Volkswagen verabschiedet sich aus dem Verbrenner-Motorsport

The ID.R on the Nürburgring-Nordschleife

Die Konsequenz von Volkswagen in Richtung Elektromobilität ist beeindruckend. CEO Herbert Diess setzt mit dem Ausstieg aus dem fossilgetriebenen Motorsport ein weiteres Zeichen auf dem zur Ultima Ratio erklärten Weg zur E-Mobilität. Know-how aus dem Elektro-Motorsport fließt künftig in Entwicklung der ID. Familie ein. Wenn da nicht auch Inkonsequenz zu sehen wäre.

Aber im Ernst: Wie sollte sich ein solcher Schwenk denn sonst bewerkstelligen, sprich finanzieren lassen, wenn nicht auch mit Benzinern und Diesel das Geld verdient werden muss, den Richtungswechsel zu bezahlen. „Es ist nicht leicht, Werbung für unsere Top-Verbrennungsmotoren zu machen und auf der anderen Seite zu kommunizieren, dass Verbrenner eigentlich passé zu sein haben“, macht ein Marketing-Experte den Spagat in der Kommunikation deutlich. „Und wenn sich dann herausstellt, dass der E-Weg nicht zum massentauglichen Erfolg geworden ist, dann gute Nacht….“

Das Engagement der Motorsportabteilung ist legendär

„Die Marke Volkswagen ist auf dem Weg, der führende Anbieter in der nachhaltigen Elektromobilität zu werden“, sagte Entwicklungsvorstand Frank Welsch: „Zu diesem Zweck bündeln wir unsere Kräfte und haben entschieden, eigene Motorsport-Aktivitäten für die Marke Volkswagen einzustellen.“ Diese Entscheidung soll allerdings nicht zu Lasten der 170 Mitarbeiter gehen, heißt es. Für sie würden andere Arbeitsplätze im Konzern zur Verfügung gestellt.

„Der Totalausstieg ist nicht plausibel“

Da werden sich einige von ihnen die Tränen aus den Augen gewischt haben. Das Engagement der Motorsportabteilung ist legendär. Erinnern wir uns nur an die drei Siege bei der Rallye Dakar, die Rallye-Weltmeistertitel mit dem Polo R WRC und viele anderen Erfolge. Angefangen von der Formel V, über die Formel 3, den Tourenwagen-Sport und zahlreiche andere Engagements. Und schließlich war die Motorsportabteilung auch elektrisch erfolgreich unterwegs. Mit der Rekordfahrt im IF.R von Romain Dumas am Pikes Peak und auf dem Nürburgring mit einer Rundenzeit von 6.05,336 Minuten wurde bewiesen, dass Elektromobilität dem trägen Straßenbahn-Image längst entwachsen ist.

Nun fragen sich Insider, warum Volkswagen mit seiner E-Kompetenz nicht im E-Motorsport bleibt. „Der Totalausstieg erscheint uns nicht plausibel“, kritisiert ein langjähriger Motorsport-Mitarbeiter. „Die Beerdigung der Motorsport GmbH ist absolut überflüssig, wenn man künftig nur noch E-Motorsport machen will.“

 

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