Der Trend zur E-Mobilität ist teilweise eine Mogelpackung. Wenn auch Statistiken immer wieder behaupten, dass „E“ boomt, ist das nur vordergründig so. Denn viele Statistiken inkludieren Plug-in-Hybride, die ja im Alltag meistens von einem Verbrenner angetrieben werden. Ohne staatliche, besser stattliche Förderung wäre der Trend längst vorbei. Weil Technologieoffenheit gefragt ist, arbeitet ARAL intensiv sowohl am Ausbau von E-Ladesäulen als auch an E-Fuels für Verbrenner.
Ein recht skurriles Marktforschungsergebnis legt jetzt das Nürnberger Marktforschungsinstitut puls vor. Die Marktforscher wollten wissen, wie es um den Fahrspaß bei Verbrennern bzw. Batterie-Autos bestellt ist.Um zum Ergebnis zu kommen, dass auch E-Autos Fahrspaß bieten, hätten die Forscher nicht nachfragen müssen. 29 Prozent sehen einen höheren Fahrspaß bei E-Autos, 31 Prozent bei Verbrennern. Deshalb sei es an der Zeit, den Fahrspaß mit Elektroautos in der Werbung stärker hervorzuheben und dazu evtl. auch Nutzer von E-Autos zu Wort kommen zu lassen“, empfiehlt puls Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner.
Am Fahrspaß mangelt es Batterie-Autos nicht
Dass E-Autos einen rasanten Antritt haben, weil das Drehmoment des E-Motors sofort zur Verfügung steht, ist mittlerweile auch bei automobilen Laien Basis-Wissen. Ganz bestimmt aber zögern Autokäufer und Autokäuferinnen nicht deshalb beim Batterie-Auto, weil sie mangelnden Fahrspaß befürchten, sondern vor allem, weil sie fürchten, irgendwo ohne Ladestation liegen zu bleiben. Fehlender Fahrspaß beim Batterieauto ist es ganz sicher nicht, was noch immer viele zögern lässt.
„Viele unserer Kunden“, sagt ein BMW-Verkäufer in Stuttgart, „fragen, ab wann mit synthetischen Kraftstoffen zu rechnen ist und ob sie dann mit ihrem BMW-Verbrenner weiterhin fahren können.“ Tatsächlich wächst die Hoffnung auf eine lange Verbrenner-Zukunft mit CO2-freien Kraftstoffen. Bis es aber soweit ist, wird es noch ein paar Jahre dauen.
E-Fuels vor allem im Flugverkehr sinnvoll
Wir haben bei ARAL nachgefragt, wie es mit der Entwicklung von E-fuels steht. „Die Zukunft der Mobilität wird dabei aus nicht von einer Technologie bestimmt, sondern wird sich unserer Einschätzung nach aus verschiedenen Antriebseinheiten zusammensetzen. Wir gehen aktuell davon aus, dass sich E-Fuels insbesondere im Flugverkehr durchsetzen werden, da diese Form der Mobilität nicht einfach durch Elektro- oder Wasserstoffantriebe dekarbonisieren lässt.“
Und weiter heißt es bei ARAL: „Mit dem Hochlauf der E-Mobilität im Pkw-Sektor werden die Verkaufszahlen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in Europa abnehmen. Die Klimagesetzgebung in Deutschland wird diese Entwicklung durch die sukzessive Anhebung des CO2-Preises und die damit einhergehende Verteuerung von fossilen Kraftstoffen in den kommenden Jahren beschleunigen. Ungeachtet des Hochlaufs der E-Mobilität gehen wir davon aus, dass in Deutschland im Jahr 2030 noch circa 30 Millionen Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor angetrieben werden.“ ARAL arbeitet allerdings auch am Ausbau von Elektro-Ladesäulen, weil das Unternehmen mit einer technologieoffenen Entwicklung beim Automobil rechnet, die neben Batterie-Autos auch E-Fuel-Verbrenner für sinnvoll hält.
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