Wolfgang Porsche

Porsche SE: Der Rückzug Martin Winterkorns ist keine Überraschung – Pötsch wird Nachfolger

Die Pressemitteilung der Porsche SE, die am Samstag um 17 Uhr versandt wurde, war wirklich keine Überraschung. Dass Martin Winterkorn sich auch aus dem Amt als Vorstandsvorsitzender der Porsche SE zurückziehen würde, war zu erwarten. Ob er letztlich dazu gezwungen werden musste, bleibt zunächst ein weites Feld für Spekulationen. Insider behaupten, er wäre gerne Chef der Holding geblieben, die ja eine Aktienmehrheit bei Volkswagen hält. Dass er damit auch die Arbeit seines Nachfolgers bei der Volkswagen AG Matthias Müller beeinflussen könnte, macht die Unsinnigkeit deutlich, auf diesem Stuhl beharren zu wollen. Eigentlich unvorstellbar, dass Winterkorn diesen Interessenkonflikt nicht gesehen hat. Allerdings klingt die Pressemitteilung nicht nach freiwilligem Rückzug. „Die Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart (,Porsche SE), hat sich mit Prof. Dr. Martin Winterkorn darüber geeinigt, dass dieser seine Tätigkeit als Mitglied und Vorsitzender des Vorstands der Porsche SE zum Ablauf des 31. Oktober 2015 beendet.“


„Sitzt Piëch wieder heimlich am Steuer?“ fragt Bild. Nein: unheimlich!

Wer geglaubt hatte, dass sich Ferdinand Piëch nun zurückzöge, weil Martin Winterkorn zurückgetreten und der VW-Aufsichtsratsvorsitz bei Hans Dieter Pötsch in guten Händen wäre, hat die Zielstrebigkeit von Ferdinand Piëch nicht verstanden. Und schon gar nicht begriffen.

Ja, er ist wieder da! Und er wird weiter da sein. Sich einmischen und seine Vorstellungen durchsetzen.

Die neueste Nachricht ist nur für diejenigen eine Überraschung, die Piëch unterschätzt haben: Pötsch wird Gewerkschaftsmann Bertold Huber nicht als Aufsichtsratsvorsitzenden ablösen.


VW gibt Abgasmanipulation in den USA zu: Tritt VW-Chef Martin Winterkorn zurück?

Der VW-Chef ist nicht zu beneiden. Erst die durch Ferdinand Piech ausgelöste „Distanzierungs“-Diskussion, dann der von Piëch verhinderte Wechsel „Wikos“ auf den Posten des Aufsichtsratschefs und nun das Eingeständnis, dass Volkswagen bei Abgasmessungen in den USA betrogen hat. Für Volkswagen ist das der Mega-Gau.

Die schwierigen US-Geschäfte dürften nun noch schwerer werden. Und Martin Winterkorn steht nun unglaublich unter Druck. Deutet er gar mit diesem Satz am Sonntag seinen Rücktritt an? „Die Geschehnisse haben für uns im Vorstand und für mich ganz persönlich höchste Priorität.“ Und weiter: „Ich persönlich bedauere zutiefst, dass wir das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit enttäuscht haben.“


Der Porsche-Triumph in Le Mans darf Audi nicht verunsichern

Weil Audi die letzten 16 Jahr die 24 Stunden von Le Mans dominiert hat (13 Siege), ist der Porsche-Triumph schon im zweiten Antritts-Jahr eine Sensation. Keine kleine, sondern eine außerordentlich große. Weil Siege schnell vergessen sind, darf darauf hingewiesen werden, dass keine andere Marke dieses härteste Langstreckenrennen so oft gewonnen hat wie die Zuffenhausener. Erinnert sei auch daran, dass es genau 45 Jahre her ist, dass Porsche hier ebenfalls den ersten Gesamtsieg nach Hause gefahren hat.