VW Passat GTE: Plug-in Hybrid – eigentlich das Beste in Sachen E-Mobilität

Mehr als nur Mittelklasse: Passat GTE Plug-in Hybrid

Elektrifiziertes Fahren ohne Reichweiten-Angst: Das ist automobile Mobilität mit einem High-Tech Plug-in-Hybrid wie dem VW Passat GTE. Auch wenn keine Ladesäule zur Verfügung steht, lässt sich die Batterie beim Fahren mit dem Verbrennungsmotor voll aufladen. Sie ist dann für rund 50 Kilometer rein elektrischen Fahrens gut. Plug-in-Hybrid: der optimale Kompromiss in Sachen Elektromobilität.

Das ist wirklich optimal: (Fast) endlose Reichweite dank Benzinmotor und emissionsfrei 50 Kilometer elektrisch in der Stadt fahren zu können sind überzeugende Argumente für den Plug-in, der in Sachen Zulassungszahlen (September 2020) gegenüber reinen Batterie-Autos zum Überholen ansetzt. Obwohl vor allem Volkswagen mit dem ID.3 voll auf die Batterie-Auto-Karte setzt, andere Hersteller ebenso das Batterie-Auto langfristig zum alternativlosen Antriebssystem erklären, ist die Skepsis der Kunden offensichtlich. Die Mehrheit der Autokäufer erweist sich immer noch als Batterie-Muffel. Ob sich das ändern wird, bleibt abzuwarten.

Batterie-Autos sind nichts für Laternen-Parker

Nicht weil z.B. ein ID.3 kein gutes Produkt wäre, sondern weil die eingeschränkte Reichweite und die noch fehlende Lade-Infrastruktur den Verbrenner noch immer zum optimalen Individual-Verkehrsmittel macht. Wer nach dem Tanken seines Diesels oder Benziners zwischen 700 und 1.100 Kilometer Reichweite auf seinem Display ablesen kann, den kann man auch mit noch so flotter Werbung nur schwer mit Reichweiten von (bestenfalls!) 400 bis 500 Kilometern und mehrstündigen Ladezeiten vom E-Auto überzeugen. Batterie-Autos werden wir deshalb vor allem in Wohnsiedlungen antreffen, wo in jeder Garage eine Wallbox installiert und das Elektroauto über Nacht aufgeladen werden kann, keine Langstrecken zurückgelegt werden müssen. Für den typischen Laternen-Parker in der Innenstadt ist das Batterie-Auto (noch) keine Lösung.

Der Plug-in Hybrid ist der optimale Kompromiss für E-Auto-Skeptiker, die fossilen Kraftstoff sparen, staatliche Förderprämie kassieren, aber nicht auf uneingeschränkte Langstrecken-Mobilität verzichten wollen. Wir haben den Passat GTE Variant getestet, ohne ein einziges Mal an einer Ladesäule zu stehen. Und wir sind dennoch innerstädtisch rein elektrisch gefahren. Allerdings kostet das Aufladen der Batterie mit dem Benziner Kraftstoff. Dennoch spart auch der Benziner, weil die Rekuperations-Phasen im Schiebebetrieb und beim Bremsen der Batterie wieder Energie zuführen, die dann beim Anfahren zur Verfügung steht. Im Passat GTE arbeiten beide Systeme perfekt zusammen. Arbeitsteilung at its best.

Auch ohne Ladessäule ist der GTE sparsam unterwegs

Die Strecke München – Hamburg würde ich mit einem Batterie-Auto zur Zeit noch nicht unter die Räder nehmen. Wenn ich elektrifiziert Langstrecke fahren will, dann aber jederzeit mit einem Plug-in Hybrid. Kein Wunder, dass diese Technologie immer mehr Freunde findet, die in einem Batterie-Fahrzeug Reichweiten-Sorgen haben, aber dennoch in der Stadt oder im Alltag ins Büro bis zu etwa 50 Kilometer rein elektrisch und damit örtlich ohne Abgase auszustoßen fahren wollen. Ich wiederhole mich: das Beste am Passat Plug-in: Um die 50-km-Batterie zu nutzen, muss man im Ernstfall nicht mal an einer Ladesäule Strom laden. In meinen Augen die ideale Lösung fürs elektrifizierte Fahren oder der ideale „Übergan“g zur E-Mobilität.

Die Armaturen: ergonomisch, praktisch und wertige Materialien      Fotos:Volkswagen

Wir sind ohne externen Ladestrom trotzdem im Eco-Modus sehr sparsam unterwegs gewesen. Maximal 6,5 Liter Benzin haben wir auf 100 Kilometer verbraucht. Das ist für ein so großes, komfortables und bis zu 225 km/h schnelles Auto wie dem Passat GTE und seinen 218 System-PS absolut angemessen. Dies wird auch in der Effizienz-Einstufung „A+“ deutlich. Der angegebene NEFZ-Verbrauch von 1,6 Liter Benzin und 15,1 kWh Strom auf 100 Kilometer ist sicher nur ein theoretischer, aber physikalisch erreichbarer Wert. VW weist in diesem Zusammenhang auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts hin, die den Vorbehalt, dass die meisten Plug-in-Fahrer ihre Batterien meist nicht laden würden (wie wir es getan haben) als hinfällig erforscht hat. „Plug- In-Hybridfahrzeuge mit einer realen elektrischen Reichweite von etwa 60 Kilometern fahren genauso viel elektrisch wie reine Batteriefahrzeuge, nämlich bis zu 15.000 Kilometer pro Jahr. Deshalb ist ihr CO2-Reduktionspotenzial ebenso groß wie das von Elektroautos mit reinem Batterieantrieb. Somit sind Plug-In-Hybride eine gute Ergänzung zu reinen Batteriefahrzeugen, um die Treibhausgase zu reduzieren.“

