Toyota C-HR: Mehr Power für den Bestseller

Charakteristisches Design

Dass Toyota-Chef Akio Toyoda vor einigen Jahren von seinen Designern mehr Mut forderte und ihnen auch den dafür notwendigen Freiraum einräumte, hat sich gelohnt. Beim aktuell facegelifteten C-HR (Coupé High Rider) ist das markante Design zwar nicht revidiert, gleichwohl aber gekonnt feingeschliffen worden.

Die optische Design-Überarbeitung von Front- und Heckansicht macht aus dem charaktervollen Crossover kein neues Auto, erzeugt in der Summe zahlreicher erneuerter Details aber eine moderne und gefällige Anmutung mit SUV-typischer Präsenz. Zum Beispiel mit schmalen LED-Scheinwerfern und einer skulptural geformten Front. Das Heck wird von einem aus dem Dach wachsenden Spoiler und interessant geformten Rückleuchten dominiert. Die großen Räder suchen unter muskulösen Radhäusern Schutz und suggerieren beeindruckend Geländetauglichkeit, die der Fronttriebler als Crossover, also als kompakter SUV gar nicht vorweisen will, vorweisen kann und vorweisen soll.

Das Mehr an Leistung tut dem Crossover gut

Außergewöhnliches Design: Der Toyota C-HR kann polarisieren                                               Fotos:Toyota

Neu ist neben dem bekannten 1,2-Liter Turbo-Vierzylinder und dem 1,8-Liter-Hybrid-Antrieb nun ein 2,0-Liter-Hybridantrieb, der mit 184 PS Systemleistung dem Wunsch vieler Kunden nach mehr Dynamik entsprechen dürfte. In Zahlen ausgedrückt sind das 8,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird von Toyota mit 180 km/h angegeben. Keine Leistungsangabe ohne Verbrauchsangabe: Nach der neuen WLTP-Norm (World Harmonised Light Vehicle Test Procedure) kommt der C-HR mit etwas mehr als fünf Liter Benzin auf 100 Kilometer aus. Die CO2-Emission beträgt 119 g/km. Selbstredend wird das alles von der heute strengsten Abgasnorm Euro 6 d-Temp unterstrichen.

Während sonst immer gefragt wird, welche Reichweite im Elektromodus eines Hybriden zu erreichen ist, dreht Toyota die Frage logisch deutlich intelligenter um und fragt, welche elektrischen Anteile ergeben sich beim Fahren mit Strom. Welchen Anteil trägt der Batteriestrom zur Gesamtstrecke bei? Und da sind Werte zwischen 40 und 60 Prozent elektrisches Fahren im Betriebsalltag viel beeindruckender als die Angabe, wie viele Kilometer mit einer Batterie-Ladung zu schaffen sind. Die Gesamtbilanz ist entscheidend, und da schneidet der C-HR außerordentlich gut ab. Insgesamt ist dem neuen C-HR anzumerken, dass Toyota eine sehr große Erfahrung mit Hybridantrieben hat. Schließlich hat die Firma den ersten Pkw-Hybridantrieb der Welt im Prius schon 1996 vorgestellt.

Auch der Komfort hat gewonnen

Das Fahren im C-HR 2.0 Liter gestaltet sich in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Komfortabel gefedert und mit einer nur bei hohen Geschwindigkeiten auffallenden Geräuschkulisse ist gerade der 2-Liter-Hybrid auch auf langen Strecken ein effizientes Mobilitätswerkzeug. Die stufenlose Automatik hat die Anfahrschwäche des allerdings schwächeren Vorgängers mit seinen 122 System-PS überwunden. Dass der stärkere Antrieb dann trotzdem mit etwa fünf Liter auskommt, ist kein Wunder, sondern schlicht der Weiterentwicklung des Hybridantriebs zu verdanken.

Der Innenraum hat an materieller Wertigkeit gewonnen

Deutlich überarbeitet präsentiert sich der Innenraum. Materialien, Verarbeitung, die gesamte Qualitätsanmutung hat an Wertigkeit deutlich gewonnen. Ungewöhnlich ist der mittig dominierende Touchscreen für die Navigation etc. inklusive Apple CarPlay und Android Auto. Connectivität wird groß geschrieben: Über eine Onboard-Verbindung wird im Falle eines Unfalls ein Notruf abgesetzt und es werden auch regelmäßig die Navigationskarten online aktualisiert.

Anzeige des Elektroanteils 

Selbstverständlich sind in der Top-Version serienmäßig wichtige Assistenten an Bord. Z.B. ein Notbremssystem, der adaptive Tempomat, der auf unserer Testfahrt zuverlässig den eingestellten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen eingehalten hat, Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, eine Einparkhilfe sowie ein Querverkehrs-Assistent, der beim Ausparken vor Querverkehr warnt. Die Rückfahrkamera hat sich auf unserer Testfahrt rund um Portugals Hauptstadt Lissabon als eines der nützlichsten Systeme erwiesen. Beim rückwärts Einparken ist die Kamera Gold wert.

Der Lade- oder Kofferraum ist für kompakte SUV durchaus „artgerecht“. 360 Liter in der Normalkonfiguration und 1200 Liter mit vorgeklappten Rücklehnen. Die maximale Zuladung inklusive Passagiere beträgt 445 kg. Wer mehr transportieren muss, kann einen Anhänger mit bis zu 725 kg ziehen.

Der Preis für den Toyota-Bestseller (in 2018 wurden in Deutschland 14.000 C-HR verkauft) beginnt für die von uns gefahrene 2.0-Liter-Version mit 184 PS bei 38.690 Euro und steht ab 25. Januar 2020 beim Händler.

 

 

 

 

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