Stephan Weil

VW-Skandal eskaliert: „Jetzt geht die Schlammschlacht richtig los“

Nun heißt es bei Volkswagen jeder gegen jeden. Ferdinand Piëch gegen den VW-Aufsichtsrat, Aufsichtsrat gegen Ferdinand Piëch. Und alle gegen Ex-Chef Winterkorn. Ein Ende ist nicht abzusehen, eine dramatische Eskalation zu erwarten, an deren Ende eine Art Supernova droht, die das ganze Unternehmen zerreißen könnte.

Ferdinand Piëch, einst gottähnlicher Macht-Anker im VW-Konzern, erst als VW-Chef, dann als Aufsichtsratsvorsitzender, soll in der Diesel-Affäre bei der Staatsanwaltschaft nicht nur Martin Winterkorn belastet haben, sondern auch Mitglieder des Aufsichtsrats. Er, Piëch, habe Anfang 2015 nicht nur bei Winterkorn die USA-Probleme angesprochen, sondern auch den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und andere Aufsichtsräte darüber informiert. Piëch habe die Information von einem israelischen Sicherheitsunternehmen erhalten, dass VW in den USA Dieselabgase manipuliert habe.


Was sind Wolfgang Porsches Loyalitätsbekundungen wirklich wert?

„Wolfgang Porsche dementiert Wiedeking-Aus“, überschrieb das Handelsblatt vor einigen Jahren einen Artikel, in dem suggeriert wurde, dass Ferdinand Piëch im Familien-Clan der Porsches mit seiner Absicht auf Widerstand stößt, den damaligen Porsche-Chef Wiedeking aus dem Unternehmen zu entfernen. Am Ende beugte sich Wolfgang Porsche dem Wunsch des Salzburger Cousins und verabschiedete den erfolgreichen Porsche-Chef unter Tränen. Bei Wolfgang Porsche weiß man, dass es keine Krokodilstränen waren. Aber an der Entscheidung konnten sie nichts ändern.