Die Liste der Extras ist ziemlich lang und teuer

Mit Ladestrom aus der Steckdose ist ein Plug-in natürlich am effizientesten. So gibt es Plug-In-Eigner, die ständig mit voller Batterie ihren 100-Kilometer-Alltag bewältigen und nie Benzin tanken müssen. Sie laden zu Hause über Nacht und am Arbeitsplatz tagsüber, haben dann quasi zwei Ladungen an Bord. Das würde im Passat GTE für etwa 100 Kilometer rein elektrischer Fahrt reichen. Tatsächlich sind die durchschnittlichen täglichen Fahrstrecken weit geringer. VW fasst unsere Testfahrt-Erkenntnis treffend zusammen: „Hybridtechnologien vereinfachen den Umstieg auf E-Mobilität. Kunden können die Handhabung und das Laden ausprobieren, ohne auf große Gesamtreichweiten zu verzichten.

Die Batterie vor der Hinterachse reicht für etwa 50 Kilometer

Der Passat GTE Variant hat uns auch abseits seiner Plug-in-Technologie überzeugt. Der exzellent ausgestattete Innenraum, das Platzangebot vorne und hinten, die große Ladefläche, die ergonomisch gestalteten Bedienelemente und hochwertige, handwerklich sehr gut verarbeitete Materialien heben den Passat deutlich über die gehobene Mittelklasse hinaus. Auch preislich. Der Grundpreis unseres Testwagens von 45.810 Euro klingt recht bescheiden. Dass die Summe der Extras in Höhe von rund 20.000 Euro den Preis auf 65.910 Euro treiben, ist bemerkenswert. Die Liste der Sonderausstattungen lässt sich durchaus kürzen, verzichten wollten wir aber nur auf wenige Extras.

Zahlreiche Assistenten sorgen für Komfort und Sicherheit

Die automatische Distanzregelung mit stop&go-Funktion: unverzichtbar. Es entspannt, wenn man auf der Autobahn bis 210 km/h automatisch auf Abstand gehalten wird. Die Fülle an Assistenzsystem ist schier unendlich. Hier ist beim Kauf eine ausführliche Beratung sinnvoll. Technologisch wird hier jedenfalls alles geboten, was heute möglich ist und das Fahren komfortabler und sicherer macht. In unserem Testwagen waren jedenfalls alle wichtigen und weniger wichtigen Add-ons verbaut. Begeistert hat uns Travel Assist, ein System, das auch auf Tempolimits reagiert und das Fahrzeug sanft abbremst. Die vielen Einstellmöglichkeiten ermöglichen es dem Fahrer, Assistenten und Fahreigenschaften perfekt zu individualisieren. Ob er rein elektrisch fahren will oder das wechselweise Zusammenspiel von Benziner und Elektromotor auskosten möchte: Jede Einstellung bleibt dem Fahrer überlassen.

Weil GTE ja auch eine gewisse Sportlichkeit suggeriert, sorgt die Taste „GTE“ für maximale Systemleistung. 400 Newtonmeter Drehmoment machen aus dem Vernunftauto ein durchaus sportliches Fahrzeug. Der Passat GTE beschleunigt mit dem fein abgestimmten 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) in gerade mal 7,4 Sekunden auf 100 km/h. Der Variant ist durch sein Mehrgewicht etwa zwei Zehntel „langsamer“. Beide Versionen sind bis zu 225 km/h schnell, allemal ausreichend, um auf der Autobahn zu glänzen. Im reinen Elektro-Modus reicht es bis zur Richtgeschwindigkeit von 130 km/h.

Der Passat GTE wird übrigens mit einer Prämie in Höhe von 4.500 Euro bezuschusst. Dienstwagenfahrer müssen in Deutschland nicht mehr ein Prozent, sondern nur noch 0,5 Prozent monatlich versteuern. Auch das spricht für den Plug-in-Hybrid.

Fazit: der VW Passat GTE fährt wie seine Name klingt: zügig und doch sparsam. Die Gesamtqualität hebt ihn über die Mittelklasse weit hinaus, technologisch auf höchstem Niveau und mit hervorragender Praktikabilität im Alltag. Ob als Geschäftsfahrzeug oder Familientransporter: Seine Merkmale sind sein elegantes Design, seine sportlichen Fahreigenschaften und sein sparsamer Verbrauch. Und das Beste: Auch ohne Ladesäule lassen sich rund 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

1 Kommentar zu "VW Passat GTE: Plug-in Hybrid – eigentlich das Beste in Sachen E-Mobilität"

  1. Rolf Franz Nieborg | 12. Oktober 2020 um 08:53 | Antworten

    Der Passat GTE mit Hybrid-Antrieb macht wirklich Sinn!

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