Schützt die Toten! ARD-Presseclub wird zur Satire-Sendung

Eigentlich unfassbar, wie viel autofeindliche Ideologie und Ahnungslosigkeit im renommierten sonntäglichen Presseclub möglich sind. Da fielen Sätze, die jeder Satire-Sendung zur Ehre gereichten.

Zum Beispiel dieser von der Taz.de-Journalistin Ulrike Herrmann in ihrem Plädoyer für eine blaue Plakette: „Das würde die Leute, die tatsächlich sterben, am besten schützen!“ Aber das war nicht der einzige Unsinn, der da vom Stapel gelassen wurde, dessen sich nicht einmal der beredte Moderator Jörg Schönenborn erwehren konnte. Eigentlich sollte sich diese Sendung niemand entgehen lassen, die in der Mediathek unter diesem Link zu finden ist: http://www.ardmediathek.de/tv/Presseclub/Dicke-Luft-und-Fahrverbote-Hat-die-Pol/Das-Erste/Video?bcastId=311790&documentId=50342978

Da hatte auch der sachlich-ruhig argumentierende Holger Appel von der FAZ nicht viel zu melden. Ob die Politik beim Diesel-Skandal versagt habe, war für die Diskutanten nur eine rhetorische Frage. Verallgemeinernd warf die taz-Journalistin in die Runde: „Die deutsche Autoindustrie hat ihre Kunden betrogen und es wird toleriert, dass jedes Jahr mindestens 6.000 Menschen sterben.“ Als der Moderator wissen wollte, woran die Menschen konkret sterben, antwortete die Dame, „…durch Herz und Kreislauf“.

Allerdings gibt es namhafte Mediziner, die diese Krankheiten eher aufs Rauchen, auf Übergewicht und Bewegungsarmut zurückführen. Das ficht die Journalistin nicht an, denn der Diesel ist an allem schuld. Letztlich wohl auch an den jährlichen 850.000 Sterbefällen in Deutschland.

Und es kam noch besser: In Deutschland stürben lediglich 433 Menschen im Jahr durch Gewalt. Da würde dann ein erheblicher Aufwand getrieben, um die Taten aufzuklären. Im Fernsehen gebe es Krimi-Tote, Bluttaten mit tödlichem Ausgang würden öffentlich skandalisiert. „Aber das eigentliche Tötungs-Objekt ist nicht die Pistole, sondern der Diesel-Fahrer…“ Was will die Dame uns sagen? Diesel-Fahrer sind Mörder? Alles, was recht ist. Das geht irgendwie zu weit, wenn das nicht doch eine Satire-Sendung war.

Die 6.000 in einer Studie des Bundesumweltamtes behaupteten Todesfälle seien ja nur die Untergrenze: „Wahrscheinlich sind es 10.000, wenn man die Schlaganfälle mitrechnet.“ Und die Luftverpestung treffe ja besonders „die Armen“, die an diesen über Gebühr belasteten Straßen wohnen. „Nicht die Villenbesitzer, die mit ihrem Mercedes in die Stadt fahren und dort die Luft verschmutzen.“ Das ist automobiler Klassenkampf pur.

Der Hinweis des Moderators, dass die Umwelthilfe an ihren Abmahnungen viel verdient, konterte Herrmann ziemlich dreist mit einer glatten Lüge: „Die Umwelthilfe wird durch eine breite Spendenbasis getragen.“ Der Einwand des Moderators, dass dies nur 20 Prozent seien, musste Herrmann zwar bestätigen, um dann gleich zu relativieren: „Die Umwelthilfe ist keine Lobby-Organisation und die einzige Umweltorganisation, die es geschafft hat, diesen Skandal aufzudecken.“ Damit ist sie gleichsam moralisch geadelt.

Die Zeit-Journalistin Petra Pinzler weiß auch, wie das Luft-Problem gelöst werden kann: „Wir müssen den Leuten ermöglichen, mobil zu sein, ohne ein eigenes Auto zu haben.“ Na, also. Ist doch alles ganz einfach.

 

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