Kia Stinger 2.2 CRDi: Auch als Diesel ein echter Sportwagen

Mit Design- und anderen Preisen vielfach bedacht, ist der Kia Stinger noch ein Exot auf unseren Straßen. Der koreanische Gran Turismo ist aber nicht nur ein Hingucker, sondern er signalisiert auch anspruchsvolle Individualität.

Sein sportliches Design ist nicht aufgesetzt, sondern absolut authentisch. Der elegante Viertürer ist ein Sport-Coupé reinsten Wassers, ein Gran Turismo wie aus dem Auto-Quartett. Formal gelungen, versehen mit sportiven Details, die deutliche Akzente setzen, ohne protzig zu wirken. Kia hat im Stinger zweifellos ein handwerkliches Design-Meisterstück abgeliefert. Mag es daran liegen, dass die koreanische Marke im hauseigenen Designzentrum in Frankfurt formen lässt, auf jeden Fall trifft die formale Ausstrahlung des Stinger ins Zentrum guten Geschmacks.

Das sieht jedenfalls auch die Jury des renommierten iF International Forum Design in Hannover so. Dass die Preisverleihung in der BMW Welt in München stattgefunden hat, beweist, dass es Kia in die Top-Liga der Design-Marken geschafft hat. Das vom Design-Altmeister Peter Schreyer, Ex-Volkswagen-Chefdesigner,  schon 2011 als Studie vorgestellte Fahrzeug zeigt auch in der Serie alle Attribute jener Rennstrecken tauglichen Reisewagen-Kategorie, die für lange Ausfahrten mit dynamischen Vorwärtsdrang gemacht sind.

Kia-Design aus Frankfurt

Europa-Designchef Gregory Guillaume fast die Design-Philosophie so zusammen: „Bei einem echten Gran Turismo, einem Auto für temperamentvolles Fahren auf langen Strecken, dürfen Leistung, Dynamik und Styling nicht so kompromisslos realisiert werden, dass Luxus, Komfort und Grazie zu kurz kom­men“, erläutert Guillaume. „Im Kia Stinger geht es nicht darum, als Erster am Ziel zu sein, sondern das Fahren zu genießen. Hier geht es um Leidenschaft.“

Gelungenes Design eines viertürigen Gran Turismos

Wir haben uns bei unserem Test bewusst dem Diesel zugewandt, weil uns der Widerspruch Sportwagen/Diesel irgendwie besonders reizvoll erschien. Unsere Neugier wurde belohnt, denn der Vierzylinder-Turbodiesel mit 2,2 Litern Hubraum, 200 PS und einem maximalen Drehmoment von 440 Newtonmetern überrascht erstens mit Temperament und zweitens mit niedrigem Verbrauch. Angesichts der Fahrleistungen halten wir die von uns erfahrenen durchschnittlichen 6,2 bis 8,3 Liter im Alltag mit gemischten Tempi, vielen Vollgaselementen für mehr als angemessen. Apropos Fahrleistungen: 7,6 Sekunden auf 100 km/h und 230 km/h Höchstgeschwindigkeit sind durchaus eines Sportwagens würdig. Selbstredend, dass der Motor Dank SCR-System (mit 18-Liter-Harnstoff-Tank!) der neuesten Euro-Norm 6d-Temp entspricht. Dass der Stinger der erste Kia mit Heckantrieb ist (es gibt ihn auch als Allradler), macht ihn noch sportlicher, zumal weil er sich leicht übersteuernd auch mal bewusst driften lässt.

Aufgeräumt und ergonomisch platziert: die Armaturen                         Fotos:Kia

Der Schaltcharakter des Achtstufen-Automatikgetriebes lässt sich in fünf Modi variieren. Für unseren Geschmack könnten die Modi größere Unterschiede aufweisen. Wir fuhren die meiste Zeit im Comfort-Programm und fühlten uns immer wohl dabei. Der Stinger hängt gut am Gas, die Lenkung sorgt für ein präzises Einlenkverhalten und schnelle Richtungswechsel meistert der Stinger souverän, ohne den Fahrer zu überfordern. Auf schlechten Landstraßen lässt das Fahrwerk durchaus eine sportliche Auslegung erkennen, ohne ruppig zu sein. In einem Sportwagen erwartet niemand den Komfort einer Sänfte.

Die Materialanmutung hat hohe Qualität

Überhaupt das Fahren: Der Arbeitsplatz des Fahrers lässt keine Wünsche übrig. Der großzügige Innenraum ist ergonomisch gestaltet, die Armaturen im klassischen Design informieren sehr effizient, das große Navigations-Display bzw. das Navi-System gehört wohl zu den besten auf dem Markt. Leicht zu bedienen und Dank Verkehrszeichen-Erkennung und Stauinformationen ein wertvolles Hilfsmittel, auf das man heute nicht mehr verzichten mag. Das Lenkrad mit zahlreichen Knöpfen und Schaltern erscheint auf den ersten Blick überladen. Man gewöhnt sich aber schnell an die einzelnen Funktionen und beherrscht binnen kurzer Zeit die Klaviatur der funktionalen und funktionellen Möglichkeiten. Dazu kommen wertige Materialien, die nicht nur gut anzusehen sind, sondern sich auch angenehm anfühlen. Auch Kia hat mittlerweile die Wichtigkeit haptischer Emotion erkannt.

Auch von der Seite ein echter Sportwagen

Der Basispreis von 44.490 Euro kann zwar durch Extras erhöht werden, aber grundsätzlich ist so ziemlich alles serienmäßig drin. Sogar das radarbasierte Abstandssystem und das Head-up-Display. Wir empfehlen zwei Zusatzpakete, die zusammen 5.000 Euro kosten. Dann ist aber alles aufgeboten, was heute so gewünscht wird. Von der induktiven Ladestation fürs Handy bis zur Rundumsichtkamera, vom Adaptiven Fahrwerk bis zur Harman/Kardon-Soundanlage mit 15 Lautsprechern, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Unser Testwagen war mit dem Exklusiv-Paket für 2.600 Euro ausgestattet.

Fazit: Der Stinger ist als Kia-Top-Modell ein Angebot mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. 5 Sterne im Euro NCAP-Test, sieben Airbags, Frontkollisionswarner mit Bremseingriff und Fußgängererkennung, aktiver Spurhalteassistent sowie der Müdigkeitswarner bieten Sicherheitsfeatures auf hohem Niveau. Auf höchstem Niveau ist mit Sicherheit das 7-Jahre-Garantie-Versprechen. Serienmäßig.

 

 

 

 

 

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