Es darf auch Luxus sein: Ford setzt auf „Vignale“

Luxus lässt sich gut verkaufen. Darauf setzt auch der Massenhersteller Ford, der unter der Submarke „Vignale“ an seinem Premium-Image arbeitet.

Immer mehr Ford-Modelle sollen unter dieser Bezeichnung ein markantes Upgrade erfahren, eine Höherpositionierung, in der Materialien und hochwertige Verarbeitung gefragt sind. Was einst in der Turiner Werkstatt des Kutschenbauers Alfredo Vignale seinen Anfang nahm, ist für Ford nun die Basis für einen qualitativ beeindruckenden Sprung ins Premium-Segment. Bei unserer Testfahrt im neuen Ford Kuga Vignale überraschte die handwerkliche Qualität und die wertige Haptik des gesamten Interieurs. Keine Spur von „plastiliner“ Massenware, sondern ein Ambiente hochpreisiger Luxusausstattung. Ford plant, die Ausstattungsvariante Vignale auf weitere Modelle auszudehnen, die es bisher schon im Mondeo und Ford S-MAX gibt.

Vignale“ steht für ein Programm der Kundenorientierung

Apropos Ausstattung: Vignale steht nicht nur für eine hochwertige Ausstattung, sondern soll auch eine umfangreiche Kundenbetreuung bieten. So steht dem Kunden ein personalisiertes Kundenbetreuungsprogramm zur Verfügung, das bereits beim Kauf in der Vignale-Lounge beginnt, wo sich ein Vignale-Relationship Manager um die Abwicklung und Betreuung auch nach der Auslieferung kümmert. Außerdem gibt es eine App fürs smartphone, über die der Kunde unter anderem auf das online-Lifestyle-Magazin Vignale zugreifen, Tipps für Reiserouten abfragen und GPS-orientierte Parkplatz-Informationen erhalten kann. Ob und wie das alles funktioniert, konnten wir allerdings noch nicht ausprobieren.

Dass das neue SYNC3 Kommunikations- und Entertainment-System nun deutlich besser bedienbar ist als SYNC2 muss hier einfach erwähnt werden. Das Navigationssystem ist deutlich schneller geworden; die Bedienungsfreundlichkeit ist auch jenen 22.000 Kunden zu verdanken, die in umfangreichen Befragungen Verbesserungsvorschläge gemacht haben. Wer im Sprachmodus nach der nächsten Tankstelle oder einem Parkhaus fragt, muss nicht lange auf die Antwort warten. Dass sich das System wie ein smartphone per touch and swipe bedienen lässt, ist eine deutliche Vereinfachung.

Ford hat die Namensrechte „Vignale“ schon 1970 gekauft

Im Ford Kuga macht sich die hochwertige Ausstattung vor allem in der Materialauswahl, vom feinen Leder, den gesteppten Lederbezügen und besonders gestalteten Sportsitzen bemerkbar. Alfredo

Wertige Materialen und handwerkliche Verarbeitung prägen den Innenraum

Vignale, der 1913 in Turin geborene Carrossier-Großmeister und Begründer der Vignale-Manufaktur hätte seine Freude daran. Seine 1946 gegründete Firma arbeitete für Fiat, Ferrari, Lancia, Maserati, Alfa Romeo und sogar für BMW. Seit 1970 hat Ford die Namensrechte an Vignale und verleiht diesen Schriftzug seinen luxuriösen Vignale-Sondermodellen. Die beiden neuesten in der Vignale-Familie: die SUVs Kuga und Edge.

Tatsächlich ist eine opulente Ausstattung gerade in den SUV-Fahrzeugen immer mehr gefragt. Die Zeiten, als „Sports Utility Vehicles“ (SUV) noch burschikose Rambos für die Mobilität jenseits der Weidezäune waren, sind schon lange vorbei. Der Kuga aus der Kategorie mittelgroßer SUV wird von einem 1,5-Liter Ottomotor angetrieben, der Dank EcoBoost-Turboaufladung 182 PS leistet. Das intelligente Allrad-System verteilt die Kraft stufenlos variabel an die Räder, die den besten Grip haben. Den Kuga gibt es übrigens auch „nur“ mit Frontantrieb.

Auch bei Ford gibt es zahlreiche Assistenten an Bord

Dass zum Teil serienmäßig, zum Teil optional gegen Aufpreis zahlreiche Assistenten an Bord sind, gehört schon fast zum Standard in diesem Preissegment. Von der automatischen Einparkhilfe bis zur Active City Stopp Kollisions-Vermeidung und dem automatischen Fernlicht-Assistenten. Eine Weitwinkel-Kamera vorne lässt den Fahrer quasi um die Ecke schauen, was bei der Ausfahrt aus einer Garage oder Parklücke durchaus von Vorteil ist. Die kamerabasierte Verkehrszeichen-Erkennung ist ein probates Mittel gegen Unaufmerksamkeit, die uns im schnellen Wechselbad tempolimitierender Signale immer mal wieder vereinnahmt.

Post-Production : Mickael Laujin-Dot Retouch

Das Design wirkt elegant und entspricht dem SUV-Geschmack Fotos: Ford AG

Das Fahren im Kuga Vignale gestaltet sich auch bei höheren Geschwindigkeiten auffallend leise. Die „Active Noise Control“ überlagert Geräusch-Schallwellen mit gegenläufigen Schallwellen aus dem Soundsystem, was wie in modernen Kopfhörer-Systemen geräuschdämmend wirkt. Das von uns gefahrene automatische 6-Gang-Getriebe fiel nur durch Unauffälligkeit auf, schaltete ruckfrei rauf und runter und sorgte dafür, dass das jeweils vorhandene Drehmoment, das mit maximal 240 Newtonmeter nicht gerade üppig erscheint, das Optimum auf die Straße bringt.

Fazit: Der Ford Kuga Vignale macht nicht nur von außen einen guten Eindruck, sondern fühlt sich auch beim Fahren sehr gut an. Komfortabel und anspruchsvoll ausgestattet erweckt er nicht den Eindruck, von einem Massenhersteller abzustammen.

Technische Daten Ford Kuga Vignale: viertüriger SUV, Länge: 4,54 Meter, Breite: 1,85 Meter, Höhe: 1,69 Meter, Radstand: 2,69 Meter, Wendekreis: 11,1 Meter, Leergewicht: 1.686 Kilogramm, Kofferraumvolumen: 456 – 1653 Liter, Tankinhalt: 60 Liter, Motor: Reihenvierzylinder-Otto mit EcoBoost-Turbolader, Hubraum 1498 ccm, Leistung: 182 PS bei 6000 U/min, max. Drehmoment: 240 Newtonmeter bei 1.600 – 5.000 U/min, 0 – 100 km/h: 9,7 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h, Durchschnittsverbrauch kombiniert: 7,5 Liter Benzin/100 km, CO2-Emission: 173 g/km, Preis ab: 34.650 Euro.

 

 

 

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