Stromrationierung: ein verheerendes Signal für Elektroauto-Käufer und -Interessenten

Da überlegen sich Autokäufer, ob sie nun auf E-Mobilität umsteigen oder doch einem Diesel oder Benziner den Vorzug geben sollen. Und da tritt das Bundeswirtschaftsministerium mit der Botschaft in die Öffentlichkeit, dass man eventuell Strom für die Ladesäulen rationieren muss, um flächendeckende Blackouts zu vermeiden.

Volkswagen meldet eine Verdreifachen des Absatzes von elektrifizierten Autos in 2020 zum Vorjahr. Das ist zweifellos ein Erfolg, den viele E-Skeptiker nicht für möglich gehalten hätten. Die Power, mit der das VW-Marketing diese Zahlen erreicht hat, kann auf lange Sicht auch zum Problem werden.

So wie das größte Problem des Automobils sein Erfolg geworden ist, könnte es dem Batterie-Auto ähnlich ergehen. Klar ist schon jetzt, dass eine hundertprozentige Wandlung der weltweiten Verbrenner-Flotte in Batterie-Autos ohne Energie-Wunder nicht realisierbar ist. Denn die EU stellt sich darauf ein, dass Ladestrom schon bald rationiert werden muss.

Was so harmlos Spitzenglättung heißt, ist die knallharte Abschaltung von Ladestationen, wenn die E-Mobilbesitzer das tun, was von ihnen erwartet wird: nämlich das Laden der Batterie möglichst über Nacht. »Die Reserven in den Niederspannungsnetzen sind nicht so hoch wie oft angenommen. Wir haben das Problem, dass wir nicht zu jedem Zeitpunkt jede Leistung zur Verfügung stellen können. Unsere Netze kommen ins Schwitzen, wenn gleich mehrere Elektroautos in einem Wohngebiet mit 11 oder gar 22 kW laden“, sagt der österreichische Strommanager Reinhard Nenning. In Deutschland seien öffentliche Ladesäulen nicht betroffen, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Die Bundesregierung will Betreiber von Tankstellen künftig verpflichten, Ladesäulen bereitzustellen.

Hieß es noch Anfang 2018 auf einer Website der Energieversorger: „Wir haben nicht nur heute mehr als genug Strom für Elektroautos. Nein, die Energieversorger könnten sogar bei einem theoretischen Anteil von 100 Prozent an Elektroautos die Stromversorgung locker gewährleisten“, klingt es zwei Jahre später ganz anders.

Die Stromnetze seien zwar an den wachsenden Bedarf angepasst worden, allerdings seien die Reserven für eine stark wachsende Stromnachfrage durch die Elektromobilität zu gering. Ein Blackout hätte für die gesamte industrielle Infrastruktur dramatische Auswirkungen. Überspitzt gesagt, könnte der Strom für Ladesäulen abgeschaltet werden, damit die Autohersteller weiter Elektroautos produzieren können. Ein fast schon satirischer Teufelskreis.

Professor Harald Lesch sieht für die Stromversorgung schwarz

Ein kritisches Video zur Elektromobilität von Professor Harald Lesch können Sie hier sehen:

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Wie komplex und weitgehen undurchsichtig die Verhältnisse auf dem Strommarkt sind, lässt sich aus der offiziellen Statistik der Bundesnetzagentur erkennen. Da wird berichtet, dass 2020 die Stromimporte gegenüber dem Vorjahr um 36 Prozent gestiegen sind, weil der im Inland erzeugte Strom nicht mehr ausgereicht hat.

Die Betreiber der großen Übertragungsnetze gehen davon aus, dass Deutschland in Zukunft stärker auf Stromimporte angewiesen sein wird, um in Extremsituationen die Stromversorgung aufrechterhalten zu können.

Erneuerbare Energien reichen nicht für die Stromversorgung von Millionen E-Mobilen aus

Mit dem Umstieg auf Wind- und Sonnenstrom verringert sich die von Wetterbedingungen unabhängige sichere Leistung im Stromsystem. Während die Bundesregierung in der Elektromobilität den Schlüssel gegen den Klimawandel vermutet, laden Elektromobile weiter viel Strom aus Kohle und Atomenergie. So war das eigentlich nicht gedacht.

Wie es aussieht, zeichnet sich auf dem Markt bzw. bei den Kunden-Entscheidungen bereits ein Trend ab, der Strommangel ausgleichen kann: der Plug-in-Hybrid. Siehe Volkswagen-Grafik, auf der auch der Erfolg des Plug-in-Hybrids zu sehen ist.

 

 

 

 

 

 

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