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IAA: VW-Chef Müller streut der Branche Asche aufs Haupt – warum eigentlich?

Es klang nach vorauseilendem Gehorsam gegenüber den Autokritikern. Der Eindruck, dass VW-Chef Müller verbal gut machen will, was nur in seinem Hause schief gelaufen ist, lässt sich nicht von der Hand weisen.

Im Windkanal des autokritischen Mainstreams scheint Müller auf Strom-Linie gebracht worden zu sein. Seine Rede klang sehr nach Mainstream. Seine Rede ist in den meisten Medien begeistert kommentiert worden. „Die Zeiten, in denen sich die Autobranche hier gefeiert hat, sind vorbei“, sagte Müller. Warum eigentlich? Gibt es denn auf der IAA in Zukunft nichts mehr zu feiern? Wird es künftig keine großartigen Entwicklungen mehr geben? Sollen sich die Autohersteller Asche aufs Haupt streuen? Dass ausgerechnet der Chef von VW solches sagt, dem Unternehmen, dem wir den ganzen Zirkus zu verdanken haben, ist bemerkenswert. „Wir haben verstanden und wir werden liefern. Das ist keine unverbindliche Absichtserklärung, sondern eine Selbstverpflichtung, an der wir uns ab heute messen lassen“, sagte Matthias Müller.


Was mir auf und nach der IAA so auffiel… Autohersteller sind mehr als Blechbieger!

Die dümmste Überschrift steht auf Spiegel online:„Aus Blechbiegern werden Digital-Konzerne“ Was für eine Abwertung der Ingenieur-Leistung! Die verbale, der reißerischen Zuspitzung geschuldete Formulierung ist absoluter Schwachsinn. Haben die Fahrzeug-Konstrukteure tatsächlich nur Blech gebogen, die Autos nicht immer sicherer gemacht? Sind unsere Autos in den letzten 20 Jahren nicht in jedem Detail beeindruckend besser geworden? Nur durchs Blech biegen? Ein bisschen mehr Respekt wäre auch bei Autokritikern durchaus angebracht.


Muss das Automobil wirklich neu erfunden werden?

Wenn man sich die IAA-Reden so zu Gemüte führt, hat man den Eindruck, also ob das Auto als mechanisches Verkehrsmittel abgeschafft und wir bald als e-mail, jedenfalls digital auf Reisen gehen. Das ist natürlich Unsinn. Wir werden auch in ferner Zukunft nicht an unser Ziel gebeamt, sondern fahren weiterhin in immer besseren, immer sichereren und uns fahrerisch mehr und mehr entlastenden Automobilen. Irgendwann sogar unfallfrei.



Der neue BMW 7er: Wo bleiben der Design-Sprung und die echten Innovationen?

Eigentlich sollte der neue Siebener auf der IAA im September erstmals das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Der Druck vieler Erlkönig-Fotos und die erfolgreiche Mercedes-S-Klasse haben dann BMW veranlasst, schon am 10. Juni in der BMW-Welt in München statisch das Tuch vom neuen Modell zu ziehen.

Dass die Fotos nun noch früher in die Öffentlichkeit gelangt sind, ist wohl einem Kommunikations-Unfall geschuldet. BMW Österreich hat offensichtlich versehentlich zu früh auf „veröffentlichen“ gedrückt. Über Bimmertoday.de (die wohl am besten informierte BMW-Insider-Website) sind die Bilder und Informationen dann über zahlreiche online-Portale in die Welt gekommen.


Der Spiegel widerspricht sich nicht zum ersten Mal: Hat das Auto wirklich „Unheil“ über die Menschheit gebracht?

Was sollen Spiegel-Leser davon halten? Einmal adelt der Spiegel den BMW i3 als sein „Auto des Jahres“ (wohl weil der konsequente Schritt in Richtung Elektromobilität beeindruckt hat), dann schreibt Autoredakteur Christian Wüst gegen den Strom und outet sich als zorniger Gegner nicht nur des Elektroautos, sondern des Autos überhaupt. Hier der ganze Kommentar, den man sich auf der Zunge zergehen lassen muss: