Kein Diesel mehr im neuen Polo, – aber wozu auch?

Der neue Polo

Die siebte Generation des VW Polo muss ohne sparsame Diesel auskommen. Schon lange war abzusehen, dass sich die teure Abgasreinigung nicht mehr wirtschaftlich ins Kleinwagen-Segment integrieren lässt. Das ist kein Grund zur Trauer, denn die allesamt als Dreizylinder angebotenen Benziner sollen (fast) ebenso sparsam sein. Und wer unbedingt einen alternativen Antrieb haben möchte, für den gibt es einen Erdgas-Motor, der bei leerem Gastank automatisch auf Benzin umschaltet.

 

Fotos zeigen die R-Version

Betrachtet man die Geschichte des einst von Audi als Audi 50 entwickelten und 1975 als VW Polo auf den Markt gekommenen Kleinwagen, dann ist die Entwicklung vom relativ primitiven Anfang bis heute ein gigantischer Technologie- und Design-Sprung. Bei aller technischen Schlichtheit der ersten Version war der Polo von Anfang an ein Erfolgsmodell, von dem inzwischen 18 Millionen in verschiedenen Varianten (als Coupé, Kombi und Stufenheck) gebaut worden sind. Und aus den 60 PS der Anfänge wurden bis zu 200 PS im Polo VI GTI (2017). Nicht zu vergessen die zahlreichen Erfolge im Rallye-Sport, wo der Zwerg mit 272 PS zwölf Titel in der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft gewann und über 100 Siege im Kundensport-Programm einheimste. Eine beeindruckende Modell-Geschichte allemal, die jetzt ein neues Kapitel beginnt.

Kleines Auto mit großem Design

Formale Präsenz auch im Heck

Der neue Polo gehört zweifellos zu den automobilen Design-Highlights, in seinem Segment sogar zu den Allerbesten. Irgendwie ist da vom Kleinwagen nichts mehr übriggeblieben. Anders ausgedrückt: Der Viertürer ist kompakt geblieben, aber sehr erwachsen geworden und von beeindruckender Präsenz. Dass er dennoch mehr ist als ein kleiner Golf-Bruder, ist der brillant individuell geformten Außenhaut und zu einem Teil auch der um acht Zentimeter gewachsenen Außenlänge geschuldet. Markante Details, eine elegante Seitenansicht und ein dynamisches Gesicht, das mit seiner Breitenwirkung Design-Performance at its best manifestiert. Gerade bei kleinen Autos zeigt sich Design-Qualität, einfach weil auf kleinerer Fläche, auf kleinerem Volumen mehr Ausdruck und formaler Charakter untergebracht werden müssen als bei einer Fünf-Meter-Limousine.

Technischer Fortschritt wird auch im Kleinwagen populär

Digitalisierung jetzt auch im neuen Polo                                           Fotos: VW

Die Querspange im Kühlergrill als LED-Leuchtstreifen vermittelt Breite und Präsenz. Überhaupt ist die LED-Ausstattung vorn und hinten Teil des technologischen Charismas des neuen Polos. Dazu gehören zahlreiche Systeme, die wir bislang nur in höheren Segmenten des automobilen Angebots finden. Da gibt es den „IQ.Drive Travel Assist“, der bis zu 210 km/h teilautomatisiertes Fahren erlaubt (Abstandsregelung, Spurhalteassistent Lane Assist), das digitale Cockpit mit einem 8-Zoll-Display, ein Infotainment-System der neuesten Generation, eine über Berührungsflächen steuerbare Klimaautomatik, Bluetooth-Schnittstelle und, und, und. Vieles ist bereits in der Grundausstattung vorhanden. Die Ausstattungslinien „Polo“, „Life“, „Style“, „R-Line“ und „GTI“ erfüllen jedweden individuellen Anspruch. Grundsätzlich ist festzuhalten: Der neue Polo macht wahr, was VW versprochen hat: die „Demokratisierung“ anspruchsvoller Technologien. Wenn auch der Terminus falsch gewählt ist, die bezahlbare Popularisierung, das Verfügbarmachen technologischen Fortschritts im Kleinwagen ist eine gute Entwicklung. Vor allem in Bezug auf die Sicherheit.

Der technologische Fortschritt insgesamt ist gigantisch. Wer hätte in der ersten Modell-Generation daran gedacht, dass einmal vom Polo Verkehrszeichen erkannt werden, automatisch eingeparkt werden kann, das Fahrzeug im Notfall eine automatische Vollbremsung macht, erkennt, ob der Fahrer müde ist oder das Umfeld des Fahrzeugs beobachtet wird? All das und noch viel mehr steckt im neuen Polo.

Die Motorenpalette mit ausschließlich Dreizylindern und einem Liter Hubraum und fünf Benzinern reicht von 80 bis zu 110 PS. Der Erdgasmotor leistet 90 PS und schaltet automatisch auf Benzin-Betrieb um, wenn das Gas im sicheren Hochdrucktank verbraucht ist.

Der neue Polo wird zweifellos seinen Erfolg fortsetzen. Dass sein Basispreis unter 16.000 Euro liegen soll, wird auch sparsame Kunden erfreuen. Auch der neue Polo wird in den nächsten Jahren mit weiteren, stärkeren Motorisierungen aufwarten. Ob es wieder superstarke Varianten mit deutlich über 200 PS geben wird, wissen wir (noch) nicht. Denn stärkere Motoren verbrauchen mehr und belasten den von der EU geforderten durchschnittlichen Flottenverbrauch.

 

 

 

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