Ein offenes Auto ist Luxus, ein Auto für besondere Anlässe, für die Fahrt in den Sonnenuntergang oder ins Lieblingscafé. Als das Metall-Klappdach aufkam, positionierte sich das Cabriolet neu als Fahrzeug fürs ganze Jahr. Aber diese Eigenschaft ging aufs Konto der Eleganz – und des Kofferraumvolumens. Längst sind auch Stoffverdecke ganzjahrestauglich; und BMW zieht beim 4er die Konsequenz: Das neue 4er Cabriolet erhält wie schon früher seine Vorgängergenerationen wieder ein Stoffverdeck, die noch als 3er auftraten.
Vom neuen Verdeck, das es übrigens nicht nur in schwarz, sondern auch metallisch schimmernd gibt, profitiert nicht nur die Linie. Es ist außerdem um 40 Prozent leichter als das Klappdach des Vorgängermodells. So kann es bis zu Geschwindigkeiten von 50 km/h in jeweils 18 Sekunden geöffnet oder geschlossen werden, und der Kofferraum wächst um stolze 80 auf nunmehr 300 Liter.
Weil der BMW 6er zum 8er geworden ist, kann der 4er expandieren: Er steht auf einem längeren Radstand und ist in allen Dimensionen gewachsen. Das Interieur stammt direkt aus dem 3er, die Rücksitze dürften auch für längere Fahrten ausreichend Platz bieten. Der 4er verfügt über einen niedrigeren Schwerpunkt als der 3er, seine Lenkung ist auf hohe Agilität ausgelegt, und damit sollten die Fahreigenschaften der offenen Variante trotz des Zusatzgewichts den außergewöhnlichen dynamischen Qualitäten des 4er Coupé nahekommen.
Alle Sechszylinder kommen mit 48 Volt Hybridisierung
Das BMW 4er Cabrio kommt mit einer großen Palette an Vier- und Sechszylinder-Motoren auf den Markt, die nach dem Diesel- oder Ottoprinzip arbeiten. Bei den Benzinern stehen auf Basis des B46-Vierzylinders der 420i mit 184 PS (135 kW) sowie der 430i mit 258 PS (190 kW) in der Preisliste; darüber rangiert der M 440i mit 374 PS (275 kW) starkem B58-Reihen-Sechszylinder. Das Dieselprogramm umfasst den 190 PS (140 kW) starken B47-Vierzylinder im 420d sowie den 3,0-Liter-Reihen-Sechszylinder B57, der im 430d bereits 286 PS (210 kW) und im M 440d stolze 340 PS (250 kW) leistet. Bis auf die Vierzylinder-Ottomotoren verfügen alle Modelle über eine 48-Volt-Hybridisierung.
Je nach Motorisierung gibt es das BMW 4er Cabriolet mit Hinter- oder Allradantrieb; ein achtstufiger Wandlerautomat aus dem Hause ZF ist allerdings bei allen erwähnten Varianten obligatorisch. Später wird es auch ein M4 Cabriolet geben, möglicherweise nicht nur mit 510 PS und Automatik, sondern – wie das Coupé – auch mit 480 PS und Sechsgang-Handschaltung. Das 4er Cabrio ist mit den neuesten Connectivity- und Infotainment-Systemen von BMW ausgestattet. Die dynamischen Einstellungen können vielfach modifiziert werden, die Navigation liefert Verkehrsinformationen in Echtzeit.
Das neue Cabrio stellt sich den Wettbewerbern
Trotz seiner eleganten Dachform ist das BMW 4er Cabriolet stilistisch eine Provokation: Es ist mit der gleichen vertikal orientierten Doppelniere ausgestattet, die schon beim Coupé in den sozialen Medien für
erheblichen Aufruhr sorgte. In der Realität wirkt das neue Design nicht so dominant wie auf den Fotos: Schließlich schaut der Betrachter üblicherweise auf die Motorhaube herab, anstatt vor ihr auf die Knie zu fallen. Vielleicht lassen sich die Fans ja bis zum Abschluss der Eingewöhnungsphase auch durch das klassische Stoffverdeck versöhnen.
Auf dem Markt konkurriert das BMW 4er Cabriolet mit den entsprechenden Varianten von Audi A5 sowie Mercedes-Benz C- und E-Klasse. Unter ihnen präsentiert er sich nunmehr als neuste Konkurrenz. (Jens Meiners/ ampnet/deg)
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