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Sergio Marchionne will Fiat/Chrysler mit GM verschmelzen

Sergio Marchionne gibt nicht auf: Obwohl das GM-Management schon mehrfach abgelehnt hat, mit Fiat Chrysler zu fusionieren, versucht der quirlige Italo-Canadier Druck aufs Management von General Motors zu machen. Geradezu aggressiv verkündet Marchionne die Vorteile einer Fusion bei Analysten, Journalisten und allen, die GM nahestehen.

„Marchionne hat wohl erkannt, dass FCA allein nicht überlebensfähig ist und die Investitionen in den US-Markt die Bilanz belasten. Es wäre einfacher, dort und auch weltweit mit General Motors zusammen zu arbeiten. Und das geht nur mit einer Fusion“, sagt Walt Adams, New Yorker Automotive-Analyst. Es sei wahrscheinlich, dass noch in diesem Jahr Bewegung auf den Fusionsmarkt komme.


Der Zündschloss-Skandal bei GM ist ein Lehrstück schlechten Managements und verhängnisvoller Sparmaßnahmen

Man stelle sich vor, ein deutscher Autohersteller wäre für 56 Tote verantwortlich, weil ein Kostenkiller im Unternehmens-Einkauf statt vier Cent nur zwei Cent für eine Feder im Zündschloss bezahlen wollte: eigentlich (und hoffentlich) unvorstellbar. Der gesamte Vorstand müsste wohl seinen Hut nehmen.

Beim Riesentanker General Motors ist das anders. Denn das Drama zieht sich seit über zehn Jahren durch zahlreiche juristische und noch mehr Management-Instanzen. Wirklich verantwortlich ist natürlich niemand, weil sich im Gewirr Tausender e-mails und vieler Sitzungsprotokollen offensichtlich keine einzelne Person mehr wirklich verantwortlich machen lässt.