Arbeitsplatzabbau in der Autoindustrie: Und es kommt noch schlimmer

Hört man in die Personalabteilungen der Autoindustrie hinein, wird hinter vorgehaltener Hand nicht die Klimakatastrophe an die Wand gemalt, sondern ein „dramatischer Personalabbau, der nur scheibchenweise kommuniziert werden soll.

Bestätigen wird diese Entwicklung  am 11. Februar Daimler-Chef Olla Källenius auf der Bilanz-Pressekonferenz. „Und es wird noch schlimmer kommen“, verriet uns ein Insider. Schlimm genug ist, dass statt des vor kurzem gerüchteweise hörbaren Abbaus von 10.000 Daimler-Arbeitsplätzen nun von 15.000 die Rede ist.

Was wir schon vor einer Woche aus Daimler-Kreisen gehört haben, bestätigt nun auch das Handelsblatt. Den Mitarbeitern sollen „großzügige Abfindungsangebote“ gemacht werden, Altersteilzeit und Frühverrentungen bzw. -pensionierungen sollen weitere Stellhebel sein, um rund eineinhalb Milliarden Euro einzusparen.

Wichtige Projekte stehen bei Daimler auf dem Prüfstand

Wie das Handelsblatt darüber hinaus berichtet, will der Daimler-Chef auch verlustbringende Projekte eindampfen, wobei unklar ist, welche. Dabei stehen wahrscheinlich Projekte wie ein Teilausstieg aus der Formel 1 ebenso im Feuer wie der Teilverkauf der Innovations-Abteilung Lab1886. In jenem Jahr 1886 wurde der Benz-Motorwagen – zweifellos eine weltrevolutionäre Innovation – patentiert.

Auch das Modell-Portfolio wird Einschnitte erfahren. Das S-Klasse-Cabrio wird nachfolgefrei bleiben, der CLS und der AMG-GT sollen irgendwie zum Elektro-Coupé zusammengeschmiedet werden. Källenius soll auch die Verbrenner-Strategie überprüfen wollen bzw. bis wann die Weitereiterentwicklung von Dieselmotoren und Verbrennern noch stattfinden soll.

Was noch auf die Autoindustrie und ihren Zulieferern zukommen dürfte, wird von einem leitenden Daimler-Ingenieur so beschrieben: „Wir werden von den NGOs und der Politik zu unsäglichen Verrenkungen gezwungen und in eine völlig falsche Richtung gedrängt. Der Umwelthilfe-Verein und die Fridays-Bewegung sägen massiv und teilweise erfolgreich am industriellen Ast, auf dem ein großer Teil unseres Wirtschaftssystems basiert. Wenn sich der Siemens-Chef von einer ahnungslosen Göre in die Geschäfte reinreden lässt, muss man erkennen, wie krank unser politisches Selbstbewusstsein geworden ist.“

Es bleibe zu hoffen, dass das Bundesverfassungsgericht die von den Autogegnern angestrengte Klage auf radikale Bekämpfung des Klimawandels gar nicht erst angenommen werde. „Wir lassen uns zum Affen machen. Und die Politik erkennt nicht, wie uns in zehn Jahren die Chinesen überholt haben werden, oder schon früher.“

Die Chinesen und Inder dürfen bis 2030 Hunderte Kohlekraftwerke bauen

Es sein ein Unding, dass die Chinesen und Indien trotz Beitritt zum Pariser Klimaabkommen noch bis 2030 beliebig beim CO2 zulegen dürfen, während uns die Apokalypse angedroht wird, wenn wir nicht sofort radikal CO2 reduzieren. „Ich verstehe diese Art von Politik nicht und bin froh, bald im Ruhestand zu sein. Aber viele meiner Kollegen haben regelrecht Angst vor der Zukunft.“

 

 

 

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