der Sachlage wie am Menschen.

  2. In ferner Zukunft werden unsere Nachkommen dereinst verwundert zur Kenntnis nehmen, wie eine Partei die sich „die Grünen nannte“ bis zu ihrem Untergang unter tatkräftiger Mithilfe grüner Interessenvertretungen (sogenannter NGO´s) Angst und Schrecken vor dem Automobil verbreitete, die deutsche Autoindustrie ins wanken brachte und Deutschland in das Mittelalter zurückversetzte.

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