Der Spiegel irrte schon, als er im April einen Sieg Martin Winterkorns verkündete

Wie dramatisch die Entwicklung der letzten Monate im VW-Konzern ist, wird auch und vor allem in der Rückschau deutlich. Und ob aktuell Winterkorn Chef der Porsche-Holding bleiben will, wie der Spiegel schreibt, scheint reine Spekulation.

Nur noch mal zur Erinnerung: Am 24. April schrieb der Spiegel (Dietmar Hawranek) über Ferdinand Piëch: Er wollte VW-Chef Winterkorn loswerden, jetzt muss Aufsichtsratsboss Piëch selbst gehen. Der Konzernpatriarch hat seine Macht spektakulär überschätzt – und sich selbst einen mehr als unwürdigen Abgang beschert.“

So kann man sich irren! Piëch hat seine Macht noch nie falsch eingeschätzt, aber er wurde und wird offensichtlich noch immer unterschätzt. „Piëch hat wieder die Kontrolle bei VW übernommen, dazu braucht er kein Amt“, sagte mir ein VW-Aufsichtsratsmitglied, der schon mit Piëchs Rückzug aus dem VW-Aufsichtsrat gewusst haben will, dass das noch nicht das Ende des Wirtschaftskrimis war und „der Salzburger“ noch nie resigniert oder aufgegeben habe.

Als Spiegel online im April schrieb „Der Patriarch entmachtet sich selbst“ habe er laut gelacht und sich gefragt, „wie naiv Journalisten sein müssen, die Piëch so falsch einschätzen“.

Damit tut er Journalisten allerdings Unrecht, denn die können nur schreiben, was im Augenblick der Informationsstand ist. Tatsächlich sah es damals von außen so aus, als hätte Piëch verloren und Winterkorn gewonnen.

Aber ob Winterkorn aktuell tatsächlich Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding bleiben will, wie der Autor in Spiegel online schreibt, ist zumindest mit einem großen und dicken Fragezeichen zu versehen. Schließlich räumt Spiegel online selbst ein, dass vom einzigen Menschen, der es wissen kann, keine Stellungnahme zu erhalten sei: von Martin Winterkorn.

Fortsetzung folgt.

 

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