Überraschender Personalwechsel bei Mercedes: Der neue Marketingchef hat die Markenführung oft harsch kritisiert

Mercedes-Marketingchef Dr. Jens Thieme

Neuer Mercedes-Marketingchef Dr. Jens Thiemer

Er ist seit langem Marketing-Experte, versteht viel von Markenführung, hat viel Erfahrung mit der Marke Mercedes-Benz und kennt Daimler sehr gut, wo er bereits neun Jahre gearbeitet hat: Dr. Jens Thiemer ist (noch) Partner bei der Kommunikationsberatung CNC – Communications & Network Consulting AG und leitet dort die internationale Rebranding und Marketing Practice. Vor seiner Zeit bei CNC war Thiemer neun Jahre in verschiedenen Management-Funktionen bei der Daimler AG tätig, u.a. als Leiter der globalen Marketingkommunikations-strategie und der Markenkommunikation Retail.


Umwelthilfe will „reale“ Verbräuche zur Grundlage der EU-Grenzwerte machen

Quellen: Autobild, Markt und Mittelstand

CO2-Flottendurchschnitt heute (Quellen: Autobild, Markt und Mittelstand)

Wenn gesetzliche Regel wird, was die Umwelthilfe zur Zeit intern diskutiert und demnächst offiziell fordern wird, sind die von der EU ab 2025 diskutierten Verbrauchsvorschriften von einem Flotten-Durchschnittsverbrauch unter drei Litern auf 100 km noch harmlos. Obwohl dieser Wert als Flotten-Durchschnitt (Durchschnitt !!!) schon jenseits vernünftiger Realisierbarkeit liegt, wäre eine Verschärfung um weitere 25 Prozent – soviel liegt der Realverbrauch laut Automobilclub von Europa (ACE) über den Werksangaben – quasi das Aus für die automobile Mobilität, wie wir sie heute kennen. Daran ändert auch der Abschlag für schwerere Fahrzeuge nichts, der auf Drängen der deutschen Premiumhersteller bzw. der Bundesregierung eingeführt worden war.


Wissmann-Brief an Kanzlerin Merkel ist kein „Quatsch“, sondern notwendiges Alarmsignal

VDA-Präsident Matthias Wissmann

VDA-Präsident Matthias Wissmann

Spiegel online nennt den Brief des VDA-Präsidenten Matthias Wissmann an Kanzlerin Merkel zu CO2-Grenzwerten der EU mit disqualifizierender Überheblichkeit „Quatsch“.

Der Kommentator liegt darin mehrfach falsch: 1. Den Brief „Bettelbrief“ zu nennen, wird dem Thema überhaupt nicht gerecht. Wissmann „bettelt“ nicht um Hilfe, sondern macht auf eklatante Gefahren aufmerksam, die Deutschlands Autohersteller in ihrer weltweiten Bedeutung und in ihrem Erfolg gefährden. Es ist keine Phrase, dass davon viele Arbeitsplätze, Wohlstand und Stabilität abhängen.


Daimler-Betriebsrat Klemm: „Ein Stundenverdienst von 8,19 Euro in unseren Fabriken ist so oder so unerträglich“

Betriebsratschef Erich Kleimm

Betriebsratschef Erich Klemm ist sauer.

Der Daimler-Betriebsratsvorsitzende ist gleich dreimal sauer: auf die Reportage „Hungerlöhne am Fließband“, auf die Diskussion bei „Hart, aber fair“ und auf die Daimler-Unternehmensleitung. In einem Schreiben an die Belegschaft schreibt Erich Klemm: „Viele Beschäftigte sind empört darüber, dass so etwas bei uns in der Fabrik möglich ist, aber auch darüber, dass in der Reportage und in der folgenden Hart aber fair-Sendung allein Daimler an den Pranger gestellt wurde.“ Aus Sicht des Gesamtbetriebsrats sei letzteres besonders unfair, „da wir gemeinsam mit der Belegschaft mit die härtesten Regelungen in der Branche zur Regulierung der Leiharbeit in der Produktion erstritten haben“.


Wird auto motor und sport bald nicht mehr bevorzugt?

Wer sich wundert, dass auto motor und sport immer ziemlich präzise zum Ende einer Sperrfrist bei einer Autopräsentation mit der aktuellen Vorstellung auf den Markt kommt, mag das für gutes Timing halten. Wahr ist, dass manche Presseabteilung durchaus geneigt ist, die Sperrfristen auf den Redaktionsschluss bzw. Ersterscheinungstag des wichtigen Auto-Mediums abzustimmen. Jedenfalls wird so sichergestellt, dass ams nie später als andere Autoblätter mit einer Neuvorstellung erscheinen muss. Das könnte sich bei Mercedes-Benz jetzt ändern, denn dort ist man über ams verärgert. Entgegenkommen bei Sperrfristen könnte bald der Vergangenheit angehören, hört man aus der Mercedes-Presseabteilung.


