Wie fake-framing das E-Auto durchsetzen soll

Unter dem Slogan „e-Fuels for Future“ haben Uniti, ADAC und ZDK mit einem VW Golf einen Praxistest zum Fahren mit CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen gestartet. Foto: Autoren-Union Mobilität/FabuCar

Immer deutlicher wird, dass die E-Auto-Lobby nicht dem Markt und damit den Kundenwünschen folgen will, sondern einen knallharten Kampf gegen Technologieoffenheit  führt. Den Gipfel der Polemik formulierte kürzlich William Todt, Chef der NGO Transport & Environment, die auch in Brüssel für das Batterie-Auto kämpft. Mit der Behauptung, dass die Emissionen von E-fuels-Autos fünfmal so hoch wären wie die batteriegetriebenen, dürfte er sich nachgerade lächerlich machen.

Aber in der Politik spielt das keine Rolle. Auch dann nicht, wenn Behauptungen  jenseits jeder wissenschaftlichen Erkenntnis/Wahrheit in den luftleeren Raum geblasen werden. Der Kampf gegen alternative Technologien wird mit einer Vehemenz geführt, die kaum nachvollziehbar ist. Man muss sich nur die Finanziers dieser Organisation anschauen, um die politischen und finanziellen Interessen dahinter zu erkennen, Siehe hier:

(https://www.transportenvironment.org/about-us/funders/)

Auf der Website heißt es: „Transport & Environment ist eine unabhängige, überparteiliche, gemeinnützige Organisation, die sich auf die Dekarbonisierung des Verkehrs in Europa bis 2050 konzentriert. Wir erhalten Gelder von einer Vielzahl von Gebern, darunter Stiftungen, Regierungsbehörden, multilaterale Institutionen und unsere eigenen 51 unabhängigen Mitglieder Umweltorganisationen in ganz Europa. Es ist unsere Politik, nur Finanzmittel anzunehmen, die unsere Unabhängigkeit bei der Verfolgung unserer Mission nicht beeinträchtigen oder unsere Integrität und unseren Ruf gefährden.“

Gegen jede Technologie-Offenheit

Das klingt sehr sachlich, aber eben auch nicht neutral. Dass die „Mission“ die Dekarbonisierung des Verkehrs sei, ist völlig in Ordnung. Nicht in Ordnung ist es, dass diese NGO vorschreiben will, wie die Dekarbonisierung zu erfolgen hat. Das ist unglaubwürdig. Es passt ins politische Deutschland-Bild, wo CO2-freie Atomkraftwerke purer Ideologie wegen abgeschaltet werden und gleichzeitig gigantische Kohlekraftwerke reaktiviert werden, um den Atom-Verlust auszugleichen. Das ist nicht nur Heuchelei, sondern schlimmer: Dummheit.

Das Auto-Medienportal schreibt dazu: „Vor dem Hintergrund der eigenen Reputation und mit Hinweis auf die wissenschaftliche Kompetenz greift T&E immer wieder zum Mittel der Studie. Im April kommt so eine T&E-Studie zu dem Schluss, ein Kleinwagen, der 2030 grüne e-Fuels tanke, komme auf einen CO₂-Ausstoß von durchschnittlich 35 Gramm CO2 pro km. Beim aktuellen Kraftwerksmix zur Stromerzeugung für die e-Fuel-Herstellung kämen bis 2030 für den synthetischen Sprit allerdings höhere Werte zustande, nämlich rund 200 g CO2/km. Diesel und Benzin kommen im Vergleich auf 201 g CO2/km beziehungsweise 211 g CO2/km. Die künstlichen Kraftstoffe würden bis 2030 also nur minimal besser als ihre fossilen Vorbilder abschneiden, sagt T&E und irrt zu Lasten der Umwelt. Denn jedes Gramm Kohlendioxid aus den fossilen Kraftstoffen schadet dem Klima zusätzlich, anders als bei e-Fuel, die nur CO2 emittieren, das zuvor zum Beispiel aus der Luft entnommen wurde, also klimaneutral wirkt.

In einer weiteren Studie hatte T&E den strombasierten Kraftstoff als Emittenten nicht nur von CO2 „entlarvt“, sondern von allen möglichen schädlichen Abgasbestandteilen in hohen Konzentrationen. Für den Versuch hatte ein Institut in Belgien sich selbst einen Sprit gemischt, der mit e-Fuels nicht zu tun hatte. Das Institut distanzierte sich später von der T&E-Auslegung seiner Untersuchung.

E-Fuels werden so selbstverständlich sein wie bleifreies Benzin

Diese Labormischung eines Kraftstoffs dient nun als einer der Vergleichsfaktoren der aktuellen T&E-Studie aus dem vergangenen Monat. Die kommt zu der Aussage, die CO2-Emissionen von e-Fuel-Fahrzeugen seien im Laufe ihres Produktlebens fünf Mal so hoch wie die von batteriebetriebenen Autos. Das Ergebnis überrascht nicht. Doch unabhängige Experten stellten bei der Analyse der Daten fest, die Verbrennungsmotoren mussten in dieser Studie unter den denkbar ungünstigsten Bedingungen antreten. Bei den Elektroautos wurden dagegen optimale Verhältnisse angenommen. Außerdem verzichtet T&E in dieser Studie darauf, die Produktion der Antriebsenergie dem E-Auto zuzurechen. Die Experten sehen deswegen auch diese T&E-Studie als riskanten Versuch von T&E, die eigene wissenschaftliche Reputation für umweltpolitische Ziele aufs Spiel zu setzen.“

Ganz sicher werden die Kunden den E-Fuel-kritischen Behauptungen nicht nur widersprechen, sondern dazu beitragen, dass E-fuels künftig so selbstverständlich getankt werden wie vor Jahren bleifreies Benzin.

 

1 Kommentar zu "Wie fake-framing das E-Auto durchsetzen soll"

  1. Nur wenige Autofahrer können sich vorstellen, auf ein vollelektrisches Fahrzeug umzusteigen.
    Inmitten der Bemühungen, Elektromobilität in Deutschland zu fördern, zeigt eine kürzlich durchgeführte Untersuchung von Civey, dass drei Viertel der deutschen Autofahrer, selbst bei preisgünstigen Elektroautos, wenig Interesse am Umstieg bekunden. Citroën’s Ankündigung des e-C3 als kostengünstiges Einstiegsmodell mit einem Preis ab 19.990 Euro sollte möglicherweise mehr Skeptiker für die Elektromobilität gewinnen, jedoch werfen die Ergebnisse der Umfrage erhebliche Zweifel auf.

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