Die BMW-Strategie der Technologie-Vielfalt im Fokus der Kritik

„Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer feuert auf allen Kanälen gegen BMW. Sowohl gegen den neuen Siebener als auch gegen die grundsätzliche BMW-Strategie der Technologie-Offenheit. Dabei widerspricht er sich selbst und will die Autokäufer quasi entmündigen.

Genau das will BMW nicht und setzt weltweit sowohl auf Verbrenner und Elektromobilität. Der Direktor des CAR-Centers Automotive Research in Duisburg führt sogar Steve Jobs als Beweis ins Feld, der beim iPhone konsequent auf das tastenfreie Mobilgerät gesetzt hat und nicht zweigleisig auch noch mit einem Mobiltelefon mit Tasten auf den Markt gekommen ist. Selten hat ein Vergleich dermaßen gehinkt wie in diesem Fall. Dass BMW zur Bedienung Touchscreen und einige wenige Tasten/Schalter beibehalten hat, ist nicht der eigenen Unsicherheit und Orientierungslosigkeit, sondern den Kundenwünschen geschuldet. Wie die Marktforschung nicht nur bei BMW ergeben hat, sind die Kunden sowohl touch-affin als auch konservativ orientiert. So wollen sie z.B. am Drehknopf für Laut und Leise festhalten und kritisieren virtuelle Schieberegler wie bei Volkswagen.

Dudenhöffer spricht von Gewichtsvorteil beim Elektroauto

Ferdinand Dudenhöffer liegt völlig daneben, wenn er in einem Gastbeitrag für „Horizont“ über den neuen 7er und die Strategie schreibt: „…weder Fisch noch Fleisch, alles für jeden, also Diesel, Plug-in, Benziner in den USA oder China und ein bisschen auch mit Stecker, also vollelektrisch. Das Flaggschiff kommt als Kompromiss daher….Damit kann es nicht die Vorteile der sogenannten Skateboard-Plattformen bieten wie etwa die kompaktere Raumausnutzung und das bessere Gewicht….“ Wie bitte? Besseres Gewicht? Wenn in einem Batterie-Auto immer ein paar hundert Kilogramm Batterien mitgeschleppt werden müssen, ist das sicher kein Gewichts-Vorteil.

Kommt eine autokritische Mobilitätsprofessorin aus Kalifornien in den BMW-Aufsichtsrat?

„Wer im Markengeschäft erfolgreich sein will, braucht eine glasklare Positionierung“, schreibt der Auto-Papst. Da hat er recht. Genau diese glasklare Positionierung der „Freude am Fahren“ hat BMW beibehalten. Sie hängt doch nicht an der von Dudenhöffer vorgegebenen technischen Eindimensionalität ab. Und dann versteigt er sich auch noch in die moralische Metaebene: „Wir sollten nicht die Verkäufer glücklich machen, sondern den Käufer in den Mittelpunkt stellen. Und das bedeutet auch, seinen Werten die höchste Bedeutung beizumessen.“ Wie Dudenhöffer den Kunden in aller Welt seine Werte zu oktroyieren sich anmaßt, ist alles andere als Kundenorientierung. Den Käufer in den Mittelpunkt zu stellen, ist genau das Ziel von BMW. Dudenhöffer will aber grüne Politik und Planwirtschaft in den Mittelpunkt stellen. Und das ist die Entmündigung des Kunden. Und weiter behauptet der Auto-Professor: „Unsere gesellschaftlichen Werte liegen abseits von Diesel-Emissionen.“ Mit dem Terminus „unsere“ maßt er sich an, seine Meinung weiten Teilen der Gesellschaft aufdrängen zu können. Dass sich immer noch gut 25 Prozent der Autokäufer für einen Diesel und über 80 Prozent für einen Verbrenner entscheiden, blendet der „Autoexperte“ dabei aus.

2021 waren 16 Prozent der Neuzulassungen in Deutschland Batterieautos

Dudenhöffer hält natürlich jeden Verbrenner für verdammenswert, ohne sich zu fragen, warum Elektroautos nicht bereits 100 Prozent der Autokäufe ausmachen, die laut Kraftfahrtbundesamt trotz dicker Subventionen in 2021 gerade mal 16 Prozent der Neuwagenkäufe in Deutschland ausmachen. Fest steht trotz Zulassungsanstieg: Noch ist ein Durchbruch des Batterieautos nicht erkennbar, auch wenn die Politik und manche Medien dies gerne suggerieren, die allzu oft von einem „E-Boom“ schwadronieren.

Der Druck auf BMW, sich ganz der Batteriemobilität zu verschreiben, steigt auch in anderen Bereichen. Von den üblichen Gegnern individueller Mobilität mal abgesehen versucht ein Investor, auf der nächsten Hauptversammlung am 11.05.2022 die kalifornische Mobilitätsprofessorin Susan Shaheen im BMW-Aufsichtsrat zu installieren. Sie plädiert im fernen Berkeley seit langem dafür, die Autos weltweit auf Elektroantrieb umzustellen. Und auch BMW solle dies tun und von der Technologie-Vielfalt Abstand nehmen.

2 Kommentare zu "Die BMW-Strategie der Technologie-Vielfalt im Fokus der Kritik"

  1. Der „Auto-Experte“ Dudenhöfer wird seit Jahrzehnten völlig überbewertet. So auch in dem hier zitierten Artikel. Das ist, wie hier auch beschrieben wird, reine Stimmungs- und Meinungs-Manipulation. Man kann sich des Endrucks nicht erwehren, dass er geflissentlich sein Mäntelchen in den Wind hängt. Warum wohl? Und wie kann einer, der sich Fachmann nennt, derartig an den Fakten vorbei argumentieren? Wenn ich schon vom „Siegeszug“ der Elektromobilität lese! Der Lateiner hat für socleh Fälle ein schlichtes Cui bon? zur Hand. Kompliment, dass hier mal jemand solchen „Fachleuten“ auf die Finger klopft. Mit freundlichen Grüßen Uwe Mahla

  2. Das Konzept, wenn es genügend E-Auto Angebote gibt, wird die Verkaufszahl nach oben schnellen, wird, wie sich nun zeigt, auch mit einer fetten Kaufprämie nicht aufgehen. Die Menschen vertrauen lieber einer bewährten Technologie für die auch die notwendige Infrastruktur vorhanden ist und die Deutschland auch Wohlstand beschert hat.

    Statt einen ganzen Industriezweig zu zerschlagen um ein Auto auf die Straße zu bringen, wo noch nicht einmal gewährleistet ist, dass dafür bei Bedarf auch jederzeit ausreichend und bezahlbarer Strom vorhanden ist, wäre es einfach nur logisch, das Know-How unserer Ingenieure dafür zu nutzen den Verbrennungsmotor noch effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Deutsche Autos haben weltweit den besten Ruf. Mercedes Stern, AUDI, BMW und VW Logo sind in vielen Ländern bekannter als die deutsche Flagge.

    Die Wahl des Fahrzeugs ist das Ergebnis eines freien Marktes in dem die Spielregeln von Angebot und Nachfrage gelten. Da wollen sich die Autokäufer auch nicht vom Staat hineinreden lassen.VCD Verbrenner Club Dweutschland im UTR e.V.

    Mit grüner Planwirtschaft wird eine bewährte Technologie zerstört und das Rad des Fortschritts zurück gedreht. Die Entwicklung und Nutzung von Technologie wird in einem demokratischen Land von der Gesellschaft bestimmt und nicht durch Gebote und Verbote grüner Politik.

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