Daimler-Reportage über Niedriglöhne wirft große Schatten auf die S-Klasse-Präsentation

Dass gerade kurz vor dem S-Klasse-Big Bang in Hamburg ein Fernsehbericht und eine Talkshow die Frage stellten, warum der Steuerzahler Schlechtverdiener am Mercedes-Fließband finanziell über Hartz IV unterstützen muss, ist sicher Zufall. Auch wenn die Verschwörungs-Theoretiker im Hause Daimler das anders kommunizieren und von einer Kampagne gegen Firmenchef Dieter Zetsche reden. Es ist auch seltsam, dass weder Betriebsratschef Klemm etwas davon gewusst haben will, dass über Werkverträge Arbeiter zu Dumpinglöhnen eingekauft werden, noch der Personalvorstand Wilfried Porth Anstoß daran genommen hat. Jedenfalls hat es niemand verhindert, dass die intern großartig propagierten Compliance-Regeln, das Grundgesetz zur Firmen-Ethik und allseits anständiger Verhaltensweise mit Füßen getreten wird, wenn Hungerlöhne am Mercedes-Fließband gezahlt werden. „Die Einhaltung sämtlicher arbeitsrechtlicher Vorgaben zur Abgrenzung der Tätigkeiten von Drittfirmen genießt bei Daimler höchste Aufmerksamkeit. Wir bekennen uns ohne Wenn und Aber zu den geltenden Regelungen in Bezug auf Werkverträge und den Einsatz von Fremdarbeitskräften.  Verstöße sind für uns nicht akzeptabel. Wir würden diese auch umgehend abstellen“, erklärte Personalvorstand Wilfried Porth in einer Pressemitteilung.


Bei den eigenen Dienstwagen kennt die Heuchelei der EU-Kommission keine CO2-Grenzwerte

2012280032_0001Wenn man analysiert, was sich die Kommissare und Kommissarinnen der EU an Dienstwagen genehmigen, muss man sich besonders in Deutschland wie ein auf den Arm genommener Untertan vorkommen, um das treffendere Wort, sich vera…. zu fühlen zu vermeiden. Die Heuchelei kennt eben keine Grenzen, solange sich die braven Bürger wie einfältige Lämmer den Brüsseler Vorgaben zur angeblichen „Klimarettung“ unterordnen. Während aus Brüssel immer strengere CO2-Grenzwerte vorgegeben werden, die langfristig nur mit Minimobilen zu erfüllen sind, lassen es sich die Hohen Kommissare in deutschen Oberklasselimousinen gut gehen. Wer je einen Blick auf den Fuhrpark vor dem Gebäude der Europäischen Kommission geworfen hat, wird sich gewundert haben: Auf dem VIP-Parkplatz stehen nur Nobel-Limousinen, überwiegend deutscher Fabrikate. 29 Oberklasse-Fahrzeuge mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von deutlich mehr als 200 Gramm pro Kilometer. Es gibt nur eine Ausnahme: eine E-Klasse von Mercedes-Benz als Hybridversion.


Citan-Crash-Test-Desaster: Keine Stern-Stunde für Dieter Zetsche

citan„Der Citan ist Zetsches ganz persönliches Projekt. Deshalb steht er auch beim Crash-Test-Desaster in der Management-Verantwortung“, kommentiert ein ehemaliges Daimler-Vorstandsmitglied das Scheitern des mit einem Mercedes-Stern verzierten Renault-Transporters im NCAP-Crashtest. Drei Sterne in einer Transporter-Klasse, in der Ford fünf Sterne für den in etwa vergleichbaren Transit bekommen hat. „Das ist mehr als blamabel. Nicht nur für Mercedes-Benz, sondern für Dieter Zetsche“, lästert ein hochrangiger Marketing-Manager.


EU- Verkehrskommissar setzt auf Zwangsbeglückung

Die EU hat mal wieder etwas „Zukunftweisendes“ beschlossen: So realitätsnah wie vor Jahren der Beschluss, dass Europa 2010 die Wirtschaftslokomotive der ganzen Welt sein soll. Genauso gut könnte die EU beschließen, wie viele Sonnentage im Jahr zugelassen bzw. vorgeschrieben sind.

Jetzt will sie den „Markt für Elektro-Autos erzwingen“, wie es in den Veröffentlichungen europäischer Medien heißt. EU-Verkehrs-Kommissar Siim Kallas will dafür sorgen, dass allein in Deutschland bis 2020 150.000 Elektrotankstellen bereit stehen. In Europa sollen dann insgesamt 650.000 öffentliche Ladestationen existieren. Alte EU-Abkommen sehen vor, dass bis 2020 mindestens zehn Prozent des EU-Verkehrs mit erneuerbaren Energien abgewickelt werden (sollen) und spätestens 2050  (wahrscheinlich schon 2030!) in keiner Stadt mehr ein Verbrennungsmotor fahren darf.