Toyota Corolla: Alter Name neue Technik

(Auto-)Namen sind offenbar nicht Schall und Rauch. Jedenfalls hat der Name Toyota Corolla einen sehr guten Klang. Sein Name steht weltweit für Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Das meistverkaufte Auto der Welt erscheint nun mit altem Namen, aber ganz neuer Hybrid-Technologie. Der Name Auris wird bald vergessen sein.

Schon seit 1966 auf dem Markt ist der Corolla (der Corolla, obwohl der Name so weiblich klingt) das Brot-und-Butter-Auto der Japaner schlechthin. Vor allem in den USA gehört er seit seiner Einführung zu den beliebtesten Autos in seinem Segment.

Die nunmehr zwölfte Corolla-Generation soll im hart umkämpften C-Segment angreifen. Die Chancen stehen gut, die Corolla-Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. An Motoren stehen ein 1,2-Liter-Turbobenziner mit 114 PS sowie Hybridantriebe mit 1,8 Liter und 2,0 Liter Hubraum und 122 sowie 180 PS zur Wahl. Dieselversionen gibt es beim neuen Corolla keine mehr.Wir wählten für unsere Testfahrten unter den drei Modellvarianten –  Schrägheck, Touring Sports und Limousine – den Touring Sports Hybrid mit einer Systemleistung von 180 PS.

„No more boring Cars“

Dass der neue Corolla ein deutlicher Schritt in die Zukunft ist, kann man ihm schon von außen ansehen. In Sachen Design ist man erkennbar mutiger geworden. Toyota hat mit der Design-Vergangenheit gebrochen. „No more boring Cars“, keine langweiligen Autos mehr, räumt nun selbst Toyota den Abschied von der Design-Vergangenheit ein. Beim neuen Corolla ist dieser Anspruch zweifellos verwirklicht worden.

Alle drei Corolla Varianten zeichnen sich durch eine elegante Linienführung aus. Die Front wirkt positiv dynamisch und Dank schmaler LED-Scheinwerfer ein wenig geheimnisvoll. Der ganze Auftritt ist zeitgemäß modern, aber nicht „overdone“. Die optischen Elemente – niedriges Dach, flache Motorhaube und das dynamische Heck – summieren sich zu einer besonderen Art von Präsenz, die sicher den europäischen Geschmack treffen wird. Kein Wunder, denn das Design wurde im neuen belgischen Design Center entwickelt.

Wertige Materialanmutung im Innenraum

Der Innenraum überzeugt durch Design und Materialien   Fotos: Toyota

Der Innenraum überrascht mit einer wertigen Materialanmutung, die auch haptisch zu überzeugen vermag. Keine harte Billigplastik, sondern sympathisch fühlbare Materialien. Der neunzöllige Multimedia-Monitor steht für unseren Geschmack ein wenig zu dominant in der Mitte des Armaturenträgers. Allerdings zeichnet sich das Navigationssystem per Touchscreen auf diesem Monitor als sehr bedienerfreundlich aus. Man muss keine Betriebsanleitung studieren, um damit umgehen zu können. Über Tasten im beheizbaren Multifunktionslenkrad lassen sich wichtige Funktionen steuern bzw. Informationen abrufen.

Das Fahren im 2.0-Liter-Hybrid ist ein durchaus komfortables Erlebnis. 180 System-PS machen aus dem Corolla ein relativ sportliches Fahrzeug. Mit einem Gesamtdrehmoment (Benziner und Elektromotor zusammen) von 392 Newtonmeter beschleunigt der Wagen in 7,9 Sekunden auf 100 km/h, was vor einigen Jahren noch als sehr sportlich gelten konnte. Dass die Höchstgeschwindigkeit der Hybridmodelle auf 180 km/h beschränkt ist, wird bei Toyota anders als bei Volvo ohne Bevormundungs-Diskussion hingenommen.

Obwohl wir Verbrauchsangaben aus Erfahrung skeptisch gegenüberstehen, verblüfft unser Testwagen mit echten 4,9 Litern auf dem Bordcomputer, obwohl wir nicht zurückhaltend gefahren sind. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir aus den sechs Fahrmodi den Modus Eco gewählt haben.

Das leise Anfahren mit Elektromotor verblüfft immer wieder

Die Heckansichten variieren

Toyota will ermittelt haben, dass etwa 50 Prozent der Fahrten elektrisch vonstatten gehen sollen. Tatsächlich ist das geräuschlose, weil elektrische Anfahren gewöhnungsbedürftig. In der Diskussion um das Elektroauto bedeutet der Hybridantrieb eigentlich die optimale Lösung. Denn ich kann elektrisch etwa 50 Kilometer fahren, ohne den Verbrenner zu nutzen. Aber der gravierende Vorteil ist, dass ein Hybrid eine unendliche Reichweite hat und der Fahrer sich keine Gedanken machen muss, ob die Batteriefüllung noch bis zum Ziel reicht. Insofern hat Toyota mit dem 1997 vorgestellten ersten Hybridmodell Prius eine kluge, damals viel belächelte Weichenstellung vollzogen. Dass Toyota nun das Wasserstoffauto mit Brennstoffzelle als nächsten großen Schritt forciert, sollte auch deutschen Herstellern zu denken geben. Sich – wie es VW-Chef Herbert Diess propagiert – dem Elektroauto mit Batterie zu verschreiben, ohne Alternativen zu erwägen, könnte sich mittelfristig als Fehler erweisen.

Serienmäßig in unserem Testwagen so wertvolle Dinge wie Verkehrszeichenerkennung, adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent und Fernlichtautomatik. Verschiedene Ausstattungsvarianten machen es dem Kunden leicht, sich sein individuelles Fahrzeug auszusuchen. Die Preise beginnen bei 20.990 Euro, unser Testwagen steht mit 30.490 Euro in der Preisliste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kunstleder, das sich edel anfühlt. Überhaupt wirken die Materialien im Innenraum wertig und keinesfalls billig. Die digitale Anzeigeflut ist sehr gut gestaltet/layoutet, lässt sich individuell gestalten und bietet jederzeit

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