„Euro-7-Abgasnorm der EU-Kommission ist politisch gewolltes Aus für Verbrenner“

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Das Ende des Verbrennungsmotors und dramatische Folgen für die Autoindustrie sieht der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V angesichts der am Horizont dräuenden Euro-7-Norm, die 2025 in Kraft treten soll.

Die geplante Euro-7-Norm sieht deutlich strenge Emissionsnormen für Kraftfahrzeuge ab 2025 vor: Neuwagen dürften dann nur noch 30 mg NOx (Stickoxid) pro Kilometer und in einem zweiten Szenario sogar nur noch 10 mg pro Kilometer ausstoßen. Derzeit liegt die Grenze bei 60 mg für Benzin- und 80 mg für Dieselfahrzeuge. Weiter sollen die CO2-Grenzwerte je nach Fahrzeugkategorie drastisch auf 300 bzw. 100 mg gesenkt werden. Zudem sollen erhebliche Verschärfungen der Messbedingungen während des Real Drive Emissions-Tests (RDE) zur Einhaltung von Grenzwerten in Kraft treten. Alle bisher im RDE zugelassenen Ausnahmen sollen entfernt werden, also Tests entgegen der realen Alltagsnutzung der meisten PKW in Extremsituationen (extrem niedrige Temperaturen, Vollgas-Fahrten, Fahrten in großer Höhe oder Anhängerbetrieb).

Der Automobilclub kritisiert: „Federführend für diese Norm ist der niederländische EU-Vize-Kommissionspräsident Frans Timmermans, der schon öfter durch abstruse Forderungen aufgefallen ist. Beispielsweise mit seinem Anliegen, Kurzstreckenflüge in Europa zu verbieten. Vorgegebenes Ziel der EU-Kommission ist die Reduzierung der Schadstoffemissionen.“ Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V., ist gegen die Bestimmungen der neuen Abgasnorm: „Die Euro-7-Norm ist eine weltfremde und unverhältnismäßige Beschlussvorlage mit Abgasregeln, die praktisch und technisch nicht umsetzbar sind. Die Luft in unseren Städten ist sauberer als je zuvor. Die aktuellen Dieselmodelle haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert und sind bereits heute effiziente und schadstoffarme Verbrenner.“

Wahr ist: Die geplanten Vorgaben für Euro 7 sind für die Automobilindustrie technisch und praktisch nicht zu schaffen – vor allem nicht für den Verbrenner. Laut VDA-Präsidentin Hildegard Müller sind die geplanten zulässigen Werte zu vergleichen mit dem Ruhepuls beim Sport. Doch EU- Kommissionsvize Timmermans verteidigt diese Verschärfungen und ist der Meinung, dass diese Regelungen technikneutral gehalten werden. Das sieht Mobil in Deutschland anders: „Die EU-Kommission betreibt hier eine Verbotspolitik durch die Hintertür. Ein Verbot von Verbrennern, um die gewollte Elektromobilität zu fördern. Es werden lediglich die lokalen Emissionen bei der Grenzwertbetrachtung zugrunde gelegt – die bei Produktion und Energiegewinnung erzeugten Schadstoffe und Umweltbelastungen bleiben außen vor. Sinnvoller wäre es, wenn die EU sich mit alternativen Kraftstoffen beschäftigen würde, die realitätsnah sind: zum Beispiel E-Fuels. Damit könnte jeder Verbrenner ganz einfach CO2- neutral fahren. Aber dann würde es ja immer noch Verbrenner geben.“

 

1 Kommentar zu "„Euro-7-Abgasnorm der EU-Kommission ist politisch gewolltes Aus für Verbrenner“"

  1. Rolf F. Nieborg | 17. Januar 2021 um 15:41 | Antworten

    Die Dummheit von Politikern scheint genauso grenzenlos zu sein wie die Grenzen des Universums…

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